4 Monate Südostasien
Laos: Gibbon Experience
Gibbon Experience
Um 08:30 Uhr ging unsere Reise in den laotischen Dschungel los. Zu Beginn wurde uns noche ein Viedo mit ein paar Sicherheits-Infos gezeigt. Auch ein schönes Kreisdiagramm wo zeigen sollte wie unser Geld verwendet wird, wurde gemacht. Nur leider war die ganze Sache so etwas von unscharf, dass wir - ausser den farbigen ,,Kuchenstückchen"- nichts erkennen konnten und die irgendetwas hätten angeben können. Naja war uns eigentlich egal, wir wollten einfach schnell in den Dschungel. Lange mussten wir dann nicht mehr warten, nach dem Video wurden wir auf zwei Autos verteilt (eine Gruppe blieb nur eine Nacht im Dschungel). Da sahen wir dann auch wer nun genau mit uns die drei Tage im Dschungel verbringen wird: ein australischisches Päärchen, das auf der Hochzeitsreise ist sowie vier Franzosen zwischen 50 und 65. Wir waren also mit Abstand die jüngsten.
Nach ca. 1,5h Fahrt, auf überraschend moderner Strasse, gabs einen kurzen Zwischenstopp von 10 Min. wo der Fahrer schon ein Bierchen genoss.
Tja und dann gings richtig los! Zuerst fuhren wir mit dem Auto durch einen Bach und dann 40 Min. über holprige, ausgewaschene Lehmwege hinauf, jetzt kommen wir der Sache schon näher.
In einem kleinen Dorf wurden wir ausgeladen und ab da gings zu Fuss weiter.
Nach etwa einer halben Stunde -wir waren alle schon völlig verschwitzt-gabs Sandwich Pause. Da fragte der australische Honeymooner unseren Guide wo den seine Frau auf die Toilette könne. Der Laote sah in nur verwirrt und ein bisschen belustigt an uns sagte schliesslich: Ehm, this is Jungle!
War dann aber kein weiteres Problem.
Nach einer weiteren halben Stunde kamen wir zur Kitchen und erhielten unsere "Gstäutli" für's zippen. Kurz darauf war die erste Zipline erreicht und einer nach dem anderen wagte den ersten Zip. Am Anfang der Leine kann man nicht erkennen wo hin sie führt, was dann noch ein bisschen nervös machte. Aber der ca. 100 Meter langen Flug über den Dschungel war dann einfach genial!!! Mit der Vorfreude auf den nächsten Zip, wanderte es sich schon viel einfacher. Der zweite Zip war noch viel besser! Er war höher, weiter und man hatte eine geniale Sicht über die Dschungelhügel (dass ihr es euch besser vorstellen könnt: es sieht aus als hätte man 10, voll bewaltete Jura's hinter- und nebeneinander aufgestellt). Dann kam noch ein weiterer Zip, danach 10 Min. laufen und der Zip zum Treehouse 1 wo schon das Essen auf uns wartete kam. Wir erkundeten aber zuerst noch das drei Etagen grosse Baumhaus, einfach der hammer!
Nach der Essenspause machten wir uns noch auf den Weg zum Treehouse 2 (insgesamt ca. 30Min. wandern aber sehr viel zippen). Treehouse 2 ist viel kleiner, es hat nur zwei Schlafplätze. Die Aussicht ist auch von diesem Treehouse der Hammer! Anschliessend konnten wir noch 20 Min. rumzipen und danach gings zurück ins Treehouse 1 zum Abendessen.
Hier war das offizielle Tagesprogramm abgeschlossen und wir konnten den Rest vom Abend noch selber gestalten. Naja niemand mochte sich nach dem langen Trip noch gross bewegen.
Um 21:00 Uhr waren alle auf ihre Etagen verschwunden (jedes Päärchen/Grüppchen hatte eine Etage für sich) und kurz darauf waren alle am schlafen. Achja unterwegs ist eine Französin wieder umgekehrt. Nach dem ersten Zip fühlte sie sich nicht mehr gut. Höhenangst und die Hitze machten ihr zu schaffen und sie machte sich mit dem zweiten Guide auf den Rückweg, das hat -wie sie später erzählte- tiptop funktioniert und sie haben sich super um sie gekümmert.
Am zweiten Tag waren alle schon früh wach, kein Wunder wenn man so früh schlafen geht.
Um ca. 09:00 Uhr enteckten wir vom unserem Treehouse aus drei Gibbons! Wir haben absolut nicht damit gerechnet (da halt in vielen Reiseberichten zu lesen ist, dass es schon recht Zufall ist, wenn man welche sieht). Umso grösser war die Überraschung und die Freude! Im selben Moment kam auch unser Guide mit dem Frühstück, wie immer: Reis mit diversem Gemüse und Ei.
Um 10:00 Uhr machten wir uns auf für die nächste Dschungel-Tour. Die war freiwillig (was wohl ein Unterschied zur Waterfall-Tour wäre). Drei der Gruppe bliebem im Treehouse und wollten noch ein bisschen entspannen. Wir liessen uns aber das Abenteuer auf keinen Fall entgehen und machten uns mit zwei Franzosen und unserem Guide Simon auf den Weg zu den Baumhäusern 3+7. Dazwischen machten wir noch einen Abstecher zur längsten Zipline 400 Meter lang und ca. 100 Meter hoch: Einfach GENIAL!!!
Dazwischen wanderten wir sehr viel und da es in der vorherigen Nacht sehr viel geregnet hatte, waren wir ständig damit beschäftig die Blutegel von uns fern zu halten. Was sich als nicht ganz so einfach erwies, diese Fiecher sind hartnäckig und zäh! Zum Glück hatten Lukas und ich kurze Hosen an, so sahen wir die Blutegel früh genug und konnten sie wegnehmen, noch bevor sie sich irgendwo festbeissen konnten. Die beiden Franzosen hatten da nicht so viel Glück: Der eine hatte trotz Hosen in den Socken einen Blutegel und der andere wurde von drei Stück gebissen. Gespürt haben sie nichts, aber die Blutflecken an den Hosen habens verraten.
Mich hat dafür aber eine Biene erwischt und zwar voll in die Po-Backe, als ich im Treehouse auf die Toilette ging. Zuerst fand ichs ja gar nicht lustig, aber schon als der erste Schmerz abflachte musste ich darüber lachen. So was passiert doch sonst nur Donald Duck.
Etwa um halb Zwei waren wir zurück in unserem Treehouse und assen zu Mittag: Wieder Reis mit Gemüse und gaaanz wenig Fleisch. Naja ein wenig langweilig wurde das Menü schon und ich wünschte mir sooo sehr eine Cola. Die Cola traff tatsächlich eine halbe Stunde später mit dem "Zippenden Kiosk" ein. Ok, Kiosk ist ein wenig übertrieben, man konnte nur Cola und Schnaps kaufen.
Am Nachmittag durften wir alleine rumzippen gehen. Das musste man Lukas und mir natürlich nicht zweimal sagen (Lukas und ich waren zwar die einzigen der Gruppe, die sich noch auf dem Weg machten, hier merkte man das einzige mal den Altersuntschied). Eine gute Stunde flogen wir quer durch den Urwald und zurück. Es war einfach super! Wir haben noch unsere Kameras mitgenommen und die Flüge gefilmt (komischerweise wurde man mit Kamera in der Hand das erste mal richtig nervös).
Danach waren auch wir müde und zippten ins Treehouse 1 zurück.
Kurz darauf gab's Abendessen und wär hätte es gedacht: Reis mit Gemüse. Ich konnte es echt nicht mehr sehen und musste mich richtig zum Essen zwingen. Geschmacklich konnte man nichts dagegen sagen, aber nachdem man 4x das gleiche Menü gehabt hat reicht es halt langsam. Wir sind halt sonst mit unserer grossen Auswahl an Menüs schon recht verwöhnt!
Auch an diesem Abend verschwanden alle um 21:00 Uhr im Bett. Wir haben vorher noch ein bisschen gespielt, aber als halt der Solarstrom um 20:00 Uhr leer war und beim Schein der Taschenlampe alle Tiere mit Flügeln einem um den Kopf schwirrten entschieden wir uns fürs Bett.
Am dritten Tag gabs ein bisschen früher Frühstück. Diesmal aber getoastetes Brot mit Konfitüre: einfach ein riesen Genuss nach soooo viel Reis und Gemüse!
Danach machten wir uns schon auf den Weg zurück. Die letzten Zips wurden gemacht und nach zwei Stunden waren wir schon wieder im Dörfchen wo uns das Auto irgendwann abholen kam. In der Zwischenzeit genoss Lukas das erste Bier nach drei Tagen Dschungel. Beerlao ist ja auch sonst ein super Bier, aber nach diesem Trip nochmal ein grösserer Genuss.
Das Dorf bestand fast nur aus Frauen und zwischen 0- bis 5-jährigen Kindern. Die Männer waren wohl bei der Arbeit und die älteren Kinder in der Schule. Es war sehr eindrücklich in ihr Alltagsleben einen Einblick zu erhalten! Die Kinder waren teilweise nur halb angezogen und von oben bis unten dreckig, weil sie halt überall spielten. Bei uns schimpfen einige Mütter schon, wenn ein Kind mit irgendwas dreckigem spielt. Wirklich sehr interessant diese andere Seite zu sehen!
Nach einer Stunde warten, den Leuten zuschauen und von den Kindern angestarrt werden wurden wir abgeholt. Wieder die Holperstrasse entlang, diesmal Talwärts. Etwa 15 Min. vor der normalen Strasse begann es zu regenen. Nicht gerade ein schönes Gefühl die steile Strasse vor sich zu sehen und zu spühren wie der Wagen mit dem hinteren Teil wo wir sassen hin und her schwantzte. Ich war heilfroh, als wir unten ankamen. Hätte es früher mit dem regenen angefangen, hätten wir nach unten laufen müssen, weil es zu gefährlich gewesen wäre zu fahren. Hatten also nochmal Glück gehabt.
Wieder in Hoay Xay angekommen gingen wir sofort unter die Dusche und danach ins Resaurant. Diesmal gabs nicht Reis, sondern BBQ!
Wir würden dieses Dschungel-Abenteuer auf jeden Fall wieder machen und können es allen empfehlen die nicht gerade Höhenangst haben.
Ah und übrigens: die tellergrossen Spinnen von denen ich gelesen habe, es gäbe sie dort und vor denen ich mich schon im Vorfeld gefürchtet hatte, waren nirgens zu sehen. Endweder gibt es sie nicht oder sie sind nicht in den Baumhäusern oder es war halt nich Spinnensaison.
Liebe Grüsse,
Käthi und Lukas
Aufbruch: | April 2012 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | August 2012 |
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