Taiwan - zwischen Wolkenkratzern und Natur pur
23.März 2013:SonneMondsee-Alishan-Tainan
Jetzt sind wir unterwegs zum Natioinalpark Alishan.
Unser Bus ist diesmal klein, 20 Plätze und alle besetzt. Eine Gruppe Chinesen, die auch eine Rundreise machen und noch ein junges Backpacker-Pärchen, sie kommt aus Ungarn und er aus Frankfurt-ihre Route ist ähnlich wie unsere.
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Da unser Bericht auch von Fremden gelesen wird, die evtl eine ähnliche Tour planen, möchte ich, bevor ich es vergesse, an dieser Stelle einige Tips geben:
Keine Euros mitnehmen-die tauscht hier keiner ein-wenn Bargeld, dann US$.
Nie die Buskarten entsorgen (nicht im Mülleimer des Busses-hab ich gemacht und durfte sie wieder rausfischen) -die werden am Ende der Fahrt wieder eingesammelt-auch wenn der Busfahrer sie bei Antritt der Fahrt schon kontrolliert und entwertet hat!
Besser Visa-Card mitnehmen-werden lieber am Automaten genommen als Mastercard
Fahrkarten besser am Abend vorher kaufen, die Plätze sind begrenzt und die Schalter öffnen erst um 8 Uhr.
Einfache Doppelzimmer mit eigener Du/WC gibt's für 1000-1200 TwD
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Unser Weg beträgt Luftlinie nur ca 50 km-zuerst am SonneMondsee vorbei, auf dem jetzt noch die Fischer unterwegs sind, dann über Serpentinen und schmale Straßen durch die Berge und durch viele kleine Dörfer.
Alles ist üppig und herrlich sattgrün. Die Berge sind überwältigend, dazwischen einige Teeplantagen.
Die Geräuschkulisse im Bus ist laut-die Chinesen haben sich viel zu erzählen und knipsen ohne Pause.
Der Ort Alishan wird bei den meisten organisierten Rundreisen ausgelassen, aber nach unseren Recherchen ist er durchaus sehenswert. Außerdem gibt es dort eine historische Eisenbahn,eine der 3 ältesten der Welt, die in den Nationalpark fährt-kennen wir ähnlich von Sri Lanka und waren da schon begeistert....
Seit über 1 Stunde fahren wir kontinuierlich die Serpentinen bergauf-unter uns geht's steil in die Tiefe und die Ohren knacken unentwegt.
Jetzt sind wir schon fast auf gleicher Höhe mit den höchsten Bergen. Unser Bus überholt sogar andere Reisebusse und wir bekommen feuchte Hände...
Wer schon mal die Amalfiküste oder das Atlasgebirge im Reisebus hochgefahren ist kennt das Gefühl...
....zu schön!!..
2. Stop hoch oben in den Bergen
---wir sind fast oben...
3. Stop..dies könnte auch in der Schweiz oder in Kärnten sein...
Um 11.40 Uhr sind wir in Alishan, wir haben für die kurze Strecke mit 3 Pausen fast 4 Stunden gebraucht.
Wir erreichen ein Tor, müssen alle aussteigen und Eintritt zahlen, dann hinter dem Tor wieder in den Bus.
Ein paar Meter weiter dürfen wir wieder aussteigen und ab hier wird's chaotisch. Außer uns treffen Unmengen von Bussen ein, die hunderte von Besuchern ausspucken. Wir befürchten das Schlimmste: wenig Hotels-keine freien Zimmer.
Stimmt: stand auch im LP, dass am Woe der Park auch von den Einheimischen überfüllt ist.
Dies bestätigt uns auch das mitreisende Backpacker Pärchen. Sie wollen in Alishan nur den National-Park anschauen und mit dem letzten Bus um 17.10 Uhr nach Chiayi City fahren um dort zu übernachten. Er erzählt uns auch, dass sie durch ganz Taiwan mit der "easycard" fahren. Die wird im 7eleven Supermarkt gekauft und kann dann mit z.B. 1000TwD aufgeladen werden und im jeweiligen Bus entwertet. Dadurch fährt man auch günstiger.
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Jetzt werde ich doch etwas nervös und unsicher--unser schöne Plan futsch!Was nun???
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Wir beschließen die Zeit in Alishan gemeinsam zu verbringen und suchen erstmal die auf dem Plan eingezeichnete Touri-Info.
Diese entpuppt sich als Baustelle-der Plan ist zu neu--wir fragen uns durch-d.h. der Junge fragt-- und wir dackeln nur hinterher-- und begeben uns zum Bahnhof um mit der historischen Bahn zu fahren.
Wir lösen Tickets für eine Teilstrecke und dürfen unsere großen Rucksäcke dort am Ticketschalter abstellen.
Am Stop beschließen wir, dem jungen Pärchen nicht länger zur Last zu fallen und gehen eigene Wege.
Foto aus dem Fenster der Bahn.
Wir wollen versuchen, zu Fuß den größten Teil des Nationalparks zu erkunden.
Wir freuen uns auf die Wasserfälle, finden sie aber nicht.
Irgendwann erfahren wir, dass die alle ausgetrocknet sind.
Die größten Highlights des Parks sind unzählige, riesige, verknorpelte , alte Bäume.
Man kann den gesamten Nationalpark in ein paar Stunden ablaufen-wenn man keine Probleme mit der Höhenluft hat. Mir machte diese ganz schön zu schaffen. Auch die vielen Treppen brachten mich an den Rand der Erschöpfung.
Trotzdem haben wir uns alles Wichtige angeschaut und sind auch zu Fuß wieder zurückgegangen.
Nun wollten wir unser Busticket nach Chiayi City kaufen. Nach einigem Hin- und Her landeten wir am Ticketschalter im 7eleven. Wir zeigten auf die Abfahrtszeit 17.10-aber da gab es ein Problem.
Wir verstanden aber nicht welches. Ich denke, der Bus war für 17.10 Uhr schon ausgebucht.
Viel Gerede...der Junge am Tresen konnte sich schlecht verständlich machen, es kam ein Mann zu Hilfe-selber Kunde-ich habe gesehen, wie ihn seine Frau vorgeschoben hat um uns zu helfen, er konnte etwas englisch, aber auch er verstand das Problem irgendwie nicht. Dann kam noch eine Frau aus dem Markt dazu -auch sie wollte helfen, dann noch eine Frau und schließlich stand wir mitten in einem Menschenpulk, alle redeten chinesisch, im wahrsten Sinne des Wortes und irgendwann hielten wir ein Ticket nach Chiayi City für 16 Uhr in der Hand.
Die Frau aus dem Markt, sagte uns, wir sollten 10 vor 4 hierherkommen, dann würde uns ein Mann mit gelber Weste zum Bus bringen.
Also-das mit der "easycard" lassen wir lieber-sollen die Profis machen. Was passiert, mit denen wenn der Bus voll ist-was ja hier wohl oft der Fall ist.
Wir gehen erstmal was essen in einem der vielen Restaurants.
Pünktlich sind wir am Treffpunkt. Dort wartet der Mann mit gelber Weste und einem Schild welches er in die Höhe hält, auf diesem steht irgendwas auf chinesisch.
Hier beobachte ich wieder das Phänomen der Verständigung:
Wir zeigten dem Herrn in der gelben Weste unser Ticket, er nickt, wir folgen ihm wie ca 50 andere Chinesen, steigen in den Bus und setzen uns. Die anderen Chinesen oder Taiwanesen reden, fragen den Mann in der gelben Weste, dann reden sie mit dem Busfahrer, steigen in den Bus, setzen sich, steigen wieder aus, reden, reden..wuseln hin und her.
Ich habe das Gefühl, die haben größere Verständigungsprobleme als wir.
Schließlich ist der Bus voll und draußen stehen noch ca 10 Leute-k.A. was mit denen nun wird.
Die Fahrt nach Chiayi City führt steil nach unten durch viele Wolkendecken, die manchmal die Sicht erschweren.
Nach 2 Stunden, um 18 Uhr erreichen wir Chiayi City-die Stadt ist ja riesig! Unzählige Neonreklamen und keine Hotels zu erkennen. Hier wollten wir ja auch eigentlich nicht hin...
Am Zentralbahnhof werden wir ausgesetzt. Wir suchen die Info und jemanden der Englisch spricht, fragen nach einem Bus der heute noch nach Tainan fährt. Die Dame sagt uns, in 5 Minuten fährt ein Zug nach Tainan-supi-das ist unser nächstes Ziel!
Wir rennen zum Ticket-Schalter, kaufen 2 Tickets (an dieser Stelle wäre die easy-cash von Vorteil) und laufen durch die Absperrung zur Bahn.
Um 19.20 Uhr sind wir in Tainan.
Touri-Info schon geschlossen, also suchen wir gleich ein Hotel.
Wir werden schnell fündig.
Wir machen uns schnell frisch und schauen uns noch mal Tainan an.
Aufbruch: | 20.03.2013 |
Dauer: | 13 Tage |
Heimkehr: | 01.04.2013 |
China