Neuseeland 2013

Reisezeit: Januar / Februar 2013  |  von Michael Radike

Nordinsel: So, 20.01.

So, 20.1.

Nach einer ruhigen und erholsamen Nacht im Matratzenlager warteten wir auf das Nachlassen des angekündigten Regens und starteten schließlich um 07.50 bei Nieselregen und dichtem Nebel in voller Montur (Regenhose, Regenjacke und Hut). Die erste Stunde ging leicht ansteigend entlang des Mangatepopo Stream über Lavamassen des Ngauruhoe, eines noch aktiven Vulkans, der letztmalig 1975 ausgebrochen ist. Um 09.00 erreichten wir die Soda Springs und starteten kurz danach in die Devil's Stairways. Steil ging es über das Lavagestein teils am Stein, teils über Holztreppen steil nach oben. Genau zu diesem Zeitpunkt kam die Sonne durch und löste binnen kurzer Zeit alle Nebel und Wolken auf. Ab dann war es den ganzen Tag über schön warm, aber windig bis stürmisch. Bis 10.05 mühten wir uns Schritt für Schritt nach oben, Eva konnte sich nicht mit den Stiegen anfreunden. Nun folgte ein flaches Wegstück, aber ein atemberaubendes: der Southern Crater. Dies ist ein Explosionskrater, der teilweise mit Lava gefüllt ist. Wir gingen tatsächlich 20min lang durch einen echten Vulkan mittendurch!!! Mit dem verlassen des Southern Craters auf etwa 1.730m ging es nochmals etwa als 150 Höhenmeter steil bergauf. Oben erwartete uns DAS Panorama des Red Crater und seiner "fumaroles" (aktive Vulkanauslässe/Rauch aus dem Erdinneren). Schwefel ist hier deutlich zu riechen und zu sehen. Von nun ab sollte es mehr oder weniger nur mehr bergab gehen, wir verließen 1.868m Seehöhe. Nach einer kurzen Verschauf- und Fotopause führt uns der ebenso steile Abstieg durch Lavasand zu den Emerald Lakes. Dies sind drei Vulkanseen, die uns bereits am Kamm des Red Crater entgegenleuchteten. Sie sind wunderschön und schimmern in allen Farben. Die nächsten 2 ½ Stunden durchwanderten wir MORDOR, die ersten 700m davon in einer "Volcanic Hazard Zone", in der ein zügiges Durchwandern ohne Rasten wegen möglicher Eruptionen gefordert ist. Es war unbeschreiblich diese Landschaft in die Verfilmung von "Herr der Ringe" integriert wurde ohne sie zu verändern. Es schaut tatsächlich so aus dort. Hinter jedem Felsen erwarteten wir Orks, einzig ein Zeichen ihrer Anwesenheit konnten wir fotografieren (siehe Bilder unten). Wir marschierten durch steinwüstenartige Landschaft in der prallen Sonne, es gibt kaum Gräser geschweige denn Schattenspender dort. Um 13.50 erreichten wir die Oturere Hütte auf 1.368m. Dort gab es bei der Mittagsraste eine Minestrone zur Stärkung. Weitermarsch war um 15.00. Geprägt war dieses Stück des Marschwegs von vielen Gräben und nervenaufreibendem "runter - rauf - runter". Besonders am Ende der Strecke wurde uns bei einer etwa 100m tiefen Geländezacke, die hinunter, hinauf und wieder hinunter zu gehen war, alles abverlangt. Erschöpft, aber stolz und glücklich, erreichten wir um 18.05, also nach 10h 15min Bruttomarschzeit (inklusive Pausen und Fotografieren), unser Etappenziel, die Waihohonu Hütte. Ein köstliches Abendessen ("Astronautennahrung" Beef Curry mit Reis) beendete bald diesen anstrengenden aber wunderschönen Tag.

Abmarsch bei Regen und Nebel, aber wir sind gut ausgerüstet.

Abmarsch bei Regen und Nebel, aber wir sind gut ausgerüstet.

Es reißt rechtzeitig auf ...

Es reißt rechtzeitig auf ...

Devil's Stairways: Stiegen, Stiegen, Stiegen. Bitte beachtet die (kleinen!) Menschen in der (großen) Steilwand.

Devil's Stairways: Stiegen, Stiegen, Stiegen. Bitte beachtet die (kleinen!) Menschen in der (großen) Steilwand.

Der Eingang zum Southern Crater, einem Explosionskrater des Mount Tongariro.

Der Eingang zum Southern Crater, einem Explosionskrater des Mount Tongariro.

Das Ende des Southern Crater. Hier geht es hinauf zum höchsten Punkt der Wanderung ...

Das Ende des Southern Crater. Hier geht es hinauf zum höchsten Punkt der Wanderung ...

... zum Red Crater des Mount Tongariro!

... zum Red Crater des Mount Tongariro!

Ein Blick in den Red Crater, der verrät, warum dieser so heißt.

Ein Blick in den Red Crater, der verrät, warum dieser so heißt.

Der Aufstieg ist geschafft, im Hintergrund der Mt Ngauruhoe.

Der Aufstieg ist geschafft, im Hintergrund der Mt Ngauruhoe.

Blick vom Red Crater auf den Blue Lake Crater.

Blick vom Red Crater auf den Blue Lake Crater.

Die wunderschönen Emerald Lakes! Links im Bild sieht man Michael

Die wunderschönen Emerald Lakes! Links im Bild sieht man Michael

Beim Abstieg sind deutlich die Lava-Ströme des Mt Tongariro erkennbar.

Beim Abstieg sind deutlich die Lava-Ströme des Mt Tongariro erkennbar.

Jetzt geht es bergab nach "Mordor" ...

Jetzt geht es bergab nach "Mordor" ...

... mitten in "Mordor" ...

... mitten in "Mordor" ...

Ein Lager der "Orks"?!?! Immer wieder sehen wir "Knochenreste", die sich dann doch als Holzgestrüpp herausstellen.

Ein Lager der "Orks"?!?! Immer wieder sehen wir "Knochenreste", die sich dann doch als Holzgestrüpp herausstellen.

Ausgezeichnete Weg-Markierung. Im Hintergrund sieht man den Mount Ruapehu, den dritten Vulkan unseres Great Walks.

Ausgezeichnete Weg-Markierung. Im Hintergrund sieht man den Mount Ruapehu, den dritten Vulkan unseres Great Walks.

Das Ende der zweiten Etappe - Waihohonu Hut  im Sonnenuntergang.

Das Ende der zweiten Etappe - Waihohonu Hut im Sonnenuntergang.

Eva ist bereits "dressed for dinner"!

Eva ist bereits "dressed for dinner"!

© Michael Radike, 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wien - Bangkok - Neuseeland - Bangkok - Phuket - Bangkok - Wien ================================ Tagebucheinträge sind chronologisch aufsteigend geordnet, das heisst, der letzte Eintrag steht OBEN!! ================================
Details:
Aufbruch: 08.01.2013
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 14.02.2013
Reiseziele: Neuseeland
Thailand
Der Autor
 
Michael Radike berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.