Sri Lanka - unterwegs auf der "ehrenwerten Insel"

Reisezeit: Juli / August 2013  |  von Peter Belina

Sigiriya

Steil und unüberwindbar wirkt der Löwenfelsen - und doch gibt es einen Weg nach oben. Wirkt dies schon sehr ungewöhnlich, wirkt die Tatsache, dass dort oben schon vor über 1.000 Jahren Menschen lebten mit fließend Wasser, absolut unglaubwürdig. Genauso war es allerdings...

Steil und unüberwindbar wirkt der Löwenfelsen - und doch gibt es einen Weg nach oben. Wirkt dies schon sehr ungewöhnlich, wirkt die Tatsache, dass dort oben schon vor über 1.000 Jahren Menschen lebten mit fließend Wasser, absolut unglaubwürdig. Genauso war es allerdings...

Aber bitte mit Besen!

Dienstag, 23.07.2013

Auf dem Weg von Anuradhapura nach Polonnaruwa kommen wir an zwei einzigartigen Zeugnissen menschlicher Kultur vorbei. Zunächst steht der Aukana-Buddha auf dem Besichtigungsprogramm. Der 12 Meter hohe "Sonne essende" stehende Buddha ist am Rücken noch mit dem Felsen verbunden und strahlt Güte aus. Bei Tee und Kuchen kommen wir dem Buddhismus wieder ein ganzes Stück näher. Mittagspause machen wir in einem wirklich toll gelegenem und elegantem Hotel mit Blick auf den Sigiriya-Felsen, also den Löwenfelsen. Ein gutes leichtes Mittagessen und eine Runde im Pool sorgen dafür, dass wir für unser Nachmittagsprogramm gerüstet sind.

Wenn man sich dem Felsen nähert, hinterlässt er einen atemberaubenden Eindruck. Der erhärtete Magmablock eines Vulkans baut sich praktisch senkrecht 370 Meter hoch vor einem auf. Der Weg nach oben ist absolut spektakulär über steile Leitern, schmale Wege und Wendeltreppen. Den Erbauern gebührt dafür Respekt. Noch mehr Respekt habe ich aber vor der Leistung der Menschen im 5. Jahrhundert, die diese Hochebene erschlossen haben. Egal ob es sich dabei um einen Palast von König Kassapa handelt, der seinen Vater ermorden ließ und deshalb Angst vor einem Gegenschlag dessen Anhänger hatte oder um ein buddhistisches Kloster. Man weiß heute gesichert, dass es sich um eine große bauliche Anlage handelt. Man weiß auch sicher, dass Wasser nach oben geleitet wurde. Man weiß aber weder, wie dieses Wasser nach oben kam, noch, wie die Menschen nach oben kamen, noch, wie das Baumaterial befördert wurde.

Auf halber Höhe warten die Wolkenmädchen auf uns.

Auf halber Höhe warten die Wolkenmädchen auf uns.

Da bekommt so manch einer wackelige Knie!

Da bekommt so manch einer wackelige Knie!

Den Affen dagegen macht das Ganze gar nichts aus!

Den Affen dagegen macht das Ganze gar nichts aus!

Blick vom Gipfelplateau

Blick vom Gipfelplateau

Begleitet von zahlreichen Affen, kämpfen wir uns die schweißtreibenden 370 Höhenmeter nach oben. Auf halber Höhe warten die Wolkenmädchen auf uns, Frauen mit Wespentaille und großer Oberweite (gab es im 5. Jahrhundert schon Silikon?). Egal ob sie tatsächlich schon so alt sind oder erst später mit den Fingern gezeichnet wurden, sie sind auf jeden Fall spektakulär. Das gilt auch für den Aufstieg mit einer Wendeltreppe. Den Rest des Weges geht es über steile, freischwebende Metalltreppen nach oben, begleitet von zahlreichen Affen, darunter etlichen Müttern mit ihren Babys. Oben angekommen verschlägt es einem die Sprache. Nicht nur der Blick ist unglaublich, sondern auch die Lage der Anlage.

Weiter geht es zum Hotel nach Polonnaruwa, eine der weiteren Königsstädte des Landes. Dort werden die Fackeln entzündet, als wir in der Dunkelheit eintreffen, uns werden Tee und Kuchen serviert. Nachdem wir und frisch gemacht haben, essen die meisten gleich im Hotel, schließlich war der Tag lang und erlebnisreich. Nach dem Essen und vielen interessanten Gesprächen machen wir noch einen Verdauungsspaziergang. Oft sind es die kleinen Erlebnisse nebenbei, die hängen bleiben - so auch hier. Kurz vor dem Hotel kommen wir bei drei jungen Männern vorbei, die handgefertigte Besen herstellen. Vicky erzählt, dass sie eigentlich einen kleinen, aber weichen bräuchte. So im Spaß sage ich, sie soll halt mal fragen. Der Verkäufer schaute erst ziemlich irritiert. Als ich ihn aufgeklärt habe, dass Flüge teuer sind und sie lieber mit dem Besen heimfliegen wolle, packten die Jungs ihr Angebot aus. Am Schluss kringelten wir uns alle mehr oder weniger am Boden und alle waren glücklich und zufrieden. Vicky bekam einen handgemachten Besen für 1,60 Euro, der Händler ist ins internationale Geschäft eingestiegen und alle hatten ihren Spaß.

© Peter Belina, 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wer kennt schon Ayurveda oder gar Ceylon-Tee? Tatsächlich schon gehört? Na dann, herzlich willkommen auf Sri Lanka! Sri Lanka hat noch mehr zu bieten: Tolle Strände, buddhistische, hinduistische, christliche oder islamistische Baudenkmäler genauso wie fantastische Gebirgslandschaften.
Details:
Aufbruch: 19.07.2013
Dauer: 17 Tage
Heimkehr: 04.08.2013
Reiseziele: Sri Lanka
Der Autor
 
Peter Belina berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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