Auf Buddhas Pfaden: "You travel, you rich, you pay!"

Reisezeit: Oktober / November 2008  |  von Adi Meyerhofer

Darjeeling

Aus Gangtok wieder nach NJP mit dem Bus, nach einer Nacht im besseren der beiden Bahnhofs-Hotels -- man hatte unmittelbar vor meinem Einzug mit Insektengift geprüht, die halbtoten Kakerlaken schoben sich noch röchelnd über den Fußboden, ging es dann mit dem Toy-Train nach Darjeeling hinauf.

Ich hatte Glück, nicht nur wurde eine Dampflok vorgespannt, in der 1. Klasse bekam ich auch einen Sitz. Man muß kein Eisenbahnfan sein, um diese Fahrt zu genießen: 83 km in 8½ Stunden, da bleibt Zeit zum Blumenpflücken! Darjeeling war um 1840 von den Engländern als Sanatorium eingerichtet worden, es war später eine Sommerhauptstadt und pflegt sein koloniales Flair, wenn auch der Verfall offensichtlich ist.

Lok der Darjeeling Himalayan Railway-Lok. 60 cm Spurweite, zum höchsten Punkt 2100 Höhenmeter auf 81,7 km Strecke. Fahrplanmäßig 6h30, üblicherweise 8 Stunden, gelegentlich 10. Dampfloks werden meist bei Sonderfahrten eingesetzt (seit Monsunsaison 2010 ist die Strecke auf halber Höhe unterbrochen).

Lok der Darjeeling Himalayan Railway-Lok. 60 cm Spurweite, zum höchsten Punkt 2100 Höhenmeter auf 81,7 km Strecke. Fahrplanmäßig 6h30, üblicherweise 8 Stunden, gelegentlich 10. Dampfloks werden meist bei Sonderfahrten eingesetzt (seit Monsunsaison 2010 ist die Strecke auf halber Höhe unterbrochen).

Aus dem Zugfenster.

Aus dem Zugfenster.

Darjeeling liegt so hoch, daß es Anfang November nachts schon frisch wird. Bei meiner Ankunft kurz nach Einbruch der Dunkelheit schaffte ich es im ersten besten Hotel als einziger Gast eingelassen zu werden. Heißes Wasser gab es auf Bestellung im Eimer. Service gleich null, der Portier wenn er denn da war ein echter Bakshiiiiish-Fischer.

An meinem Ankunftstag und dem nächsten war "bandh" (Generalstreik). Die in den letzen Jahrzehnten zugewanderten Gurkhas fordern einen autonomen Bundesstaat Gurkhaland. Zumindestens eigene Autonummernschilder haben sie schon entworfen. Das wird vor Ort toleriert, sobald man ins Flachland kommt werden die Wagen aber von der Zentralregierung gnadenlos mit Beschlag belegt.

Kanchenjunga (= Kangchendzönga).

Kanchenjunga (= Kangchendzönga).

Bekannt ist die Region natürlich wegen des Tees. Nun muß gesagt werden, daß qualitativ hochwertiger Tee in Indien praktisch nicht erhältlich ist. Diese Ware geht über die Teebörse in Kalkutta zu 100% in den Export. Eine Teepflückerin erhält für ihre Tages-Norm 18 kg frischer Blätter 30 Rs Grundlohn, für jedes weitere Kilo 8 Rs, etwas mehr für die kleineren Blätter der ersten Pflückungen. Einige größere Teefarmen haben in Darjeeling "Hofläden" eingerichtet, wo es gute Qualitäten gibt. Dummerweise wurde die deutsche zollrechtliche Freimengenbegrenzung von 250 g erst zum 1. Dez. 2008 aufgehoben, so daß ich für meinen Rückflug noch nicht zuschlagen konnte.

Darjeeling: Wir basteln uns ein Baugerüst ...

Darjeeling: Wir basteln uns ein Baugerüst ...

Bauaufzug (Kalkutta, Okt. 2008)

Bauaufzug (Kalkutta, Okt. 2008)

Straßenbau a la Inde: Unter den Teerfässern (Mitte) brennt ein Feuerchen. Mit dem angelieferten Kies wird dann von Hand die Masse gerührt und auf die Starße gegossen, dann von Hand festgeklopft.
In Gangtok sah ich eine Teermaschine wie sie bei uns üblich ist. Die verursachte einen Volksauflauf (und macht mindestens 5 Leute arbeitslos).

Straßenbau a la Inde: Unter den Teerfässern (Mitte) brennt ein Feuerchen. Mit dem angelieferten Kies wird dann von Hand die Masse gerührt und auf die Starße gegossen, dann von Hand festgeklopft.

In Gangtok sah ich eine Teermaschine wie sie bei uns üblich ist. Die verursachte einen Volksauflauf (und macht mindestens 5 Leute arbeitslos).

© Adi Meyerhofer, 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Reisebericht Indien 27.10.-25.11.2008 Route: Delhi - Shimla - McLeod Ganj, Dharamsala - Lumbini - Kathmandu - Bodhgaya - Varanasi/Sarnath - Sikkim - Kalkutta - (Andamanen, ausgefallen) - Darjeeling - Delhi.
Details:
Aufbruch: 27.10.2008
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 25.11.2008
Reiseziele: Indien
Nepal
Der Autor
 
Adi Meyerhofer berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.