Canyons und Cowboys im Westen der USA

Reisezeit: Juni / Juli 2013  |  von Christian Ch.

Utah

Tag 8 Ely - Bryce Canyon - Kanab 340 Meilen

An diesem Tag erreichten wir Utah, meinen Lieblingsstaat. Lieblingsstaat deswegen, weil es hier meiner Meinung nach die schönsten NP gibt.

Utah beginnt direkt hinter dem Great Basin NP. Wir bogen auf die # 21, welche uns direkt zur I 15 brachte. Gegen frühen Nachmittag erreichten wir den Bryce Canyon NP. Das Wetter war an diesem Tag nicht so gut. Bei unserer Einfahrt zum NP hatte es sintflutartig geregnet. Am Parkeingang entschieden wir uns, den Navajo Loop zu wandern. Der Rundkurs ist mit 1,6 Meilen relativ kurz, hat jedoch sehr steile An - und Abstiege.

Bryce Canyon NP

Bryce Canyon NP

Nachdem wir unsere kleine Wanderung beendet hatten, ging es weiter zum Bryce Canyon Viewpoint.

Als das nächste Hitzegewitter kurz bevor stand, entschieden wir uns die Fahrt fortzusetzen. Zwischenziel auf dem Weg nach Moab war Kanab. Hier waren einige Motels für die Nacht schon ausgebucht. Eine Reservierung zur Hauptreisezeit ist empfehlenswert.

Tag 9 Kanab-L.Powell-Antelope C.-Monument V.-V.o.t.Gods-Bluff 298 Meilen

Dieser Tag sollte einer der schönsten unseres Urlaubs werden. Wir starten recht früh und waren bereits morgens um halb neun am Lake Powell NP, wo wir erst mal in Ruhe an einem Picknicktisch frühstückten. Lake Powell ist hauptsächlich für Bootsbesitzer geeignet. Ohne Boot sind die interessanten Punkte nicht zu erreichen. Da wir keins dabei hatten und auch nicht leihen wollten, fuhren wir weiter zum Antelope Canyon, der am Stadtrand von Page gelegen ist (direkt am E-Werk).

Der Antelope Canyon (lower Canyon) ist als solcher nicht erkennbar, da es sich um eine Felsspalte unter der Erde handelt. Erst unmittelbar vor seinem Eingang kann man ihn erahnen. Da sich der Canyon im Besitz der Navajos befindet zahlt man eine stolze Summe von 26 $ pro Person, um den Canyon zu besichtigen (nur geführte Touren). Zahlreiche Springfluten schufen diesen herrlichen Canyon und wuschen das sandige Gestein aus. An seiner tiefsten Stelle ist der Canyon vielleicht 20 Meter tief. Die beste Tageszeit zur Besichtigung ist mittags, weil dann die Sonne im Zinit steht und die rötlichen bis gelben Farben ihre volle Schönheit entfalten. Der Fußmarsch durch den unterirdischen Canyon. Der Fußmarsch dauert ca. eine Stunde inklusive Rückweg zum Ausgangspunkt. Fazit: absolut sehenswert!!!

Antelope Canyon

Antelope Canyon

Nachdem diesem tollen Erlebnis fuhren wir weiter auf der # 163 und hielten im Reservat am Navajo Monument (bevor Kritik aufkommt: Das Monument und Page befinden sich in Arizona). Hier haben die Ur-Indianer ihre Wohnhäuser (pueblos) in die Felsaushöhlung gebaut, welche von der gegenüberliegenden Bergseite bestaunt werden kann. Wer näher heran möchte: Mit einer Permit werden 20 Person pro Tag direkt in das Dorf geführt. Diese ist allerdings meist erst für den nächsten Tag verfügbar oder man steht morgens sehr früh auf. Diese Felsdörfer finden sich ebenfalls im Mesa Verde NP, welche ich dort etwas näher beschreibe.

Unser nächstes Ziel war das Monument Valley. Für eine Permit von 5 $ pro Person erreicht man dieses Gebiet. Man kann allerdings auch über die #163 fahren, ohne Eintritt zahlen zu müssen. Der Erlös geht an die Navajos, da sich das Monument Valley in deren Besitz befindet. Wieder drohte ein dickes Hitzegewitter. Aus diesem Grund sparten wir uns den sandigen Trail mit dem Wagen abzufahren und beschränkten uns auf einen Fotostopp mit anschliessender Besichtigung des Visitor Centers.

Monument Valley

Monument Valley

Kurz hinter der Abzweigung zur #261 biegt kurz vor Bluff eine Dirt Road von der #163 zum Valley of the Gods ab. Die knapp 20 Meilen lange Straße führt durch ein unglaublich schönes Tal, dessen Besuch sogar noch kostenlos ist. (Geheimtipp aus dem Grundmann) Die Strecke ist nur mit 4Wheeldrive zu empfehlen, da sich die Dirtroad achterbahnähnlich durch die Ebene zieht. Daher kamen uns auf der Strecke keine einziges Auto entgegen. Die dort vorherrschende Einsamkeit wirkt schon etwas unheimlich. In diesem Tal wurden auch Szenen für den bekannten Kinofilm Forrest Gump gedreht. Die Straße zu komplett zu befahren, dauert mit kurzen Fotostopps allerdings schon eine gute Stunde.

Da es an diesem ereignisreichen Tag schon recht spät war, entschieden wir uns nur noch in den nächsten Ort Bluff zu fahren und dort zu schlafen. Wir fanden ein schönes und unabhängiges, preiswertes Motel direkt am südlichen Ortseingang. Zu unseren Glück befand sich direkt auf dem Nachbargrundstück ein tolles Steakhouse, wo wir gemütlich den Tag ausklingen ließen. Kurioserweise trafen wir an diesem Abend nur Deutsche dort. Man hatte gar nicht das Gefühl im Ausland zu sein.

Valley of the Gods

Valley of the Gods

Tag 10 Bluff - Moab 140 Meilen

Gegen frühen Mittag erreichten wir den kleinen Ort Moab. Moab ist der Ort in Utah in dem man für Geld nahezu alle Freizeitaktivitäten buchen kann, die man sich vorstellen kann: Rafting, Jeeptouren, Rafting, Quad fahren, Heißluftballon, Hubschrauber, Mountainbike.......
Wegen des hohen Freizeitangebots sollte man nach Möglichkeit auch hier ein Motel vorbuchen. Wir kamen preiswert in dem angrenzenden Red Rock Canyon Motel unter. Nachdem wir uns einen ersten Eindruck von Moab verschafft hatten und einer kleinen Mittagspause bei Eddy McStiffs, fuhren wir weiter zum Canyonlands NP. Genau wie der Grand Canyon hat der Colorado River hier tiefe Einschnitte in der Landschaft hinterlassen. Die Zahl der Besucher ist hier jedoch deutlich geringer und man hat auch die Möglichkeit, auf dem Plateau ebenerdig zu laufen. Weiterhin sind hier einige schöne Trails vorzufinden. Nachdem wir uns den NP angeschaut hatten, ging es weiter zum Dead Horse Point Statepark. Der Eintrittspreis war leider nicht in der NP-Karte enthalten.

Gegen frühen Abend hatten wir uns noch den Arches NP mit dem Ziel Delicate Arch vorgenommen. Um 19:20 Uhr haben wir mit dem knapp 1 stündigen Aufstieg begonnen. Die Sicht auf den Arch bleibt einem bis kurz vor dem Ziel komplett verborgen. Dort zu stehen ist eines der schönsten Momente dieses Urlaubs gewesen. Zurück dauerte der Marsch nicht ganz so lange,da es nur bergab ging. In der Nähe des Parkplatzes haben wir uns dann noch die Wandmalereien der Ute-Indianer angesehen, bevor es zurück zum Hotel ging und wir den Tag mit einem kalten Bierchen beendeten. Den Sonnenuntergang schauten wir uns aber noch im NP an. Das Foto unten sagt mehr aus als lange Erläuterungen.

Delicate Arch

Delicate Arch

Arches NP

Arches NP

Tag 11 Moab

Nachdem es abends zuvor etwas später geworden war, schliefen wir erst mal aus. Nach einem kleinen Frühstück fuhren wir in den Arches NP, der übrigens direkt am Ortsausgang von Moab liegt. Unser Ziel war der Devils Garden am Ende des Parks. Es waren gegen 11:00 Uhr schon zahlreiche Menschen unterwegs und wir bekamen einen der letzten Parkplätze. Zunächst vergewisserten wir uns,dass wir ausreichend Wasser und Nahrung dabei zu haben. Bei 36 Grad Celsius kann die Hitze schon gefährlich werden. Manche können die Vorstellung bei diesem Wetter zu wandern auch gerne als verrückt bezeichnen.

Der erste Arch auf unserem Trail war der Landscape Arch. Von weitem kaum zu erkennen und eher unbeeindruckend. Jedoch zeigt er seine wahre Größe erst kurz vor dem Aussichtspunkt. Seine Ausmaße sind echt atemberaubend.

Landscape Arch

Landscape Arch

Nach dem Landscape Arch beginnt der Trail etwas gebirgiger zu werden. Auch wenn es für den Massentourismus gedacht ist, sollte man schon aufpassen, wohin man tritt.

Die erste längere Pause machten wir am Navajo Arch. Weit waren wir noch nicht gekommen, doch die Hitze machte uns zu schaffen. Vorbei über einen Bergkamm mit absolut atemberaubender Aussicht erreichten wir schließlich den Double O Arch.

Für den Rückweg entschieden wir uns, den difficult Trail zu laufen, der nur durch ein paar Steintürmchen gekennzeichnet ist. Wanderschuhe sind ab hier sehr empfehlenswert. Kurz vor dem Ende unserer Kräfte erreichten wir schließlich den Haupttrail, der uns wieder zum Auto führte. Für diese wirklich sehr schönen 12 km haben wir 4 Stunden benötigt.

Die weitere Tagsplanung sah noch der Besuch des Colorado River mit Planscheinlage vor, wir waren ab zu kaputt. Nach einer Dusche gingen wir ins Dorf und stillten unseren Bärenhunger in einem All you can eat Restaurant.

Double-O-Arch im Arches NP

Double-O-Arch im Arches NP

Tag 12 Moab - Colorado River - Mesa Verde - Gallup 333 Meilen

Am nächsten Morgen frühstückten wir bei Dennys u. a. Blaubeer-Pancakes. Schatzi wollte sie unbedingt probieren. Unsere für den vorherigen Tag geplante Stippvisite am Colorado River holten wir an diesem Morgen nach. Nach einem kurzen "Badestopp" fuhren wir die #191 in südlicher Richtung, um in Monticello Richtung Colorado auf der # 491 weiter zu fahren.

© Christian Ch., 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nachdem ich bereits einige Male in den USA weilte, wollte meine Freundin das Land der unbegrenzten Möglichkeiten nun auch einmal kennenlernen. Ich machte einige Vorschläge was besonders sehenswert ist und bat sie, ebenfalls Vorschläge für Ziele zu machen, die sie gerne sehen wollte. Als großer Natur- und Westernfan und zahlreichen gesetzten Zielen stand das Motto der Reise fest: Canyons und Cowboys
Details:
Aufbruch: 28.06.2013
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 18.07.2013
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Christian Ch. berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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