Hongkong - Thailand 02/2013

Nun ging es also wieder weiter - wir machten uns auf den Weg von Bangkok nach Sukothai im Norden Thailands. Die Tickets für diese Zugfahrt hatten wir schon in Deutschland übers Internet gebucht und waren dementsprechend entspannt am Bahnhof. Wir hatten noch Zeit und warteten am Bahnsteig bei immerhin schon recht heißen Temperaturen für die Uhrzeit (10:30 Uhr).

Wir hatten uns für den "Special Express" in der 2. Klasse mit AC entschieden und dort Plätze reserviert. Da der Zug jedoch nicht voll war, durften wir andere Plätze nehmen und damit unser Gepäck in unserer Nähe behalten. Es war ein erstaunlich bequemer Zug und wir hatten ne Menge Platz für uns. Sehr schön! Was wiederum nicht so schön war, waren die fast schon eisigen Temperaturen: die AC hat sich alle Mühe gegeben, die Raumtemperatur so niedrig wie möglich zu halten - und sie hatte Erfolg damit! Wir waren kaum drin, da mussten wir bereits die erste Jacke überziehen (sehr zur Belustigung der thailändischen Mitreisenden, die herzhaft über uns lachten!). Auf die erste Jacke folgte dann bald eine zweite und kalt war es dennoch. Meine Güte, was sind wir bloß für Weicheier - und dabei kommen wir doch aus dem Norden Deutschlands und sollten mal nicht so zimperlich sein.

Lustig war schon der Einstieg: die drei Stufen rauf in den Zug sind sehr steil und hoch (kein Vergleich zu unseren deutschen Zügen!) und Uta kam mit ihren beiden Rucksäcken (vorn ein Kleiner und hinten der Große) ohne Hilfe gar nicht rein in den Zug. Sah bestimmt amüsant aus, wie sie sich abmühte und Ulf von hinten schob - ein freundlicher Thai half ihr dann von drinnen und so kam sie dann doch noch unfallfrei rein!

Egal - wir nahmen Platz und irgendwann ging es los. Von "Express" haben wir zunächst nicht allzu viel gemerkt, aber das lag sicher daran, dass wir uns noch im Einzugsgebiet von Bangkok aufhielten und der Zug nur schleichend und mit diversen Stops vorankam. Es war offensichtlich der "First-Class"-Train der tagsüber fahrenden Züge, denn es war eine Menge Personal an Bord : 1 Mädel, die für den Service der ca. 8 Reisenden (nur in unserem Wagen) verantwortlich war, eine Frau, die ca. alle 30 Minuten den Boden fegte und wischte, mindestens ein Schaffner und ein anderer wichtiger Uniformträger mit Funkgerät, der die roten oder grünen Fähnchen als Signal für den Lokführer aus dem Fenster hielt. Und wir sollten sogar etwas zu Essen bekommen, was wir jedoch dankend ablehnten (wir erinnerten uns an das Essen vor 4 Jahren im Zug hier in Thailand und auf eine Wiederholung waren wir nicht scharf).

Die Fahrt dauerte nicht wie geplant 5 Stunden, sondern eine Stunde länger bis wir in Phitsanoluk ankamen. (Raus aus dem Zug war zwar auch ein Abenteuer, ging aber besser - runter geht eben immer!) Dort wurden wir gleich am Bahnsteig von einem Tuk Tuk Fahrer angesprochen, der uns dann erfolgreich "abschleppte". Den Preis nach Old Sukothai handelten wir von 1.000 THB auf 800 THB noch mal runter (keine Ahnung ob das ein guter Preis war) und schon schmiss er unser Gepäck hinten drauf, wir stiegen dazu und los ging es. Dummerweise hatten wir uns vorher nicht schlau gemacht wie weit es tatsächlich war und so fuhren wir und fuhren und fuhren....

....und fuhren......und fuhren.....und die Sonne ging unter und wir fuhren immer noch. Insgesamt waren wir mit dem Tuk Tuk wohl so gute 2 Stunden unterwegs und konnten denn auch nicht mehr sitzen. Die Fahrt hatte sich aber definitiv gelohnt: wir waren anscheinend eine Besonderheit für die einheimischen Verkehrsteilnehmer, denn wir wurden angehupt, es wurde gewunken und gegrüßt, wir wurden angelacht und sogar fotografiert! Na denn - offensichtlich sehen sie nicht viele westliche Touristen in einem Tuk Tuk auf der Schnellstraße Richtung Sukothai. Ich hoffe doch, dass es das war - was sonst?

Die Fahrt machte trotz der Länge viel Spaß. Es zog schon, wie bei der Zugfahrt, ein Reisfeld nach dem nächsten an uns vorbei. Die Sonne ging darüber mit einem wunderschönen orangeroten Ball unter und es war warm und roch würzig (wenn wir nicht gerade Abgasgeruch in der Nase hatten, versteht sich). So kamen wir in unserem Hotel an und bezogen unseren kleinen Bungalow. Er ist sehr hübsch - komplett aus Holz und sehr urig. Allmählich waren wir richtig hungrig und zogen los Richtung Historical Park auf der Suche nach einem Lokal und dem obligatorischen 7-Eleven. Die 1,5 km liefen wir an der Straße entlang bis wir alles fanden was wir suchten und setzten uns ausgehungert in ein kleines Straßenlokal. Die Bedienung sprach leider so gut wir gar kein Englisch, aber dafür waren die Preise sehr günstig und das Bier schmeckte!

Das war unsere Anreise, die sehr unterhaltsam war und morgen geht es dann mit den Fahrrädern in den Historical Park!