Endlich geht es los... 1 Jahr Australien!

Reisezeit: September 2005 - Juli 2006  |  von Daniela Müller

Rottnest Island

Mein Wecker klingelt, wahrscheinlich weckt er nicht nur mich, sondern auch alle anderen aus dem 8-Bett-Dorm, da ich erst nach ca. 1 min schaffe, den Wecker auszustellen (die Taste hat geklemmt).

Ich bin gestern frueh ins Bet, damit ich heute ausgeschlafen bin - vergebens, da ich nun einmal die einzige in dem Hostel zu sein schien, die am naechsten Morgen um 05:00 aufstehen muss. Aber gegen 01:00 war der Fernseher (mein Raum ist direkt neben dem Fernsehraum) zum Glueck nicht mehr ganz so laut - scheinbar wollten die Schwerhoerigen nun auch schlafen.

Nachdem ich es also nach ca. 1 min geschafft habe, den Wecker auszustellen, merke ich, dass ich einen "Gruppenwelzer" entfacht habe (d. h., dass sich alle 7 anderen Personen nacheinander im Bett hin und her welzen, um verstaendlich zu machen, dass sie dank mir nun auch wach sind).

Froh und munter - dank der ca. 4 h Schlaf) schnappe ich mir also meine Duschsachen, die ich mir gestern extra in ertastbarer Naehe zurechtgelegt habe (um 05:00 ist es in Perth momentan sehr dunkel und wer mich kennt: fuer mich ist es eben noch viel dunkler), mache mich fertig, pirsche mich wieder ans Zimmer heran, oeffne leise die Tuer, schleppe den Kleinkram gekonnt leise aus dem Zimmer heraus, schnappe zu guter letzt meinen Rucksack, versuche ihn aufzusetzen, verliere dabei das Gleichgewicht und entfache somit den zweiten Gruppenwelzer. Ich denke mir also: "Lieber erst einmal eine Minute lang nicht bewegen..." - in der Hoffnung, dass alle denken, der Laerm war nur eine Halluzination.

Gesagt, getan... Beim zweiten Anlauf, den Rucksack aufzusetzen, klappt es dann letzt endlich auch. Vorsichtig versuche ich, die Tuer zu schliessen, was mir leider auch missglueckt... Naja, jetzt weiss wenigstens wirklich jeder, dass ich weg bin.

Vor der Tuer packe ich dann meine letzten Sachen, damit ich die Leute in meinem Zimmer nicht wecke (haha) - so war gestern zumindest mein Plan.

Die Treppe heruntergetaumelt, rechne ich mit Andrew (habe ich in dem Hostel kennengelernt), da er mir gestern gesagt hat, er muss mir heute unbedingt noch einmal auf Wiedersehen sagen. Aber nach 10 min "Dumm-herum-sitzen" kann ich erleichtert feststellen, dass er doch nicht so dumm ist, mitten in der Nacht aufzustenen

Als ich meinen Rucksack begutachte, muss ich feststellen, dass sich mein Besitz innerhalb der zwei Wochen, in denen ich mit dem lieben Franz Ferdinand herumgereist bin, scheinbar verdoppelt hat. Aber es nuetzt ja alles nichts, der Bahnhof ist ja nur ca. 3 km Fussmarsch entfernt und gestern habe ich mich schon von vielen Sachen getrennt, die nicht mehr in den Rucksack gepasst hatten.

Fertig bepackt verlasse ich also schon wieder ein Hostel, in dem ich viele verrueckte und liebe Menschen kennengelernt habe...

In der Bahn nach Frementle sitzend frage ich mich, ob ich wirklich die richtige Entscheidung getroffen habe, fuer 3 Monate nach Rottnest Island zu gehen und somit tatsaechlich Franz Ferdinand aufzugeben. Aber im naechsten Moment sage ich mir mal wieder: Was soll schon grossartiges passieren? Wenn's mir nicht gefaellt, ziehe ich eben wieder weiter

In Frementle am Hafen angelangt, hole ich mir mein Ticket nach Rottnest Island, das mir vom Arbeitgeber hinterlegt wurde, und warte freudig auf die Faehre. Ich scheine gerade der Mittelpunkt der wartenden Gaeste zu sein, was sicherlich an meinen Anbaukuensten (ich musste beim Rucksack eben nach oben und unten anbauen) liegt, womit dem Rucksack nicht mehr viel an Groesse fehlt, um mit mir mitzuhalten.

Am "Hafen" von Rottnest Island entdecken mich zwei zukuenftige Arbeitskollegen und nehmen mir die Haelfte des Gepaecks ab, da die beiden scheinbar der Meinung sind, ich koenne es nicht alleine schaffen... Es ist schon einmal schoen zu wissen, dass die Leute hier mal wieder nett sind

Angekommen, ging es dann auch sofort los. die Arbeit an sich macht wirklich Spass (das kann gut an der wunderschoenen Umgebung und den netten Leuten liegen, aber andererseits auch daran, dass ich einfach nur froh bin, endlich wieder etwas zu tun zu haben).

Aber es ist schon ein Erlebnis, wenn man von den Arbeitskollegen am ersten Tag mit der Frage im Hinterkopf, ob ich jemals zuvor geputzt habe, ganz verdattert angeguckt wird, weil einem nicht nur erklaert werden muss, was ein "broom" ist, sondern auch alles (wirklich alles) andere, was mit saeubern zu tun hat.

Nachdem ich den Tag dann gut ueberstanden habe, war das 1. (nach dem Einrichten meines Zimmers), was ich gemacht habe, alle Vokabeln, die etwas mit reinigen zu tun haben, zu lernen. Nun kann ich mit Stolz so viel "herum-dustin-en", wie ich will

Ja, hier arbeite und wohne ich... Hier sind 80 Zimmer zu reinigen und noch viel mehr Waesche zu waschen

Ja, hier arbeite und wohne ich... Hier sind 80 Zimmer zu reinigen und noch viel mehr Waesche zu waschen

Seht ihr den Fernseher??? Den habe ich fuer mich ganz alleine  ...

Seht ihr den Fernseher??? Den habe ich fuer mich ganz alleine ...

... ja... und das ist die andere Seite meines Zimmers (mein Zimmer ist eben so gross, dass es nicht auf ein Bild passt (2,75 qm)  Es ist vielleicht nicht das groesste, aber verdammt gemuetlich!

... ja... und das ist die andere Seite meines Zimmers (mein Zimmer ist eben so gross, dass es nicht auf ein Bild passt (2,75 qm) Es ist vielleicht nicht das groesste, aber verdammt gemuetlich!

Das ist ein Quokka. Diese kleinen suessen Dinger leben angaeblich nur auf Rottnest Island. Daher kommt der Name der Insel, da man die Quokkas frueher fuer Ratten gehalten hat (Rottnest Island = Rattennest). 
Die meisten Quokkas sind sehr scheu, aber andere wiederum sehr neugierig und laufen einem auch ab und zu ueber die Fuesse.

Das ist ein Quokka. Diese kleinen suessen Dinger leben angaeblich nur auf Rottnest Island. Daher kommt der Name der Insel, da man die Quokkas frueher fuer Ratten gehalten hat (Rottnest Island = Rattennest).

Die meisten Quokkas sind sehr scheu, aber andere wiederum sehr neugierig und laufen einem auch ab und zu ueber die Fuesse.

Mein abendlicher Gang zum Strand. Ich tu' mir ja selbst schon ein wenig leid, dass ich ganze 2 Minuten von meinem Zimmer aus dort hinlaufen muss

Mein abendlicher Gang zum Strand. Ich tu' mir ja selbst schon ein wenig leid, dass ich ganze 2 Minuten von meinem Zimmer aus dort hinlaufen muss

Naja, das ist zwar nicht das Meer, aber die andere Seite (1 min von meinem Zimmer entfernt): einer der vielen Seen auf Rottnest

Naja, das ist zwar nicht das Meer, aber die andere Seite (1 min von meinem Zimmer entfernt): einer der vielen Seen auf Rottnest

Immer noch der See

Immer noch der See

Und das ist der See bei Sonnenuntergang. Aber das Bild soll euch nicht taeuschen: auch wenn es sehr warm aussieht, wird es momentan noch gegen 05:00 verdammt kalt... Ist eben noch nicht Sommer

Und das ist der See bei Sonnenuntergang. Aber das Bild soll euch nicht taeuschen: auch wenn es sehr warm aussieht, wird es momentan noch gegen 05:00 verdammt kalt... Ist eben noch nicht Sommer

© Daniela Müller, 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Endlich kann ich (Dani, 21) meine lang ersehnte Reise antreten. Am 12.09.2005 fliege ich nach Bangkok (4 Tage Zwischenstopp, um mir Bangkok ein wenig anzusehen). Danach geht es weiter nach Sydney, wo ich am 17.09.2005 ankommen werde. Von diesem Zeitpunkt an sind eigentlich nur noch die ersten 5 Tage in Sydney geplant. Die restliche Zeit werde ich von der Jobsuche, von meiner Laune und selbstversändlich von dem lieben Geld abhängig machen :-)
Details:
Aufbruch: 12.09.2005
Dauer: 11 Monate
Heimkehr: 28.07.2006
Reiseziele: Thailand
Australien
Der Autor
 
Daniela Müller berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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