Vier Wochen Thailand

Reisezeit: September / Oktober 2005  |  von Andreas G

24. Tag: Raften nach Mae Hon Song

Heute mal ganz natuerliches Aufwachen ohne Wecker. Da wir ja schon sehr frueh geschlafen haben, werden wir auch mit der Helligkeit so langsam wach. Um halb sieben wagt sich der Andi das erste mal ins Dschungelklo und ca. eine halbe Stunde spaeter krabbel ich auch aus unserer Unterkunft. Nach der harten Unterlage spuert man zwar jeden Knochen, aber es war wirklich ok zum schlafen. Der Andi macht gleich fleissig Fotos von der Umgebung und ich geh zur "Dusche" mir die Zaehne putzen. Der Rest der Campbewohner (ca. 9 Leute, die am Wiederaufbau des Camps arbeiten) ist auch schon fleissig am werkeln und Fruehstueck machen. Fuer die Thais gibts schon Reis mit irgendwas und fuer uns gibts Ruehrei, Toast, Marmelade und Butter, Kaffee und Tee. Ist schon nett gemacht und so langsam trudelt auch der israelische Teil der Gruppe ein. So sitzen wir beim idyllischen Wildnisfruehstueck und staerken uns fuer den zweiten Teil des Raftings. Schon bald werden wir aus der "Kueche" geschmissen, weil die anderen weiter dran arbeiten wollen. Also werfen wir uns in die immer noch klatschnassen Klamotten vom letzten Tag, packen unser Zeug wieder in die wasserdichten Behaelter, die auf dem Boot Platz haben, und weiter gehts. Der Anfang ist wieder eher ruhig, aber schon bald kommt der wieder richtig Spass bei den ersten Stromschnellen des Tages. Diesmal sind wir schon eingespielter und es klappt eigentlich alles ganz gut. Auch die guides kriegen alles ganz gut hin, obwohl sie das erste mal seit der Flut wieder auf dem Fluss sind und ab und zu mal aufstehen um zu gucken wo sie eigentlich langfahren wollen. Es wechseln sich schnelle mit langsamen Stellen im Fluss, bei denen man Gelegenheit hat, ausgiebig die wunderschoene Landschaft zu bewundern. Rings uns ist nur gruener Dschungel, der sich ueber viele Berge entlangzieht. Zwischendrin halten wir am Ufer an heissen Quellen. Die kann man gar nicht sehen, nur spueren, wenns ploetzlich sehr heiss wird unterm Fuss. Nach dieser kurzen Rast gehts weiter und Chai zeigt auf Felsen und sagt, dass man von dort springen koennte. Andi wird natuerlich hellhoerig, aber da sind wir schon vorbei gefahren. Doch Chai verspricht ihm eine weitere Stelle, von der er springen koennte. So paddeln wir weiter, hoeren die Gibbons, sehen ein paar schoene Voegel, eine Schlange und einen Leguan, bis wir an eine Stelle kommen, wo Chai meint, hier koennte Andi wohl springen. Doch die ist sehr hoch und Andi schaut nicht so begeistert. Aber es ist auch nur ein Spass und wir kommen kurz drauf an die Stelle, die eigentlich gemeint war. Andi klettert mit den beiden Thais den Felsen hinauf und nachdem sie sich erleichtert hatten, sind sie von ungefaehr sechs Metern gesprungen. Andi sah sehr gluecklich aus und ist gleich wieder hoch. Die anderen standen noch sehr unentschlossen rum, aber nachdem Andi das zweite Mal gesprugen war, sind sie auch mal auf den Felsen gestiegen. Die Frauen sind natuerlich unten geblieben um die tapferen Maenner bei ihren Heldentaten zu bewundern. Aber so mutig waren sie dann doch nicht, als sie oben waren, standen sie wieder ein bissl rum und sind dann einer nach dem anderen nach und nach wieder runtergekommen(zu Fuss), waehrend der Andi mal mit Salto rueckwaerts mal mit Salto vorwaerts runtergesprungen ist. (Der eine IsraeliMann wollte wohl wirklich springen aber der andere, sein evtl. Geliebter, hat es ihm verboten). Waehrenddessen haben Chai und Daeng wieder einmal leckeres Essen aus Plastiktueten hervorgezaubert: Reis mit Tofuirgendwas und als Nachtisch Wassermelone. Frisch gestaerkt sind wir weitergepaddelt, Andi und ich diesmal ganz vorne im Boot (bzw. Andi und Chai sind noch einmal gesprungen, haben sich eine Weile weitertreiben lassen und als wir sie eingesammelt haben, waren sie schon wieder irgendwo am rumklettern). Nach einer Stromschnelle waren wir sehr ueberrascht, wie trocken wir noch waren, doch das aenderte sich schnell. Die naechste Wellen haben uns so richtig durchgespuelt (inklusive Nasenspuelung) und als es einmal so richtig wild wurde ist der Andi vom Boot geflogen. War aber nicht so wild, es war am Ende der Stromschnelle und Chai hat ihm auch schnell sein Paddel hingehalten, so dass er schnell wieder wohlbehalten im Boot war.

Das letzte Stueck war wieder ziemlich ruhig, nur einmal sind wir an einen Felsen gestossen und da lag der Andi wieder im Wasser (weil er dachte, dass Chai noch vorbeilenkt, was der natuerlich nicht gemacht hat und sich koestlich amuesiert hat). Schliesslich waren wir am Ziel am Eingangsbereich vom Nationalpark ausgestiegen. Dort konnten wir uns abduschen und trockene Klamotten anziehen. Wir sassen noch ziemlich kaputt rum um auf den Pickup nach Mae Hon Song zu warten und haben uns mit Chips und Keksen versorgt. Andi hat dabei seine Katzenliebe entdeckt und seine diversen Chipstueten mit den rumstreunenden Katzen bruederlich geteilt. Nach einer kanppen Stunde kam der Pickup und hat uns vom Dschungel weg zum "Friendguesthouse" gebracht, wo Andi und ich ausgetstiegen sind. Noch kurz von den anderen verabschiedet, emailAdressen ausgetauscht und ab ins neue Zimmer. Dort haben wir nur unser Gepaeck abgestellt, Schmutzwaesche zusammengepackt und sie zum waschen abgegeben und sind dann zum Busbahnhof gegangen um uns Tickets nach Chiang Mai fuer den naechsten Tag zu besorgen. auf dem Rueckweg sind wir noch an einem schoenen Wat vorbei und sind auf einem Markt gelandet. Da haben wir so ein Art Gameboy fuer 85 Baht (1.60Euro) gekauft (jetzt kriegt man den Andi gar nicht mehr los davon), ein bisschen dragon fruit und sind weiter zu einem kleinen See. Dort haben wir ein paar Kinder sehr lustig verstecken spielen sehen und zwei Tempel bewundert. Ziemlich muede sind wir zuletzt zum naechsten erreichbaren Internet gelatscht, waren aber doch zu unmotiviert alles zu schreiben. Also gings zurueck ins guesthouse. Nachdem wir endlich richtig frisch geduscht waren sind wir so langsam Richtung Abendessen in ein ganz nettes thailaendisch-chinesisches Restaurant gegangen und haben erstmal vier verschiedeneGerichte bestellt (ganz bescheiden wie wir sind natuerlich nur die kleinen Portionen). Das eine haben wir auf gut Glueck bestellt, weil ich was vegetarisches wollte, da kam dann irgendwas seltsames ganz gruenes. Hat mir nicht geschmeckt, dafuer aber dem Andi, der so ordentlich viel zu Essen hatte. Von Fruehlingsrollen, Ente und Gruenzeug hab ich naemlich nur sehr wenig genommen und hab mich hauptsaechlich aufs indische Curry beschraenkt. Am Ende war der Andi sehr sehr satt und ich hab mir noch nen Fruchtshake gegoennt und so sind wir wieder heimgekehrt. Dort hab ich noch ein wenig gelesen, aber mir sind nach ein paar Seiten schon die Augen zugefallen. Nur der Andi war unermuedlich am Tetris spielen.. Aber irgendwann hatte er auch genug und wir sind auf unseren richtigen Betten (wobei die Matratzen genauso hart waren wie das Bambuslager in der Nacht zuvor) in erholsamen Schlaf gefallen, obwohl wir schon ein wenig traurig ueber den Abschied vom Dschungel (und damit dem Ende unserer Naturreise) waren..

© Andreas G, 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Reise in den Süden
Details:
Aufbruch: 16.09.2005
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 16.10.2005
Reiseziele: Thailand
Der Autor
 
Andreas G berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.