Canyons und Cowboys im Westen der USA
Nachdem ich bereits einige Male in den USA weilte, wollte meine Freundin das Land der unbegrenzten Möglichkeiten nun auch einmal kennenlernen. Ich machte einige Vorschläge was besonders sehenswert ist und bat sie, ebenfalls Vorschläge für Ziele zu machen, die sie gerne sehen wollte.
Als großer Natur- und Westernfan und zahlreichen gesetzten Zielen stand das Motto der Reise fest: Canyons und Cowboys
Kalifornien
Die erste Nacht in Las Vegas
Auch wenn Las Vegas natürlich nicht in Kalifornien liegt, fängt die Reise mit der Wahl des Zielflughafens an. Als ideales Ziel Stand für mich bereits vor Antritt der Reise Las Vegas als Start und Endpunkt der Reise fest. Die in meinen Augen dafür sprechenden Vorteile:
- einfache An- und Abreise vom Flughafen zum Hotel in Las Vegas
- die beinahe unbegrenzten Möglichkeiten der Freizeitgestaltung
- zahlreiche Shoppingmöglichkeiten
Unser gebuchtes Hotel war das Fremont Casino in Downtown. Die kurzen Wege unterhalb der LED-Kuppel sprachen unserer Meinung dafür, hier die erste Nacht des Urlaubes zu verbringen. In Downtown ist noch etwas vom Charme der vergangenen Tage übriggeblieben. Die modernen Superhotels findet man eher am Strip. Nach der Ankunft im Hotel sahen wir uns die zahlreichen Selbstdarsteller u. "Künstler" an und genossen dabei das ein oder andere Bier. Im Gegensatz zum Strip ist das Preisniveau hier ebenfalls etwas günstiger.
Tag 2: Las Vegas - Death Valley - Alabama Hills - Mammoth Lake 385 Meilen
Dank des Jetlags begann der erste Tag in den Staaten schon ziemlich zeitig. Nachdem wir gefrühstückt, uns neu organisiert und ausgecheckt hatten, fuhren wir die # 160 Richtung Death Valley. Der Zeitpunkt für unsere Reise war leider etwas schlecht gewählt. Täglich wurden neue Hitzerekorde gemeldet. Im Death Valley angekommen, erreichte das Thermometer in der Spitze 53 Grad Celsius. Weite Wege zu Fuß waren bei dieser Hitze natürlich unmöglich. Also beschränkten wir unsere Spaziergänge lediglich auf die wichtigsten Punkte: Badwater, Devils Golfcourse und Furnance Creek.
Dank der bereits in Las Vegas gekauften Kühlbox hatten wir immer kalte Getränke. Bereits am ersten Tag der Reise wussten wir diese Annehmlichkeit zu schätzen
Mit dem quasi letzten Tropfen Benzin erreichten wir Lone Pine an der # 395. Das war knapp! In Lone Pine befinden sich die Alabama Hills - ein echter Geheimtipp. Um diese zu finden biegt man von der #395 aus südlicher Richtung kommend an der einzigen Ampel in Lone Pine links ab (östlich). Nach einigen Metern erreicht man bereits den Eingangsbereich. Die Felsformationen dienten zahlreichen Spielfilmen als Szenerie. Am Fuße der teilweise noch schneebedeckten Sierre Nevada erkundeten wir das Gelände auf einer Dirtroad mit dem Auto. Leider war es immer noch zu heiß, um längere Strecken zu laufen. Wir beschränkten uns auf einen kurzen Spaziergang.
Wir folgten der # 395 weiter nach Norden bis Mammoth Lakes. Am Rande des Tioga Passes mit dem östlichen Zugang zum Yosemite NP liegt dieses Erholungsgebiet. Im Winter werden Skifahrer und im Sommer Wanderer und Angler angezogen. Der Ort besticht durch seine idyllische Lage, ist jedoch sehr weitläufig. Wegen seiner Attraktivität ist eine Reservierung empfehlenswert. Die Preise für ein Motel liegen schnell bei 100 $ - gerade an Wochenenden. Gewarnt wird man hier vor Bären. Nahrungsmittel dürfen nicht einmal im verschlossenen Auto gelagert werden. Am nächsten Morgen habe ich tatsächlich einen Jungbären die Straße überqueren sehen. Dieses Erlebnis war schon ziemlich beeindruckend.
Tag 3: Mammoth Lake - Tioga Pass - Yosemite NP - Oakland 280 Meilen
Nach einem wirklich gutem Frühstück tankten wir in Big Pine unseren Wagen und bogen von der # 395 ab auf den Tioga Pass. Der Pass ist nur im Sommer befahrbar. Die Schneeräumung der Strecke kann bis Juni dauern. Vor Antritt der Reise ist eine Info im Internet empfehlenswert. Gerade der östliche Tioga Pass hat uns beiden sehr gut gefallen. Im Gegensatz zum Yosemite Valley ist die Anzahl der Touristen hier deutlich geringer. Der Pass ist geprägt von idyllischen Wiesen und Wäldern. Ein lohnenswerter Stopp ist der Olmsted Point, von dem man den Halfdome das erste Mal erkennen kann.
Nach Überquerung des Tioga Passes erreicheten wir das Yosemite Valley. Leider war der Park so stark überlaufen, das wir Problem hatten, einen Parkplatz zu bekommen. Schliesslich beschränkte sich unser Besuch auf das Visitor Center und den Fußmarsch zum lower Wasserfall. Auch hier waren solch große Menschenmassen unterwegs, dass wir uns entschieden, nach einem Picknick den Park wieder zu verlassen. Trotz der hohen Besucherzahl halte ich den Park für sehr empfehlenswert, weil er durch seine Schönheit überzeugt. Besucher abseits der schnell erreichbaren Hotspots dürften hier mehr Gefallen finden.
Gegen 18:00 Uhr erreichten wir dann unser "Tagungshotel" im Jack London District - das Jack London Inn. Das Hotel hatte schon einige Jahre auf dem Buckel und ist überhaupt nicht vorzeigbar. Ich schlage eine komplette Kernsanierung vor. Der einzige Pluspunkt war die Nähe zum Hafen und so erreichten wir am nächsten Tag die Fähre nach San Francisco innerhalb von 5 Minuten zu Fuss. Im Jack London Distrikt gibt es zahlreiche Möglichkeiten, den Abend zu verbringen. Bars und Restaurants sind im großen Maße vorhanden.
Ein Bierchen mit einem schottischen Whiskey nahmen wir im Merchants Saloon zu uns. Die Kneipe ähnelt einer Düsseldorfer Altstadtkneipe und es wurde klassischer Rock gespielt.
Tag 4 San Francisco
Zu San Francisco allein läßt sich natürlich ein ganzes Buch füllen. Aus diesem Grunde möchte ich hier nur lediglich kurz darstellen, wie wir unseren Tag dort verbracht haben. Zunächst sind wir mit der Fähre übergesetzt und sind direkt mit dem Cable Car nach China Town hoch gefahren. Das alte Transportmittel kostet zwar pro Fahrt 6 $, ist m. E. jedoch ein Muß eines jeden Besuches in dieser tollen Stadt.
Nach einem Bummel durch China Town haben wir uns das Cable Car Museum angeschaut. Hier laufen die einzelnen Kabel der Bahn zusammen und man bekommt einen guten Einblick in die Funktionsweise der Cable Cars. Der Eintritt ist kostenlos und ein Besuch lohnenswert.
Von dort aus führte uns unsere Route über Little Italy quer durch die Stadt zum Fisherman´s Wharf. Allein hier kann man mit dem "Erschnüffeln" der unterschiedlichsten Angebote einen ganzen Tag verbringen.
Nach einer kurzen Mittagspause liehen wir uns an den zahlreichen Vermietungsständen ein Fahrrad, mit dem wir zur Golden Gate Bridge radelten. Die Fahrtzeit beträgt ca. 45 Minuten.
Von der Golden Gate Bridge aus führen wir weiter bis zum Golden Gate Park, der wegen der hügeligen Landschaft doch etwas schwieriger zu erreichen war als ich mir anfangs gedacht hatte. Schatzi hielt jedoch tapfer durch.
Nach einer kurzen Rast am Alamo Square brachten wir die Räder wieder zurück. Insgesamt gesehen ist eine Fahrradtour eine tolle, wenn auch anstrengende Alternative. Vom Fishermans Wharf liefen wir zurück zum Ferry Building und fuhren mit der Fähre zurück nach Oakland.
Unser Abendessen nahmen wir im Waffle & Chicken House im Jack London District ein. Danach gings zurück in die Bruchbude.
Tag 5 San Francisco - Sausalitos - Bolinas - Nappa - Sacramento 185 Meilen
Ohne Frühstück machten wir uns morgens direkt auf den Weg nach Sausalitos. Durch einen Streik bedingt, fuhren wir nicht durch San Francisco sondern nördlich über Berkley, vorbei am San Quentin Gefängnis. In Sausalitos stärkten wir uns mit einem echt leckerem Sandwich. Nachdem wir das Städtchen zu Fuß durchquerten, folgten wir dem Highway # 1 in nördlicher Richtung bis Bolinas. Das Örtchen ist nicht einfach zu finden, da nicht ausgeschildert. Einen genauen Anfahrtshinweis enthält der Grundmann.
Bolinas ist ein alternativer,künstlerisch angehauchter Ort, in welchem sich die Hippies der 60er Jahre zurück gezogen haben. Am Strand wird gesurft und es sind kaum Touristen zu finden.Der kleine Ort hat Charme, denn einige der Gebäude sind 150 Jahre alt. Im Saloon im Dorfzentrum haben wir einen Kaffee getrunken, bevor es für uns weiter ging.
Unsere Route führte uns weiter durch das bekannte Weinanbaugebiet Nappa Valley bis wir gegen frühen Abend in Sacramento ankamen. Hier hatten wir in der Old Town ein Zimmer auf dem Riverboat Hotel Delta King reserviert. Dieser restaurierte Schaufelraddampfer, welcher früher die Strecke San Francisco/Sacramento bediente ist nun zu einem Hotelschiff umgebaut worden. Eine Übernachtung hier ist sehr lohnenswert, denn man bekommt den Charme der alten Zeit sehr gut zu spüren.
Zunächst waren wir vom Anblick der Old Town sehr begeistert. Die Architektur ist sehr sehenswert. Als wir uns jedoch bei unserem abendlichen Spaziergang die Geschäfte näher anschauten, wich die anfängliche Begeisterung recht schnell. Die Gebäude beheimateten viele Souveniershops mit allerlei kitschigem Kram.
Ein Denkmal eines Reiters des berühmten Pony Expresses ist am Rand der Old Town aufgestellt. In Sacramento endete die einst sehr schnelle Postroute.
Neben den zahlreichen Geschäften waren auch einige Kneipen und Restaurants vorhanden. Bei einem Mexikaner beendeten wir unseren tollen Tag mit einem leckerem Essen.
Tag 6: Sacramento - Folsom Prison - Lake Tahoe - Virginia City 165 Meilen
Der Tag begann mit dem besten Frühstück des Urlaubs auf der Delta King. Nachdem wir uns gestärkt hatten liefen wir zum Capitol von Kalifornien und nahmen an der kostenlosen Führung teil. Unser Guide erläuterte uns einige interessante Aspekte und schließlich gelangten wir in die Galerie der ehemaligen Gouvaneure. Leider fehlte das Bild vom Terminator...
Vor den Toren der Stadt liegt eines der bekanntesten Gefängnisse der USA. Im Folsom Prison gab Johnny Cash sein berühmtestes Konzert, welches gleichzeit als Originalmitschnitt auf CD zu kaufen ist. Das Gefängnis beinhaltet ein kleines Museum, welches man besichtigen kann.
Nach dem Besuch im Knast haben wir in Folsom bei der ersten Outlet Mall gestoppt. Mangels Zeitkapazität ist der Einkauf erfreulicherweise relativ kurz ausgefallen. Nachdem wir das örtliche Fastfoodangebot genutzt haben, ging es weiter Richtung Lake Tahoe. Mangels Zeit haben wir hier jedoch nicht gestoppt, sondern sind direkt durchgefahren.
Aufbruch: | 28.06.2013 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 18.07.2013 |