Honeymoon in Vietnam - 24 Tage mit unseren 3 Kiddys im LAND DER TAUSEND DRACHEN
Alte Kaiserstadt Hue
Fahrt nach Hue
Der Bus fährt auf seiner Fahrt durch den neuen über 6km langen Tunnel unter dem bekannten Wolkenpass hindurch, der auch die Wetterscheide zw. Nord- und Südvietnam darstellt. Der Tunnel ist 2005 nach fünf Jahren Bauzeit fertiggestellt worden und man erspart sich seitdem mehrere Stunden zusätzlicher Fahrtzeit. Trotzdem geht es manchmal nur im Schneckentempo auf der teils kurvigen und auch bergigen Strecke voran, Matteo kann etwas Mittagsschlaf halten. Wenn dann doch mal auf der Gegenspur minimal Platz ist, ist unser Fahrer sofort dabei, den Gegenverkehr auf den kaum vorhandenen Randstreifen zu drängen - hier gewinnt derjenige auf der Straße, der sich ein Herz fasst und dabei hupt, hupt und huuuuuuuuuuuupt !!
So kommen wir auch schon nach 3:15h Fahrzeit in Hue an. Wir bepacken nur 2 Cyclos mit uns 5en und allem Gepäck und lassen die Jungs in die Pedale treten. Es geht zu unserem noch am Vortag gebuchten Valentine Hotel am Rande der Innenstadt. Es ist natürlich ein Rückschritt zum letzten Hotel, was uns erst mal etwas deprimiert, kostet aber am Ende auch nur ein Viertel (15€ für Alle im Dreibett-Zimmer inkl. Frühstück). Zum Schlafen reicht es. Es ist schon spät, die Familie schiebt Hunger, also erstmal ein nettes 5-Gänge-Menu für knapp 3€ gewählt, 2 Bier dazu, dann ist die Laune schon wieder etwas besser. Das Angebot der Vermittlung des 'nice girl' vom Hotel schräg gegenüber lehne ich dankend ab und verweise auf die 30m hinter mir laufende Familie. Wir finden beim 4. Versuch eine sehr gut englisch sprechende Reise-Agentur und während die Kinder auf den Motorrädern der Angestellten mal Gas geben können und Nevio einen Höllenlärm macht, plane und buche ich den Tagesausflug (Citytour) für den nächsten Tag und gleich die Weiterfahrt nach Hanoi in 3 Tagen. Es geht dadurch recht spät ins Bett, ich schlafe noch vor Mitternacht, Anja erst wieder gegen 1:30Uhr.
Hue by Bus & Dragonboat
09.08.13
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6:30Uhr klingelt der Wecker. Packen, Kinder wecken, Frühstück - naja. Etwas spät werden wir abgeholt und es geht los per Bus zu den westlich der Stadt gelegenen Kaisergräbern. Die Grabanlagen sind eigene Tempel-Komplexe, die die Kaiser selbst zu Lebzeiten planten und zu bauen begannen. Mal mit Seen angelegt, mal am Berg. Die letzte Kaiser Dynastie reichte von ca. 1810 bis in die erste Hälfte des letzten Jahrhunderts, es gab in dieser Zeit 14 Herrscher. Drumherum immer wieder Verkaufsstände - Essen, Getränke und Handwerksware aller Art, hier besonders Räucherstäbchen.
Crazy Guy
Bevor es zum sehr leckeren Mittagsbuffet geht, machen wir noch Stop bei der Kungfu-Show...besonders interessant für unseren angehenden Ninja Nevio . Nächster Programmpunkt ist die Zitadelle bzw. der alte Kaiserpalast inklusive Verbotener Stadt nach chinesischem Vorbild. Da der Eintritt recht üppig ist, nur 50 Minuten dafür vorgesehen sind und die Hitze erdrückend ist, planen wir diesen Punkt für Übermorgen mit mehr Zeit ein und steigen direkt auf´s Schiff Richtung Parfüm Pagode, dem letzten Ziel des Tages.
Während die Anderen die Zitadelle besuchen, stoppen wir noch in einem alten Garden House mit vielerlei Obstbäumen und genießen die Tuckerfahrt im Drachenboot auf dem Parfüm River zusammen mit einer spanisch-italienischen Familie. An der Pagode haben wir genügend Freiraum, die Zeit zu genießen und den Tempel inklusive Gebetszeremonie der Mönche zu erleben. Später geht es zurück in die Stadt und wir lassen uns die leckere Pizza im Viertel schmecken. Dann buchen wir noch für den Folgetag den Ausflug in die seit 2009 anerkannte größte Höhle der Welt. Es geht recht spät ins Hotel...müde!
The largest Cavesystem
10.08.13
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Zeitig holt uns unser Guide am nächsten Morgen ab, er macht gleich einen sehr netten Eindruck. Heute geht es ca. 180km nordwärts zum Phong Nha Nationalpark. Die Busfahrt dauert zwar ca. 4h one way, wir haben uns aber bewusst gegen einen weiteren Aufenthalt in der Region entschieden. Wir queren auf dieser Fahrt die ehemalige DMZ (demilitärisierte Zone) am 17. Breitengrad und erfahren recht viele Details zum Krieg, aber auch über Massaker der französischen Kolonialisten aus der Zeit vor dem amerikanschen Krieg. Es geht durch endlose Reisfelder auf dem Ho-Chi-Minh-Highway im Hinterland.
Als wir endlich an den Höhlen ankommen, gibt es erst einmal Mittagessen und dann geht es auf´s Longboot. Ca. 30 Minuten Anfahrt in die Berge hinein bei sehr schöner Kulisse.
Wir shippern mit dem Boot direkt in die Höhle hinein. Der Motor wird ausgeschaltet und 2 Personen steuern per Paddel ca. 500m tief ins Innere. Neben vielen interessanten Motiven ist diese Fahrt sehr schön. Der unterirdische Fluss ist mehr als 17km lang, das gesamte Höhlensystem ca. 70km und damit das Größte der Welt. Moment... Größte der Welt? - das hatten wir doch schon 2003 in Malaysia im Gulung Mulu NP - Chemnitzer Rucksackträger - ihr erinnert euch? Tatsächlich wurden die Ausmaße hier erst in den letzten Jahren erforscht und die Anerkennung als größtes Höhlensystem zudem mit der größten Höhle (etwas entfernt und nur per organisierte Expedition für 3000$ begehbar) wurde erst 2009 offiziell. Nach der Rundfahrt gehen wir innerhalb der Jellyfish-/Quallen-Höhle noch an Land und laufen später aus dieser heraus. Per Boot nun zum Ausgangspunkt und Bus zurück. Jetzt wird es lustig. Als wir bereits im Bus sitzen, kommt eine Gruppe zottliger Backpacker an, alle 8 sollen noch in den 23-Sitzer Bus. Einige Klappsitze sind noch vorhanden, Manche haben jedoch für die nächste Stunde, bis ein paar Leute aussteigen, keinen Platz; der Guide steht die 4h zurück. Die Kinder halten super durch, auch wenn wir erst im Dunkeln mit 2h Verspätung in Hue ankommen. Wir essen noch in unserem Stamm-Restaurant - etwas abseits des Trubels - und dann schnell zurück ins Hotel.
Zitadelle - alter Kaiserpalast
11.08.13
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Am nächsten Morgen ist Packen angesagt, aber wir haben keinen Zeitstress, denn unser Nachtbus nach Hanoi geht erst um 17:30Uhr.
Wir checken 9Uhr aus und frühstücken in Ruhe. Danach ab hinaus, es ist schon sehr warm und ich handle 2 Rikschas für 2€ (in etwa Taxipreis) zur Zitadelle aus. Es geht ca. 15 Minuten durch die Stadt, über den Fluss zum alten Kaiserpalast. Die eifrigen Fahrer wollen am seitlich gelegenen Ausgang 2h auf uns warten und uns wieder zurückfahren. Wir erkunden in dieser Zeit die letzte Herrscherstätte Vietnams inklusiver Purpurner/Verbotener Stadt. Der Haupttempel ist gut in Schuss, Vieles ist jedoch zerstört bzw. verfallen, Einiges im Wiederaufbau. Man bedenke, nicht nur während der Tet-Offensive im amerikanischen Krieg war Hue eine heiß umkämpfte Stadt. Wir schlendern durch die alten Mauern und suchen immer wieder Schutz vor der Wärme.
Nach 2,5h kommen wir zurück zu unseren Cyclos, es geht noch kurz in einen Bonsai-Garten und später an Onkel Ho's Elternhaus vorbei. Er wurde wenige Kilometer von der Stadt entfernt geboren und hat später an der Hochschule in Hue studiert. Sicherlich deshalb ist es wohl sehr schwierig, hier einen Studienplatz zu bekommen. Wir stoppen danach am großen Markt am Fluss. Hier ist es eng und sehr lebhaft. Verkäufer über Verkäufer. Nach einem kleinen Rundgang und dem Kauf weniger Souvenirs flüchten wir und lassen etwas außerhalb eine Melone für uns schlachten, immer beäugt von vielen Augen. Nun geht es zurück Richtung Hotel. Als wir an unserem Stamm-Restaurant ankommen, ist es bereits 16:15Uhr. Es gibt noch schnell Mittags-Abendbrot und dann zurück zum Hotel. 16:55Uhr sind wir da, 17Uhr soll die Abholung erfolgen. Kurz umziehen und warten. 17:15Uhr kommt ein Typ per Motorrad vorbei und will uns mit zum Bus nehmen. Wir wären 16:50Uhr zur Abholung nicht da gewesen...stimmt, war ja auch nicht ausgemacht. Zu Fünft auf dem Mopped mit all unserem Gepäck (die Zusatztasche haben wir inzwischen schon )) - das wird nix! Schnell organisiert er uns ein Taxi und wir fahren nur 3 Minuten um den Block zu unserem Sleeping-Bus, der bereits recht voll ist.
Aber...die von uns reservierte obere letzte Reihe ist wirklich noch frei.Wir sitzen/liegen gerade, schon geht es los. Die Hektik legt sich und wir rollen nordwärts aus der Stadt, ca. 650km in 13h durch die Nacht liegen vor uns. Der Bus hält noch mal am Straßenrand auf der Gegenspur und wird noch tonnenweise mit Handelsware bepackt. Später gegen 20Uhr gibt es noch eine Restaurant-Pause, ehe es von nun an non-stop durch die Nacht geht. Natürlich schläft man auf so einer Fahrt nicht durch, Matteo ist etwas unruhig, die anderen Beiden schlafen aber sehr entspannt. Einzig die nervige Toilettentür und das ständige Begängnis sind sehr störend!
Aufbruch: | 29.07.2013 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 22.08.2013 |