Ab nach MELBOURNE/Südküste bis Adelaide
Letzte Reisevorbereitungen und Vorfreude....: Der Alltag - vieles ist wirklich umgekehrt
Das war heute morgen um 9.00 Uhr an der Südküste von Robe, als die Sonne noch Mühe hatte durchzukommen, kurz danach habe ich aber wieder mein Sonnenschutzmittel rausgeholt, es war bis zum Sonnenuntergang wolkenloser Himmel, 25 Grad und wir verweilten am Long Beach...mit dem Camper am Strand
Xenia mein Süsse, ist ganz glücklich nach der Arbeit, an diesem Ort Feierabend zu machen. Heute morgen im Supermarkt bin ich wie gewohnt auf der rechten Seite gegangen, aber nicht nur das Auto fahren findet links statt, auch alles andere. Die Menschen hier laufen links - auch im Supermarkt- und sie überholen rechts - 80 Prozent der Australier sind Linkshänder und nachdem ich gestern schrieb, dass die Sonne hier auch andersherum wandert, war ich ganz aufgeregt, denn es war gestern nur so eine Ahnung und es wäre mir so peinlich gewesen, wenn das nicht stimmen würde. Aber tatsächlich, Pablo hat seinen Kompass im I-Phone aktiviert und ich habe alles genau beobachtet: Tatsächlich, mittags steht die Sonne im Norden und geht im Westen unter. Also gegen den Uhrzeigersinn und das ist so merkwürdig. Ich konnte mich den ganzen Tag nicht einkriegen, mein Lieblingshalbsatz heute war :"Also - dass die Sonne mittags im Norden steht, das kann ich gar nicht begreifen. " Für Xeni (Xeni hat nie darauf geachtet!) und Pablo ist das schon völlig normal, und natürlich ist mir klar, dass wir hier auf der Südhalbkugel der Erde sind, aber das ist völlig ungewohnt. Auch, dass das Wasser im Abfluss anders herum abläuft ist - wenn ich mich darauf konzentriere - der helle Wahnsinn. Das hängt mit der Erdanziehungskraft und mit dem Äquator zusammen und da ich hier irgendwie im Moment nicht nur auf der Durchreise bin, sondern ein bisschen Verweile - ist es spannend, weil ich jedes kleinste Detail beobachte. Das Autofahren links kriege ich ganz gut hin - auch das Einfahren in den Kreisel links ist schon fast Routine, nur heute musste ich einen U-Turn fahren, weil klar war, dass der nächste Supermarkt erst 40 Km weiter weg liegt und bin dann die ganze Zeit aus Gewohnheit rechts gefahren (wohlbemerkt auf einer geraden Strecke im Nichts- und ich war alleine im Auto) und als nach 2 km ein Auto kam und aufblendete, habe ich mich so erschrocken. Andere Gehirnhälte an Suse: Du musst doch links fahren" - Ich stelle also heute für den Tag fest,die Erfahrungen, die ich bisher machte sind Gewohnheiten, nur Flexibilität und Neugier erweitern meinen Horizont.
Ihr Lieben,
morgen ist Sonntag und vor fast zwei Wochen bin ich aufgebrochen, um Xeni am anderen Ende der Welt zu besuchen. Seitdem sind so viele neue Eindrücke auf mich eingestürzt aber auch die Erkenntnis, dass es für sie der Alltag geworden ist. Auch wenn ich hier eigentlich nur eine Touristin bin, sehe ich das alles etwas mit anderen Augen, weil ich mich mit meiner Tochter und ihrem Freund versuche, in Beziehung zu setzen- schließlich leben sie hier. Wie oft haben wir schon im Supermarkt diskutiert wenn die beiden (und sie haben alle Preis im Vergleich im Kopf) - (von den meisten Supermarkt-Ketten) was sich lohnt zu kaufen und was nicht. Australien ist ein sehr hochpreisiges Land geworden- für uns Deutsche ist es gelinde gesagt der Horror. Eine Flasche Wasser (im Special) kostet mindestens 1.39 AUD und ich habe am Anfang immer den Fehler gemacht ,wie es mir suggeriert wurde 1/3 abzurechnen, aber das ist falsch. Wenn man an Wechselstuben vorbei geht, sieht man, dass der Euro hier nichts mehr Wert ist. 1 Euro - 0,89 Dollar - das ist die Realität und wenn ich dann an heimischen Aprikosen vorbei gehe, die Xeni und Pablo gepickt haben, und sehe, dass ein Kilo 8 Dollar kostet ist das richtig teuer. Dass die Einheimischen hier ganz gut leben ist sicherlich mit dem Stundenlohn zu erklären, der bei 20 Dollar netto die Stunde angesetzt wird- und bei uns ist es nur die Hälfte. So erleben wir den Alltag ganz bewusst und ich froh, dass ich besser begreifen kann, warum meine Tochter solche Schwierigkeiten hat, den Alltag mit ihrem Auskommen zu bewältigen. Ohne durchgehendem Job ist man hier auf verlorenem Posten. So long bis morgen Suse
Aufbruch: | 01.01.2012 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 29.01.2012 |