Honeymoon 2013
Dominica
31 01 | 3 Flüge in eine andere Welt
Statt 4½ Stunden benötigen wir nur knappe 3¾ Stunden von Las Vegas nach Miami und schaffen daher locker unseren Anschlussflug (unser Gepäck fliegt angeblich auf einem anderen Weg). Nach weiteren 2½ Stunden landen wir in San Juan, der Hauptstadt von Puerto Rico, wo wir frühstücken, nach finalen 100 Minuten erreichen wir endlich unser Urlaubsziel für die nächste Woche, Dominica, eine sehr kleine Insel in der Karibik, die zwischen Guadeloupe und Martinique liegt.
Die Flugkurve vor der Landung auf dem kleinen Melville Hall Airport im Nordosten der Insel ist magenhebend, der kleine American Eagle-Flieger landet aber sicher. Unmittelbar nach Stillstand der Maschine beginnt es "karibisch" zu schütten, sodass wir mit dem Aussteigen warten und danach durch riesige Wasserlacken waten müssen.
Nach den Einreiseformalitäten warten schon die Taxifahrer auf uns. Wir wohnen knappe 10km vom Flughafen entfernt, der Taxifahrer will dafür $40 (US-Dollar wohlgemerkt, die Landeswährung ist der EC-$, der Eastern Carribean Dollar, der fix zu einem Kurs von 2,7 an den US-Dollar gekoppelt ist). Wir flüchten vor der Taxifahrermeute, und nach wenigen Metern spricht uns ein junger Mann an und verspricht uns, einen Bus für uns aufzuhalten, der uns für ca. 3 EC-$ pro Person an unser Ziel bringen würde.
Gesagt, getan, wir zwängen uns mit unseren beiden Reisetaschen in einen vollen Minivan, die Einheimischen empfangen uns nicht wirklich freundlich. Auf unserer Strecke steigen einige Fahrgäste aus, andere ein, am Ende erreichen wir unser Ziel, den kleinen Ort Calibishie im Norden der Insel, und landen als letzte Fahrgäste vor unserer Unterkunft. Der Fahrer nennt uns US-$10 als Fahrpreis, also viel zu viel! Robert beginnt zu verhandeln, der Busfahrer meint total verärgert, dann sollten wir halt gar nichts bezahlen, schlussendlich legt ihm Robert einen $5-Schein aufs Armaturenbrett.
Zum Abschluss sagt der Busfahrer etwas, was die Situation in Dominica irgendwie auf den Punkt bringt: "Why didn't you take a taxi? You have the money!" Dominica ist eine sehr arme Insel, auf der der Tourismus noch nicht die geldbringende Rolle spielt, wie auf den anderen, berühmteren karibischen Inseln (auf den beiden kleinen Flughäfen können keine internationalen Fluglinien landen). Einige Bewohner würden das gerne ändern (und zB einen der Flughäfen ausbauen), schließlich besteht das Gros der Touristen - neben den "Kreuzfahrern", die einen Tag mit Bussen zu den Hauptsehenswürdigkeiten gekarrt werden - aus sehr reichen Amerikanern. Der Großteil der Einheimischen, die wir kennengelernt haben, sind jedoch glücklicherweise noch nicht kapitalistisch verdorben...
Unsere Unterkunft - Calibishie Lodges - ist in Calibishie eine der besseren in diesem Ort, vor allem aber um ein vielfaches teurer als lokale Unterkünfte (so hat sicher schon die Nennung unseres Quartiernamens den Buspreis in die Höhe getrieben...). Sie liegt etwas erhöht am Rande des sehr kleinen Ortes, und von unserer Terrasse haben wir einen tollen Ausblick auf die üppige Vegetation und das Meer.
Wir machen einen kleinen Spaziergang auf der Ortsstraße - die Blicke der Einheimischen lassen uns hier nicht sehr willkommen fühlen. Dass das vorwiegend an uns selbst liegt, wissen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht... Der Hunger treibt uns in ein kleines Lokal mit einer Terrasse direkt am Meer, wir sind die einzigen Gäste und nicht das letzte Mal in diesem Urlaub bietet man uns BBQ Chicken an. Das Essen schmeckt hervorragend, ebenso das einheimische Kubuli-Bier. Als wir das Lokal verlassen, sind drei weitere Tische mit Touristen belegt.
Feli hat letzte Nacht gar nicht geschlafen, Robert beim Fliegen nur gedöst - unsere Erschöpfung lässt uns 12 Stunden in den nächsten Tag schlafen...
01 02 | Feli tanzt fremd
Nach dem Aufstehen erfrischt sich Robert im Pool, und wie die gesamte kommende Woche frühstücken wir auf der gemütlichen Terrasse unserer Calibishie Lodges. Es gibt drei Arten Frühstück, das karibische (mit Stockfisch und Obstsalat) schmeckt uns am besten. Alles ist genau abgezählt, der Inhaber (aus England) scheint überhaupt sehr penibel zu sein. Er ist von korrekter Freundlichkeit, Herzlichkeit vermisst man allerdings bei ihm...
In der kleinen Bankfiliale im Ort wechseln wir einige US-$ auf EC-$ (es gibt auch einen Bankomaten beim kleinen Supermarkt), in der "touristisch-bunten" Bäckerei genießen wir einen Fruchtdrink (der hier bereits EC-$ 4 kostet, beim Straßenstand nur EC-$ 2,50) und fragen nach einem lokalen Fahrer, der uns 1 Tag lang die Insel zeigen soll.
Am Ortsstrand suchen wir nach einer geeigneten Bademöglichkeit - durch ein vorgelagertes Riff ist das Wasser hier sehr seicht, dafür angenehm warm, der Strand ist nicht wirklich gepflegt, schließlich kommen kaum Touristen zum Baden nach Calibishie. Wir finden ein nettes Plätzchen unter Palmen, wo wir unseren Mittagssnack, den wir zuvor am kleinen Stand am Straßenrand vor unserer Unterkunft gekauft haben, genießen. Dieser besteht hier meistens aus BBQ Chicken und Kubuli-Bier...
Abends soll mit einer Party die neue Seaside Sunset Bar eröffnet werden. Der Inhaber verspricht uns einen BBQ Grill, der jedoch leider durch einen heftigen Regenguss ausfällt. Wir genießen eine köstliche Seafood Soup, die aber den Magen nicht so richtig füllt. Auf unserer Suche nach einem Abendessen schauen wir erstmals bei Mr. Dog's Bar vorbei - er verkauft hier fast ausschließlich selbst angesetzte Rumsorten, wobei uns der mit Orangenschalen am besten schmeckt. Als wir ihn fragen, wo wir hier etwas essen könnten, bietet er uns Stockfisch an, den er gerade zubereitet. Allerdings hat er als Bar weder Geschirr noch Besteck; so bekommen wir das Essen auf 2 Plastiktellern, und als er zwei offensichtlich benutzte Gabeln findet, wischt er sie mit einer Serviette ab und reicht sie uns - Feli springt über ihren Schatten und genießt das Fischgericht, das sehr köstlich schmeckt, wir sind begeistert!
Begeistert sind auch die einheimischen Männer von Feli, vor allem Mr. Froggs, und so tanzt sie schon bald "fremd". Uns macht's allen Spaß, und als wir am kurzen Weg nach Hause entgegenkommende Einheimische freundlich grüßen und diese noch freundlicher zurückgrüßen, wissen wir, was wir am ersten Tag bei unserem Ortsspaziergang falsch gemacht haben...
kein Feuer | abendlicher Blick von unserer Terrasse auf die Dorfstraße, links vorne "unser" Imbissstand
02 02 | unser Wandertag
Heute wollen wir ein wenig die nähere Umgebung erkunden, und so brechen wir gleich nach dem Frühstück zu einer kleinen Wanderung auf den Hügeln oberhalb von Calibishie auf. Das Wetter ist uns gnädig, ist es doch am Weg hinauf bewölkt und erst beim Abstieg zeigt die Sonne ihre wahre Kraft.
Einige Worte zum Wetter hier: Im Winterhalbjahr ist das Wetter hier sehr angenehm - nachts hat es knapp über 20°, tagsüber im Schatten um die 25°, in der Mittagssonne auch über 30°, leichter Wind macht diese Temperaturen aber erträglich. Es regnet fast jeden Tag, meistens nur wenige Minuten, dabei kühlt es aber kaum ab. Im Sommerhalbjahr hingegen ist hier Regenzeit und es regnet oft tagelang durch.
Fauna und Flora hier sind wirklich atemberaubend! Robert weiß nicht, was er zuerst fotografieren soll, Feli wartet (fast) geduldig - nach der Reise wird auch sie sich sicher über die vielen Palmfotos freuen...
Beim Bäcker lernen wir Nigel kennen, der uns am Montag einige Highlights von Dominica zeigen wird. Den Nachmittag verbringen wir auf unserem "Hausstrand" - zu zweit alleine, wie immer hier.
Das Abendessen wollen wir heute im Calabash-Restaurant einnehmen, wo "Music & Poetry" angekündigt ist. Das Essen ist gut, aber eindeutig touristisch - als eine Reisegruppe mit ca. 25 Personen das Lokal stürmt, wissen wir, warum. Da auch die Musik amerikanisch-touristisch ist, verlassen wir bald das Lokal, um den Abend wieder bei einigen Schlucken "Orangen"-Rum bei Mr. Dog ausklingen zu lassen. Und morgen will er für uns Fisch kochen...
03 02 | die Brotfrucht bringt uns vom Lebensmotto zum Carneval
Heute brechen wir nach dem Frühstück zum Pointe Baptiste Strand auf; dazu heißt es zuerst auf der Hauptstraße ein Stückchen bergauf, viel kürzer als befürchtet, bevor es gut beschildert nach links in Richtung der Red Rocks weiter geht. Man kann den Weg zum Strand eigentlich nicht verfehlen, da einige Wegweiser die Strandbar bewerben (und uns darauf hinweisen, dass man dort selbst mitgebrachte Lebensmittel nicht verspeisen darf...).
Es ist Sonntag und wir sehen einige wenige Einheimische, bis wir wieder einen Strandabschnitt mit Schatten und für uns alleine finden. Für uns alleine? Nicht ganz, Papa, Mama und ein kleines Kind sitzen unter einer Palme vor einem kleinen Lagerfeuer. Als Robert hinschaut, wird er vom Mann herbei gewunken. Die beiden kommen ins Gespräch und der sehr freundliche junge Mann meint, dass es für ihn eine große Ehre wäre, wenn wir mit ihnen seine gegrillten Brotfrüchte essen würden...
Anfangs zögern wir etwas, haben Skrupel, Ihnen etwas "wegzuessen", aber dann schmecken uns die gegrillten Brotfrüchte sehr - sie sind weich und sehr zart im Geschmack, schmecken ein bisschen wie "Maroni mit Grasgeschmack", nur eben ganz weich. Er erzählt uns, dass sie sonntags am Strand eine Wochenration der Früchte grillen, um diese dann an den Folgetagen als Hauptgericht oder als Beilage zu verspeisen. Wir plaudern über Dominica, die Insel, die Landschaft, das Leben hier und ihr Lebensmotto, das darauf beruht, möglichst viel positive Energie an die Umwelt auszusenden, um diese auch empfangen zu können...
Leider hat Robert in der Früh wegen der hohen Mittagstemperaturen die Schokolade aus dem Rucksack genommen, so haben wir nichts, um uns für dieses köstliche Mittagsmahl erkenntlich zeigen zu können, was uns sehr leid tut. So bedanken wir uns nochmals ganz herzlich, auch und vor allem für die lebensphilosophischen Betrachtungen und verabschieden uns.
Die letzten Sonnenstrahlen dieses tollen Tages genießen wir danach am Strand vor der Seaside Sunset Bar, bevor es uns zur Eröffnungsfeier des Carnevals zieht. Carneval ist auf Dominica der Höhepunkt des Jahres - die Feiern beginnen am Sonntag vor dem Faschingssonntag, dauern also 10 Tage. Ein Klein-LKW mit Riesenboxen auf der Ladefläche fährt die Dorfstraße auf und ab und beschallt schon seit Stunden Calibishie. Am Nachmittag tanzen zur ohrenbetäubenden karibischen Musik die Kinder, am Abend alle.
Wir schauen wegen des Abendessens bei Mr. Dog vorbei. Leider gibt es heute doch keinen Fisch, der dürfte wegen der vielen bevorstehenden Carnevalsfeiern ausverkauft sein, dafür Schweinsrüssel, wie immer von Mr. Dog köstlichst zubereitet.
Da wir heute sehr hungrig sind, speisen wir noch bei einigen weiteren Ständen am Straßenrand, vorwiegend BBQ Chicken, bevor wir vor dem Tourist Office landen, wo der Musiktruck Endstation hat und die Dorfbewohner ausgelassen bis in den Morgen tanzen. Drei Polizisten beobachten das Geschehen aus sicherer Entfernung, eingreifen müssen sie, solange wir dort sind, nicht. Der süßliche Geruch von Haschzigaretten(?) - wir werden jeden Tag öfters "Do you want to smoke?" gefragt - begleitet uns auf unserem Heimweg...
04 02 | unsere Inselrundfahrt
Am heutigen Tag wollen wir uns ein wenig die Insel anschauen - raus aus Calibishie zu der einen oder anderen Sehenswürdigkeit. Dazu haben wir schon vorgestern Nigel, einen jungen und sehr sympathischen Bewohner von Calibishie, als Fahrer engagiert, der uns einen Tag lang seine Highlights von Dominica zeigen soll. Wir haben keinen fixen Plan, sondern fahren um 9 Uhr einfach los und lassen den Tag in Nigels schon etwas in die Jahre gekommenem Mitsubishi geschehen...
Apropos: Für die Bedienung der vier Fensterheber gibt es nur einen Schalter, den wir bei Bedarf an das jeweilige Fenster anschließen. Aber wir haben Allrad, was viel wichtiger wäre als die Schalter, wie uns Nigel glaubhaft versichert
Wir fahren in östlicher Richtung los, durch Wesley und Marigot, und zweigen dann ab von der gut ausgebauten Hauptstraße auf eine teilweise nur im Schritttempo (und mit Allrad!) zu befahrende Nebenstraße. Erster Stopp sind die Sisserou Falls, wo wir von Papageien beobachtet werden. Weiter geht es zu den Jacko Falls, wo sich Nigel und Robert ein genüssliches Wasserfallduschbad genehmigen; gerade noch rechtzeitig, bevor die ersten Busse mit den Kreuzfahrtsschiffpassagieren einparken...
Da die schmale Straße hier gerade verbreitert und ausgebaut wird, haben wir einige Baustellenstopps - landschaftlich ist die Gegend hier jedenfalls, wie die gesamte Insel, ein Traum! Bald schon erreichen wir die Westseite von Dominica und vorbei am (kleineren) Cane Field Airport die Hauptstadt Roseau.
Hier herrscht gerade mittägliche Rush-Hour, die kleinen Gässchen sind mit Autos verstopft, große Pick-ups zwängen sich in kleine Parklücken, Fußgängern wird mit freundlichen Gesten das Überqueren der Gassen ermöglicht, Schulkinder laufen in ihren Schuluniformen kreuz und quer, Schutzwege oder Ampeln sucht man hier vergeblich. Nach zwei schweißtreibenden Stadtrunden speisen wir in einem winzig-kleinen Lokal - richtig! - BBQ Chicken, bevor uns Nigel den "Botanischen Garten" zeigt, eine Art Park, durch den man mit dem Auto fahren darf.
Robert kann sein Fotografenglück kaum fassen, als er einen Kolibri, den kleinsten Vogel der Welt, vor die Linse und auf die Speicherkarte bekommt. Wir sehen einige Papageien in einem Käfig und einen Schulbus, der während eines Hurrikans von einem umfallenden Baum "erschlagen" und plattgedrückt worden ist. Ein Polizist fragt Nigel nach seiner Erlaubnis, Touristen zu führen - Nigel klärt das freundschaftlich mit ihm...
Von einem vorgelagerten Hügel werfen wir einen Blick von oben auf die Stadt inkl. einem Riesen-Kreuzfahrtschiff, das im Hafen vor Anker liegt. Dass es sich hier um das Nobelviertel der Inselhauptstadt handelt, kann man an den Villen erkennen, nicht umsonst wohnt hier auch der Präsident von Dominica...
Weiter geht es zu den Trafalgar Falls - auf dem Weg dorthin nehmen wir einen autostoppenden Künstler ein Stück des Weges mit -, einem der touristischen Highlights dieser Insel. Von einer Plattform aus kann man gleich zwei Wasserfälle bewundern. Und an deren Fuß im Hot Water Pool baden; die Busse der Touristen sind längst abgefahren, so genießen wir zu zweit das Bad in unserer Naturbadewanne...
Eigentlich wollte uns Nigel gegen 5 Uhr nachmittags nach Hause bringen; dass sich das nicht ausgehen wird, ist uns allen klar, zumal er uns jetzt noch unbedingt den Fresh Water Lake zeigen möchte. Also rauf vom warmen Tal auf den nächsten kühlen Berg in den Nebel, ein Pullover ist jetzt richtig angenehm.
Zwei ziemlich erschöpfte Rucksacktouristen aus Osteuropa ersuchen uns, sie mitzunehmen, es geht zurück nach Roseau und an der Westküste Richtung Norden. Langsam geht die Sonne unter, der kleine Ort St. Joseph mit seinem tollen Strand im Abendlicht, ein kitschiger Sonnenuntergang, rasch wird es finster.
Wir erreichen Portsmouth und treffen beim Abendessen unsere Zimmernachbarn, die sich heute ebenfalls die Insel haben zeigen lassen - offensichtlich bringen die Einheimischen die Touristen in Portsmouth gerne in dieses Lokal; zum Abendessen gibt es zur Abwechslung Huhn...
Über eine kurvenreiche Landstraße geht es in der Dunkelheit zurück nach Calibishie, wo wir gemeinsam mit Nigel und Mr. Dog in dessen Bar bei einigen Bechern Rum diesen gelungenen und erlebnisreichen Tag ausklingen lassen.
05 02 | nicht nur die Pelikane fischen
Ein Erholungstag auf unserem "Hausstrand": Nachdem wir uns auf der Bank ein paar letzte EC-$ geholt haben, genießen wir die Ruhe am Strand in unmittelbarer Nähe unseres Quartiers. Wir beobachten mit Augen und Fotoapparat, wie bis zu fünf Pelikane Jagd auf Fische machen, genießen unser Mittagessen - richtig: BBQ Chicken - direkt am Wasser und werden am Nachmittag Zeugen, wie zwei Fischerfrauen und ein Mann direkt am Riff fischen.
Am Weg durch das Dorf und beim Bäcker treffen wir auf ungewohnte "Touristenmassen" - fünf, sechs Touristen auf einem Fleck fallen uns nach diesen einsamen Tagen richtig unangenehm auf. Wir erkunden den westlichen Teil unseres Ortes und gerade rechtzeitig zu Roberts abendlicher Fotosession wirft die Sonne ihr geniales Abendlicht auf unser Dorf...
In einem kleinen Restaurant am westlichen Rande oberhalb von Calibishie verspricht man uns für unseren morgigen letzten Abend Lobster - wir werden ja sehen -, und vorbei an Mr. Dog's Haus und einem sehr netten kleinen Häuschen am Strand, das zu mieten und zu kaufen wäre, landen wir wieder bei Mr. Dog, der uns heute köstlichen Stockfisch kredenzt (nebst dem üblichen Rum, den wir mittlerweile nicht mehr mit Cola strecken, ist ja viel zu schade drum!) - und uns für unseren Abschlussabend morgen Octopus verspricht...
06 02 | die Piraten machen uns Angst
Unser letzter Tag auf Dominica - auf welchen Strand wollen wir heute? Der schönste Strand hier soll Batibou Bay sein. Doch als wir an der Rezeption erwähnen, dass wir dort hin wollen, rät man uns dringend davon ab, schließlich wäre dort vor nicht allzu langer Zeit ein junges Mädchen vor den Augen seiner Eltern und Schwester von Piraten am Strand vergewaltigt worden. Und auch im Internet finden wir einige nicht allzu schöne Geschichten über diesen Strand, weshalb wir beschließen, unseren letzten Badetag doch wieder am Point Baptiste Strand zu verbringen. (Nigel erzählt uns am Abend, dass es am Batibou Bay mittlerweile eine Bar gäbe und es dort jetzt völlig ungefährlich wäre, wenn man in deren Nähe bliebe.)
Am Weg zum Strand treffen wir auf zwei sehr freundliche ältere Damen, die sich als Zeugen Jehovas zu erkennen geben. Robert fotografiert sie mit dem obligaten Watch Tower in der Hand, und sie freuen sich, als wir ihnen von Zeugen Jehovas in unserem Bekanntenkreis erzählen (in der Karibik sind sie angeblich besonders aktiv).
Am Strand treffen wir wieder das "Brotfrucht-Ehepaar" von Sonntag, das seine Mittagspause im Wasser verbringt. Diesmal haben wir etwas Schokolade im Rucksack, die wir ihnen für ihre Tochter als kleines Geschenk mitgeben. Die Kleine ist drei Jahre alt und geht jeden Tag von 9 bis 15 Uhr in die (Vor-)Schule.
Das junge und sehr hübsche Mädchen an der Bar erzählt uns, wie sehr sie sich schon auf das Karnevals-Wochenende freue. Sie hätte sich den Montag frei genommen, weil sie das ganze Wochenende durchfeiern würde. Wir stoßen mit ihr auf den Karneval und unseren schönen Urlaub an, bevor wir mit wehmütigem Blick den Strand verlassen. Am Weg heim schießt Robert unzählige Palm-Fotos - wer weiß, wann wir die nächsten sehen werden...
Mr. Dog hat wirklich Octopus für uns aufgetrieben und bereitet daraus einen Rieseneintopf, an dem sich auch jede Menge Einheimischer delektieren. Unser Abschied rückt näher, wir notieren uns die Emailadressen von Nigel und Mr. Dog (es sind Hotmail-Adressen, die jedoch nach unserer Rückkehr nicht funktionieren...) und Mr. Dog verspricht uns für morgen zum Abschied ein kleines Fläschchen mit unserem Lieblings-Rum.
zum Abschied gibt's Mr. Dog's köstlichen Octopus-Eintopf | Mr. Dog ist 49 Jahre alt, hat 17 Kinder und "derzeit" auf Dominica 6 Frauen...
07 02 | ein glücklicher Kulturschock
Nach dem Frühstück Packen und ein wehmütiger Vormittag. Ein letztes BBQ Chicken-Mittagessen bei unserem Lieblingsstraßenstand direkt vor unserem Quartier. Nigel holt uns pünktlich ab, fährt kurz zurück zu Mr. Dog, um unser Abschiedsgeschenk, das Rumfläschchen zu holen, über das wir uns sehr freuen und an dem wir immer nur ein wenig nippen, um möglichst lange etwas davon zu haben. Und schon sind wir am Flughafen, verabschieden uns von Nigel und sitzen im Flieger zurück in eine andere Welt...
Wir starten früher als geplant und die Dame bei der Immigration in San Juan ist so freundlich - das sind wir von den Immigration-Beamten gar nicht gewohnt. Beim Flug von San Juan nach Miami lernen wir Eugenie kennen, die neben uns sitzt; sie ist als Kind aus Kuba emigriert, jetzt Anwältin in Miami und fliegt von einem Meeting in San Juan heim. In unserem Reiseführer zeigt sie uns, was wir in zwei Tagen am South Beach von Miami, wo wir wohnen, unbedingt sehen sollten (und was nicht). Und sie bietet uns an, uns mit ihrem Auto zu unserem Hotel zu bringen - was wir natürlich sehr gerne und erfreut annehmen... (Im Gegenzug machen wir hier und jetzt gerne Werbung für Ihr Appartement in Manhattan, New York, mit Blick auf den Hudson River, das sie um $100 pro Nacht vermietet. Anfragen einfach an uns.)
Aufbruch: | 25.01.2013 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 10.02.2013 |
Dominica