Generalprobe in Down Under
Von Cairns nach Cape Tribulation und retour
Die ersten Tage
Hi an Alle,
da wir jetzt ein paar Tage offline waren (was auch gut so war) reichen wir jetzt den Reisebericht nach. Wie im vorigen Bericht schon erwähnt, haben wir am Freitag bei Apollo den Camper geholt. Ein halbstündiges Verkaufsgespräch für Zusatzversicherungen und eine kurze Unterweisung beim Auto, ein schneller Rundgang um aktuelle Schäden aufzunehmen und dann ging's auch schon los, oder auch nicht.
Ich greife in die Tasche und denke mir verdammt wo ist mein Handy? Hmmmmmmm alles noch mal abgesucht nix da, weg ist es grml. Ok schnell im Hostel angerufen und siehe da ich hab's dort liegen lassen. Und genau das war was wir vermeiden wollten. Camper - mit dem Lenkrad inkl. Fahrer auf der falschen Seite - noch nicht auf der falschen Seite gefahren und dann noch mitten durch Cairns -- was soll ich sagen? Wir waren gut. Richtig gut. Außer, dass wir jedes Mal, wenn wir zum Wagen gehen und einsteigen möchten, Kathi auf der "Fahrer-" und ich bei der "Beifahrerseite" stehe haha aber was solls !!
Kurze Erläuterung zum Straßenverkehr:
* Hier fahren und sitzen alle auf der -- für europäische Verhältnisse -- falschen Seite, was dazu führt, dass es aussieht als ob die Autos ferngesteuert durch die Gegend fahren.
* Die Geschwindigkeiten variieren meist zw. 60 und 100 km/h, ja ihr habt richtig gehört nicht in mph.
* LKWs sind riesig und dürfen - anscheinend - auch so schnell wie die Autos fahren.
Dadurch werfen sich einige Fragen auf: in Europa exkl. England herrscht ja Rechtsverkehr -> Rechtsregel!
* Hier gilt Linksverkehr, bedeutet dies automatisch, dass es die Linksregel gibt?
* Sind Australier somit notorische Linksfahrer?
* Gibt es in Australien mehr Linke als Rechte?
Fragen über Fragen und eine haben wir noch. Sozusagen eine Quizfrage: Was passiert, wenn ein Europäer (exkl. Inselvolk) beim Abbiegen den vermeintlichen Blinker betätigt? Richtig. Der Scheibenwischer geht an . Wir sind übrigens davon überzeugt, dass wir nicht die einzigen sind, denen das passiert...
Links die Lagune und rechts das Meer. In der Lagune wird früh morgens Wassergymnastik gemacht, schaut echt lustig aus gg.
Ok wieder zurück zum Thema. Nachdem wir das Handy geholt hatten, wollten wir auf dem direkten Weg in Richtung Port Dougles bzw. weiter nach Cape Tribulation. Unterwegs hielten wir nur kurz an um einzukaufen aber dann ging die Reise weiter. Immer entlang der Küste einfach schön, man hat auf der einen Seite das Meer mit wunderschönen Stränden auf der anderen Seite den Regenwald es ist unglaublich. Trotz alledem kam bei uns noch immer keine Reisestimmung auf. Irgendwie wollte es uns noch nicht mitreißen, dass wir uns selbst schon gefragt haben was nicht mit uns stimmt. Dazu später mehr.
Nach einem kurzen Stopp in Port Dougles fuhren wir weiter nach Cape Tribulation. Dazu muss man sagen, dass man nur per Fähre über den Fluss kommt, was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten. Wir dort hin. Dann waren wir uns nicht sicher, ob wir richtig bei der Fähre waren, drehten eine Ehrenrunde und ließen einen Ausi namens Jeff vorbei, der uns höflich fragte ob wir Hilfe bräuchten. Ich entgegnete ihm nur, dass wir ihn vorbei lassen da wir ihn nicht aufhalten möchten --> wir denken das hat ihm so gut gefallen, dass er uns die Fähre hin und retour gesponsert hat (immerhin 23 Dollar was einem Wert von 6 Bieren entspricht gg). Höflich wie wir sind, bedankten wir uns und holten uns gleich Infos ein . Danach ging es weiter durch eine atemberaubende Landschaft.
Da es schon relativ spät war, blieben wir eine Nacht auf einem Campingplatz kurz vor dem Cape, aßen abends Pizza, tranken noch ein Bier und ab ging es in die Falle. In der Nacht als ich wach wurde konnte ich beobachten wie sich doch einige Tiere kleinerer Art um unseren Camper tummelten - nichts Gefährliches - aber wir sind eben in der Natur.
"View Point" Port Dougles.
So jetzt hätte ich aber beinahe das Wichtigste vergessen. Am Morgen aufgestanden rüber zur Rezeption und ich wurde gleich mal zu was verdonnert was gar nicht geht -- wir gingen reiten.
Ja ich kann es immer noch nicht glauben, Kathi wollte unbedingt und ich ließ mich erweichen auf das Ding aufzusteigen. Ich sag es euch, ich der schwerste, somit bekam ich auch das größte Pferd mit dem Namen Thunder. Der Name sollte sich noch bewahrheiten. Der Gaul war wirklich brav, zwar verfressen ohne Ende aber dafür war das Ding auch das schnellste Pferd.
Wir schreiten also dahin, dann sagt der Guide auf in den Galopp und ich weiß nicht aber der Gaul wusste das, gab Vollgas und alle anderen waren zu langsam. Er wollte immer vorbei aber ich musste ihn jedes Mal zurück halten sonst wären wir denke ich heute schon irgendwo bei Perth !! Kathi machte es großen Spaß - erstens zu Reiten und zweitens mich leiden zu sehen - somit hatte jeder was davon. Sie zwar etwas mehr aber war ja schließlich auch ihr Ding. Anmerkung Kathi: Gernot saß das erste Mal richtig auf einem Pferd und jagte im Galopp mit Thunder über den Strand! Ich war mächtig stolz auf ihn, dass er das ohne runterzufallen überstanden hat; Aja, der Guide sagte immer zu Gernot, dass er das Pferd nicht fressen lassen sollte. Gernot meinte nur flüsternd: "ich will ja aber, dass er mich mag und nicht runter wirft" haha Hosenscheißer.
Hund! War der Köter von der Ranche namens "Mr. Bean" ich würde eher sagen so strubbig wie der war "Rasputin", er heißen sollte !
Nachdem wir die Gegend erkundet hatten fuhren wir los, hielten noch an einem Süßwasserloch an um uns abzukühlen. Anschließend ging es schnurstrax in Richtung Port Dougles. Von dort aus buchten wir eine Tagestour zum Great Barrier Reef. Wir also auf in die Touri Info um wieder mal eine viel zu teure Tour zu buchen. Dazu muss man sagen es ist Low-Season --> keine Leute aber preislich top. Und da muss ich sagen war ich das erste Mal so richtig sauer.
Die nette Dame bei der Info sagte uns, dass es überall Rabatte gibt, weil ja Low-Season sei. Ok wir zu Caravanpark 1 und 2. "No discount - wieso auch?" war die Aussage der Dame dort. Aber dem nicht genug. Nicht nur, dass der lettige Stellplatz schon ein Vermögen kostet, nein, für Wasser, Strom und Internet bezahlt man natürlich auch noch extra. Ich will das gar nicht näher kommentieren, aber von da an bestätigte sich leider unser Eindruck, den wir von Australien bekommen hatten immer mehr. Hier wird oftmals nur die Hand aufgehalten und das doppelt und dreifach und meistens ist es leider auch so, dass für horrende Summen, sag ma mal so, eine mäßig Leistung erbracht wird und dies hat mich/uns richtig sauer gemacht. Wir haben uns ernsthaft überlegt einfach den Rucksack zu packen und nach Asien zu fliegen. Wobei wir ehrlich zugeben müssen, dass es auch wieder sehr nette Ausnahmen gibt, siehe Jeff oder auch das Gecko Hostel in Cairns oder die Parrot Fish Lodge in Port Douglas, aber dies sind eben leider die positiven Ausnahmen bis jetzt.
Nichts desto trotz war die Tour gebucht und wir machten den Trip ans Riff. Der Trip war im Ganzen gesehen echt super, leider ist eben das Great Barrier Reef sehr in Mitleidenschaft gezogen und es war alles etwas stressig was wiederum sehr untypisch für die Ausis ist. Trotzdem gibt's hier ein klares "Daumen hoch", war echt toll. Nach diesem Abenteuer ging es weiter nach Cairns um ein nächstes Ärgernis anzugehen. Die Mängel an unserem Camper beheben zu lassen oder auch nicht. Dazu jedoch mehr beim nächsten Mal, da wir den Ausgang der Sache noch nicht wissen !!
PS: Gecko Hostel in Cairns einfach nur zu empfehlen!!!
So long Kathi und Gernot
Aufbruch: | 04.12.2012 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 31.12.2012 |
Singapur