Unterwegs in der Bergwelt Norgriechenlands und Südalbaniens
Über Vlora an die Adriaküste
Nach weiteren 50 Kilometern Piste erreichen wir wieder die Teerstraße und schon bald kommt der Fluss Shushices in Sicht. An einer Kreuzung geht es rechts nach Vlora.
Ziegenherde am Fluss Shushices
Seit unserem letzten Besuch vor etwa zwei Jahren hat sich Vlora beträchtlich vergrößert. Wir versorgen uns in einem Laden mit Wein, Margarine und Milch, bezahlen in Euro und lassen uns das Wechselgeld in Lek, der albanischen Währung, herausgeben. In einem kleinen Restaurant am Meer genießen wir ein vorzügliches Mittagessen bevor wir Vlora in südlicher Richtung verlassen.
Die Straße führt zuerst entlang der Küste, dann durch die Lungares-Berge und den Llogana-Nationalpark. Heute ist Sonntag und viele Sommerfrischler sind unterwegs. Neben Albanern sieht man italienische und französische Wohnmobile und Urlauber aus osteuropäischen Ländern.
Nachdem wir einen steilen, langen Pass hinter uns gelassen haben, biegen wir rechts auf eine Sandstraße zum Meer ab. Auf meinen Wunsch hin fahren wir recht dicht ans Wasser und bleiben prompt im Sand stecken. Wir campen hier und hoffen auf eine morgige Rettung.
Albanische Adriaküste
Der Strand ist wunderschön, auch relativ sauber, und das Meer einfach fantastisch. Außer unserem gibt es noch ein paar andere Wohnmobile, aber die meisten Strandbesucher sind Tagesausflügler und verlassen abends den Strand.
Am nächsten Morgen leisten deutsche Wohnmobilisten und ein polnischer Geländewagenfahrer Nachbarschaftshilfe und ziehen unseren Camper aus dem Sand auf sicheren Kieselgrund.
Zwei Tage Strandurlaub werden uns gut tun.
Ausgeruht geht es weiter Richtung Saranda, vorbei an schönen Badebuchten, einige mit Sonnenschirmverleih und Cafés. In allen Ortschaften werden Ferienzimmer von privat angeboten. Wir verlassen die im Landesinnern verlaufende Schnellstraße und versuchen, so dicht wie möglich entlang der malerischen Steilküste zu fahren. Dieser Küstenabschnitt ist nicht ohne Grund als "albanische Riviera" bekannt.
An der "albanischen Riviera"
Am Straßenrand bieten Händler an kleinen Verkaufsständen Honig feil. Bei einem jungen Mann kaufen wir ein Glas. Es handelt es sich um den besten Honig, den wir jemals gekostet haben - mit einem intensiven Macchiageschmack, einem Kräuter-Sonne-Meer-Aroma.
Um die Fahrzeuge innerhalb der Ortschaften zum Abbremsen zu bewegen, sind hier - anstatt der bei uns bekannten Schwellen im Straßenbelag - dicke Taue über die Straße gelegt. Nette Idee!
Kurz nach Himara machen wir in Qeparo in dem kleinen Restaurant Odhisea Mittagspause. Man brät uns frischen Fisch. Hier kann man sich auch einmieten, ein Zimmer mit großer Terrasse zum Meer kostet in der Hochsaison 40, in der Nebensaison 25 EUR.
Qeparo: Im Restaurant Odhisea
Im touristischen Saranda ist ein ungeheurer Bauboom ausgebrochen. Doch etliche Häuser an der neuen Straße Richtung Buthrotum sind noch als Rohbau wieder eingestürzt. Ein wüstes Bild. Wir vermuten zunächst, dass sich da wohl ein Statiker verrechnet hat. Erst später erfahren wir, dass die albanische Regierung den Abriss von Schwarzbauten veranlasst hat.
Doch Buthrotum ist immer noch so malerisch wie wir es in Erinnerung hatten. Die Ausgrabung der antiken Siedlung mit ihrem wunderbaren Theater, der schönen Akropolis, dem Baptisterium und den unvergleichlichen Bodenmosaiken ist immer wieder einen Besuch wert.
Am Kanal von Butrint: Dreiecksburg
Aufbruch: | 20.07.2011 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 09.08.2011 |
Albanien