Rund um die Andaman Sea
Singapur
Am späten Nachmittag fuhr dann das Taxi vor und brachte uns zum Flughafen. Ich hatte den Weg eigentlich viel kürzer in Erinnerung und auch Chris war über die wirren Wege, die wir zurücklegten etwas erstaunt, aber letztendlich erreichten wir den Flughafen rechtzeitig, checkten ein und ließen wieder ein Etappenziel unserer Reise hinter uns. Der nächste und letzte Weg führte uns nach Singapur.
Als wir am Changi Airport landeten, war ich zuerst etwas enttäuscht. Wir waren am Low Cost Carrier Terminal gelandet, weil wir mit Tiger Airways von Phuket aus geflogen waren. Und von dem prunkvollen Flughafen war hier im Terminal mal gar nichts zu sehen. Nachdem wir die Einreiseformalitäten hinter uns und unser Gepäck eingesammelt hatten, ging es erst einmal mit dem Bus zum Haupt-Terminal und von hier aus dann mit der MRT in die Stadt.
In der Bahn studierten wir den U-Bahn-Plan und diskutierten darüber, an welcher Station wir wohl am besten aussteigen sollten, um zum Fairmont Hotel (http://www.fairmont.com/singapore/) zu gelangen, wo wir die letzten zwei Nächte verbringen würden. Da wir zur Bras Basah Station noch einmal hätten umsteigen müssen, entschieden wir an der City Hall auszusteigen und die Wahl war ziemlich gut. Als wir aus dem Gebäude-Komplex heraustraten und einmal um die Ecke bogen, standen wir schon mal vor dem Swissotel The Stamford und noch einmal um den Block und der Eingangsbereich des Fairmont Hotels lag vor uns.
Man fühlt sich ja schon etwas deplatziert, wenn man in leichten, bequemen Sommerklamotten und vollbepackt mit Rucksäcken in so ein Luxushotel eincheckt, aber wir waren so kaputt, dass uns eigentlich fast alles egal war. Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, machten wir uns kurz auf, die nähere Umgebung zu erkunden und vielleicht noch einen Supermarkt zu finden, um noch etwas zu trinken und eine Kleinigkeit zu essen zu finden.
Da wir in Phuket am Flughafen noch zu Abend gegessen hatten, hatten wir keinen großen Hunger, aber so'n kleiner Happen, hätte bestimmt nicht geschadet.
Aber der rote Faden zog sich fort und wir steuerten zielsicher in die falsche Richtung - weg vom Geschehen und weg von irgendwelchen Geschäften. Irgendwann fragten wir einen Passanten und der musste auch recht lange überlegen, bis er uns einen Tipp gab, wo wir eventuell noch eine Kleinigkeit einkaufen könnten. Und dort wurden wir auch fündig. Eigentlich hätten wir an diesem Abend gerne noch etwas mehr von Singapur gesehen, aber wir waren zu erledigt und freuten uns allesamt, als wir schließlich im Bett lagen.
Dafür waren wir am nächsten Morgen schon recht zeitig wieder fit, gingen zum Frühstück ins Starbucks um die Ecke und beratschlagten, was wir an diesem Tag sehen wollten. Wir entschieden uns auch hier wieder für den Hopp on Hopp off-Bus, der direkt vor dem Fairmont Hotel, bzw. Raffles Hotel abfahren sollte. Während es aber in Kuala Lumpur zu wenige dieser Busse gegeben hatte, gab es hier gleich mehrere Unternehmen.
Bei zwei Ticketverkäufern erstanden wir unsere Fahrkarten und warteten. Ein Sightseeing-Bus nach dem anderen fuhr vor, aber unserer war nicht dabei. Jedes Mal, wenn wieder ein Bus um die Ecke kam und wir aufspringen wollten, schüttelte die Frau, die uns die Tickets verkauft hatte, den Kopf und meinte, es würde nicht mehr lange dauern, unser Bus würde bestimmt jeden Moment kommen. Nach über 20min kam er dann auch endlich. Als wir zögerten aufzustehen, weil wir dachten, dass auch dieser Bus sicher nicht für uns bestimmt war, da scheuchte uns die Frau aber auf und in den Bus rein.
Hhhhhmmmm, lecker Fischkopfsuppe!!
Vom Raffles Hotel aus ging es die Stamford Road und Raffles Avenue runter zum Singapore Flyer und von hier aus hatte ich das erste Mal freie Sicht auf das Marina Bay Sands Hotel. Das Gebäude ist schon unheimlich beeindruckend und ich freute mich schon darauf, dort oben zu stehen und den Blick auf die Skyline Singapurs zu genießen. Aber vorerst blieben wir in dem Sightseeing Bus sitzen. An der Marina Bay und dem Merlion entlang ging es weiter, vorbei an alten Kolonialhäusern und dem Sri Mariamman Tempel, dem wichtigsten Tempel der Hindus, der sich aber interessanterweise in China Town befindet.
Mein Lieblings-Weihnachtsbaum
Weihnachtsmarkt in Singapur
Wir passierten Clarke Quai, kamen über die Bras Basah Road in die Orchard Road, wo sich ein Shopping Center an das nächste reiht. Zwischen den vielen bunten und zum Teil grell leuchtenden Weihnachtsbäumen, entdeckten wir alle Designer-Stores, die man sich nur vorstellen kann: von Armani über Dior und Gucci bishin zu Zac Posen. Ganz besonders dekadent ist jedoch der Louis Vuitton Store direkt in der Marina Bay.
Letztendlich stiegen wir am Botanical Garden aus, in der Hoffnung, dass es dort im Schatten der Bäume etwas kühler und erträglicher wäre. Obwohl wir jetzt schon gut zwei Wochen durch diese Breitengrade reisten, hatte ich das Gefühl, dass es in Singpur noch ne Spur heißer und schwüler war.
Man kann bestimmt noch mehr Zeit im Botanischen Garten zubringen, doch wir hatten ja nur 2 Tage in Singapur und es gab noch jede Menge zu sehen. Also machten wir uns nach einer Dreiviertelstunde auf den Weg zum Restaurant, ergatterten einen Tisch, aßen eine Kleinigkeit und warteten kurz darauf wieder auf unseren Bus.
Blick vom Pool
Die Fahrt ging weiter, vorbei am Tor zum Istana, dem Präsidentenpalast und in Richtung des Singapore Flyer. Dort war Endstation und wir stiegen aus und bummelten ein wenig durch die Gegend, als es anfing zu regnen. Eigentlich erwarteten wir, dass es nur ein kurzer Schauer wäre und wir später am Nachmittag noch die Möglichkeit hätten, auf die Plattform des Marina Bay Sands gehen, aber der Regen hörte so schnell nicht auf.
Weihnachtsbaum am Raffles City Center
Clarke Quai
Etwas unentschlossen, setzten wir uns noch mal in den Bus, in der Hoffnung, dass der Regen aufhören würde und wir dann einfach irgendwo wieder aussteigen und unsere Sightseeing-Tour fortsetzen könnten, aber dem war nicht so. Letztendlich gerieten wir dann auch noch komplett in die Rush Hour und beschlossen in der Nähe der Orchard Road auszusteigen und ein bisschen durch die Malls zurück zum Hotel zu bummeln.
Singapore Sling im Raffles
Raffles Bar
Entsprechend früh waren wir dann wieder am Fairmont und entschieden, noch eine Runde im Pool zu schwimmen, bevor wir uns ein Restaurant zum Abendessen suchen wollten. Während der Regen unablässig auf uns nieder tropfte trieben wir im Hotelpool mit Blick auf das "Schiff", das Marina Bay Sands.
Bis wir zum Dinner gerichtet waren und uns auf den Weg zum Clarke Quai machten, hatte der Regen wenigstens nachgelassen und als wir dort aus der MRT stiegen, hatte es endlich komplett aufgehört. Direkt am Ufer des Singapore Rivers fanden wir ein schönes chinesisches Restaurant und aßen lecker zu Abend und genossen den Ausblick und das Treiben um uns herum.
Anschließend gingen wir zu Fuß zum Raffles City Komplex zurück und ließen den Abend bei einem obligatorischen Singapore Sling im Raffles Hotel ausklingen.
Der nächste Morgen begann mit Koffer, bzw. Rucksäcke, packen. Nachdem wir ausgecheckt und unser Gepäck an der Rezeption zurückgelassen hatten - übrigens hatte mit uns der kanadische Premierminister im Fairmont genächtigt - gingen wir im Raffles Hotel, in einer kleinen Bäckerei frühstücken. Klein, aber fein und auch nicht ganz günstig
Wir waren hin und her gerissen, erst zum Marina Bay Sands Hotel zu gehen oder doch lieber erst noch einmal Richtung Orchard Road, aber das Wetter sah vielversprechend aus und so machten wir uns doch zuerst auf den Weg in die Stadt, bevor wir dann zur Marina Bay fuhren. Dort bummelten wir noch gemütlich durch die riesige Mall, staunten über die Gondoliere, die Touristen auf einem künstlichen Fluss durch die Gegend staken und standen endlich irgendwann am Aufzug zur Plattform des Marina Bay Sands.
Als wir oben angekommen waren und einen Blick auf die Stadt warfen, sahen wir alle drei gleichzeitig die dunkle Wetterfront, die vom Meer her aufzog. Es dauerte auch keine 5 Minuten, bis die Wolken das Land erreicht hatten und wir konnten beobachten, wie sich der Regen auf unsere Umgebung ergoss. Und weitere 5 Minuten später schüttete es wie aus Eimern. Dazu blitzte und donnerte es um uns herum und ich befürchtete schon, dass die Plattform evakuiert werden würde, denn auf der Eintrittskarte stand explizit drauf, dass auf Grund schlechten Wetters oder gefährlicher Situationen die Plattform geräumt werden könne.
Dicht gedrängt standen wir mit den vielen anderen Touristen unter dem Vordach des Restaurants und warteten darauf, dass das Unwetter endlich vorbei zog, aber das dauerte. Schließlich beschlossen wir, uns ins Trockene zu begeben und im Restaurant kurz etwas zu trinken. Den ganzen Urlaub über hatte ich immer, wirklich immer einen Schal oder ein Tuch dabei gehabt, aber ausgerechnet heute nicht. Und ein Kühlschrank wäre im Vergleich zu dem Restaurant mollig warm gewesen. Ich hab keine Ahnung, wie weit die Klimaanlage runter gedreht war, aber es war einfach nur kalt! Somit bezahlten wir umgehend, als wir feststellten, dass der Regen aufgehört hatte und begaben uns wieder nach draußen in die schwülwarme Luft.
Der Vorteil war jetzt, dass viele Touristen das Weite gesucht hatten und außer uns nur noch wenige Leute über die Plattform schlenderten. Während wir also rund rum gingen und eifrig Fotos machten, bemerkten wir ein witzige Phänomen. Durch das Gewitter mussten hier irgendwelche elektrischen Spannungen entstanden sein. Jedenfalls stand in der Mitte der Plattform eine Asiatin mit knapp kinnlangem Haar, das ihr...zu Berge stand. Als wir uns näherten fing mein Bruder auf einmal an zu lachen, denn auch bei Jutta und mir stellten sich die Haare langsam auf. Da ich meine Haare offen trug, standen bei mir die Strähnen letztendlich über 20cm in die Höhe, was so lustig aussah, dass ich von anderen Touristen sogar gefragt wurde, ob sie das fotografieren dürften.
Singapur verschwindet im Regen
Die restliche, wenige Zeit, die uns noch blieb verbrachten wir rund um die Marina Bay, bevor wir uns auf den Weg zurück zum Hotel machten. Dort gab es einen letzten Kaffee im Starbucks, während wir uns noch mal kurz am WiFi erfreuten und noch mal eifrig Emails checkten und Fotos auf Facebook posteten. Mein Bruder hatte gerade ein Foto vom Marina Bay Sands Hotel gepostet, als ein Kollege von ihm kommentierte: "Da war ich vor einer halben Stunde auch."
Das war's mit der tollen Aussicht...
Witzigerweise war Jochen gerade in Singapur, um einen Freund zu besuchen und wir verabredeten uns spontan auf einen Sundowner an unserer Hotelbar. Während Jutta und ich uns noch im Wellnessbereich des Hotels duschten und umzogen, tranken die beiden Männer schon ein Bierchen. Als wir eintrafen, verabschiedete acuh Chris sich noch für ein paar Minuten und kurz darauf saßen wir dann noch eine halbe Stunde komplett da und ließen bei einem letzten Getränk die letzten Minuten unseres Urlaubs ausklingen, bevor wir uns von Jochen verabschiedeten, der noch ein paar Tage hier hatte und uns auf den Weg zum Changi Airport machten.
Das war wirklich noch ein netter Abschluss unseres Asien-Trips gewesen und etwas wehmütig checkten wir schließlich am Lufthansa-Schalter für unseren A380-Flug ein, bummelten noch ein wenig durch den Flughafen und begaben uns dann schließlich zu unserem Gate. Der Rückflug verlief ruhig und unspektakulär und 12 Stunden später landeten wir sicher in Frankfurt. Und nach einer weiteren kurzen Flugstunde hatte uns der trübe, neblige Bodensee wieder.
Der nächste große Urlaub wird mich erst einmal wieder nach Südafrika führen, aber ich bin mir sicher, dass ich meine Freunde auf Phuket bestimmt noch mal besuchen werde und ich bin gespannt, welche weiteren Ziele mich in Asien dann erwarten. Malaysia hat es auf jeden Fall verdient, noch näher erkundet zu werden, aber auch Indonesien, Vietnam und Kambodscha würden mich reizen... Was auch immer es wird, ich freu mich jetzt schon drauf
Der Nebel hat uns wieder...
Aufbruch: | 04.11.2011 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 22.11.2011 |
Thailand
Singapur