Segeltörn im Thyrrenischen Meer
Route: Richtung Norden 2i
Westwärts, der Amalfiküste entlang steuerten wir direkt auf Capri zu. Die Ansteuerung verlief problemlos, liegt die Insel doch in Sichweite. Mit killenden, weit ausgefierten Segeln lagen wir gegen Abend vor der Hafeneinfahrt und dümpelten mit vielleicht knapp 0.1 kn Richtung Ankerbier, das Meer war spiegelglatt und bleiern. Doch plötzlich, ein Zischen und Brausen von Achtern liess uns aufhorchen und noch bevor wir uns aus der Trägheit der Flaute herauswinden konnten und uns umblickten, schossen mehrere Swan45-Yachten von Achtern an uns vorbei, Wuschhhhhhhhhhhhhh.......Die Mannschaft auf der hohen Kante, die Segel dicht und mit Gischt um den Fug, wie Flocken von Schnee (des Plagiats bin ich mir voll bewusst) flitzte das gesamte RolexCup -Regattafeld an uns vorbei. Sofort waren wir auf den Beinen, hiessten stolz unsere Alinghi-Flagge und eine gewisse operative Hektik machte sich im Cockpit bemerkbar. Die Co-Skipperin krubelte wie wild an der einen Winsch, der Skipper, mindestens ebenso wild an einer anderen Winsch und beide starrten leicht irritiert auf den Windmesser. 1-2 kn Wind! Und unsere Oceanis bewegte sich nicht vom Fleck... wir gaben dem Unterwasserschiff die Schuld, liessen die Alinghi-Flagge oben und motorten in den Hafen hinhein, wo uns bereits die gesamte Swan-Flotte erwartete.
Die waren irgendwie schneller als wir....
Die waren nicht nur schneller als wir, sondern hatte auch schon den gesamten Hafen belegt. Und für eine kleine Charter-Yacht, mit zwei Personen drauf war schon gar kein Platz mehr zu finden. Doch mit einer uns Schweizern eigenen Hartnäckigkeit drehten wird unsere Runden im Hafenbecken und liessen uns weder von abwinkenden Hafenmeistern noch von aggressiven Zurufen aus der Ruhe bringen und warteten stur bis doch endlich ein Hafenhilfsmeister mit seinem Schlauchboot zu uns hinausfuhr und uns am äusserten Ecken der Hafenmole einen Platz für knapp €80 zugewiesen hat.
Über Iscia, quer duch den Golf von Neapel war die Insel Ventotene unsere nächstes Ziel. Die Fahrt war ein einziger Slalom, recht-links-rechts, immer schön um eine Wasserhose herum und gleich um die nächste.
Wasserhose linksherum
Wasserhose rechtsherum, Anfangs Oktober 2004
Die Wasserhosen und die Verschlechterung der Wetterlage hielt uns ein paar Tage auf Ventotene fest. Wir genossen die Einsamkeit im Hafen.
Unsere Oceanis 393, OPTIO an der Pier in Ventotene
Eine Lücke im Tief nutzen wir und setzten Kurz Richtung Rom. Es war der letzte mögliche Moment - fast eine Woche sassen wir anschliessend im Hafen von Ostia fest. Die Bilder die entstanden, zeigen eigentlich alle die Hafeneinfahrt - an eine Ausfahrt haben wir nicht gedacht
Hafeneinfahrt Ostia
Und so liessen wir es ruhig angehen, besuchten Rom, und bestellten in der Schweiz Fondue-Mischung (Moitié-Moitié) und genossen das Leben an Bord.
Fortsetzung folgt
Aufbruch: | 04.09.2004 |
Dauer: | 8 Wochen |
Heimkehr: | 31.10.2004 |
Italien