around the world 2013/14
Ukraine-Kirgistan
Ukraine-Kirgistan
2. Reisebericht (Ukraine bis Kirgistan)
Nachdem wir unseren ersten Hunger nach Kitesurfen gestillt hatten, ging unsere Reise weiter Richtung Russland. Dabei fuhren wir der Küste des Asowschen Meeres entlang und fanden schöne Schlafplätzchen auf den Klippen mit wunderbarer Meersicht. Eine unserer Hauptbeschäftigungen war jeweils abends den Vollmond mit Bindis Feldstecher zu beobachten, eine neue und spannende Erfahrung für mich. Das erste Mal überhaupt wurden wir bei unserem "wilden Campen" von einem Beamten kontrolliert, der sich vorerst mal höflich vorstellte und auswies. Nachdem er unsere Pässe kontrolliert und von unseren Reiseplänen erfahren hatte, liess er uns gewähren.
In der Folge widmeten wir uns dem "Projekt Russische Grenze". Nach unseren letzten Grenzerfahrungen gingen wir die Sache mit gemischten Gefühlen an. Doch wie so oft, wenn man Bedenken und keine grossen Erwartungen hat, wird man positiv überrascht. Zwar kam ich mir dem Zollbeamten (der etwa halb so alt war wie ich) gegenüber wie ein Schüler vor, weil dieser mich vor seinen Augen die ganzen Formulare nochmals neu abschreiben liess, da ich irgendwo ein Wort durchgestrichen und korrigiert hatte. Ich hielt der "psychischen Belastung" stand und erledigte brav meinen Auftrag...In der Zwischenzeit wurde Bindi von einem alten russischen Männlein gebeten, seine verrostete Karre über die Grenze zu schleppen, da dieser angeblich kein Benzin mehr hätte. Bevor sich die Zöllner neue Schikanen hatten ausdenken können, erklärten wir uns sofort bereit zu helfen. Als Abschleppwagen mit dem Russen im Schlepptau liessen uns sämtliche weiteren Grenzposten gewähren und riefen uns "Welcome to Russia" zu, das war ein klassischer Schachzug...Das russische Männlein, scheinbar ein alter Fuchs, bedankte sich bei uns und startete seinen Wagen, als sei nichts gewesen...so geht das!
Nun hiess es einmal mehr, sich in einem für uns recht unbekannten Land möglichst schnell zurechtzufinden. Da es nicht möglich ist, für den bevorstehenden Abschnitt in Asien Kartenmaterial auf unser "Navi" runterzuladen, mussten wir uns mit den guten alten Strassenkarten ausrüsten, was gar nicht so einfach war. Während ich den ersten Reisebericht online stellte, wurde Bindi nach langem Suchen schliesslich fündig und das Russlandabenteuer konnte so richtig losgehen.
Wir verliessen das inzwischen lieb gewonnene Asowsche Meer und bogen auf die Schnellstrasse Richtung Wolgagrad ab. Dabei wird man bei all den Kriegsdenkmälern immer wieder an die schreckliche Zeit des Zweiten Weltkriegs erinnert. Wir stellten uns vor, wie sich damals der deutsche Feldzug auf die Stadt Stalingrad, dem heutigen Wolgagrad, zu bewegte. Auch heutzutage ist diese Strecke nicht ganz ungefährlich, da sich gewisse russische Autofahrer haarsträubende Überholmanöver bei regem Gegenverkehr leisten. So war es auch auch nicht verwunderlich, dass es nur wenige Kilometer vor uns tatsächlich zu einer Frontalkollision kam, bei der wohl kaum jemand überlebte. Ein Schauer lief uns den Rücken hinunter und es wurde uns wieder mal so richtig bewusst, wie gefährlich es im Strassenverkehr sein kann. Wir nahmen uns auf jeden Fall vor, noch vorsichtiger zu fahren und im Zweifelsfall den Vortritt immer zu gewähren. Mit einer zunehmend gemütlichen Fahrweise haben wir auf jeden Fall bis jetzt gute Erfahrungen gemacht, was natürlich auch immer mit dem notwendigen Glück verbunden ist.
Auf jeden Fall waren wir heil froh, als wir Wolgagrad sicher erreicht hatten und gönnten uns gleich eine Stadtbesichtigung. Die Stadt wirkte bei glühender Sommerhitze wie ausgestorben (die meisten Russen kühlten sich wahrscheinlich an diesem Wochenende mitten in der Urlaubszeit gerade irgendwo im Meer ab) und wir konnten ungestört die zahlreichen Denkmäler besichtigen. Noch am gleichen Tag ging es weiter ins Wolgadelta, wo wir ein wunderbares Plätzchen mit richtigem Sandstrand fanden. Zusammen mit russischen Fischern verbrachten wir dort zwei schöne und ruhige Tage und wurden nachts, als Bindi sein geliebtes Lagerfeuer machte, von einem Fuchs belagert, der offenbar überhaupt nicht menschenscheu war. Auch unserem Bewegungsmangel, der sich manchmal bei unseren zahlreichen Autofahrten bemerkbar macht, konnten wir mit sportlicher Betätigung etwas entgegenwirken.
Unser Weg führte uns weiter nach Astrachan, wo wir noch einmal unsere Mails erledigten und anschliessend in Richtung kasachische Grenze weiterzogen. Bevor es jedoch überhaupt so weit kam, wurden wir nochmals getestet. Um überhaupt zum Grenzposten zu gelangen, mussten wir noch eine Art Pontonierbrücke überqueren. Mein erstauntes Gesicht hatte wohl ziemlich weinerliche Züge, als wir vor einer Barriere standen und die Russin im Kontrollhäuschen mir sehr bestimmt ein Schild mit dem zu bezahlenden Betrag von 120 Rubel vor die Augen hielt...Ich war der festen Überzeugung, dass wir bei unseren letzten Einkäufen alles Geld ausgegeben hätten, da kratzte Finanzchef Bindi aus irgendeiner Kasse noch genau 128 Rubel zusammen und wir konnten sogar noch ein Trinkgeld drauflegen...
Nun realisierten wir erst, dass wir kein Geld mehr hatten, unsere Vorräte ziemlich aufgebraucht waren und die vor uns liegende Grenze zu Kasachstan erst am nächsten Tag wieder geöffnet sein würde. Also suchten wir uns wie immer ein geeignetes Schlafplätzchen, wo wir unser Auto "Emma" gut verstecken konnten (mittlerweile sind wir schon richtige Profis im Plätzchensuchen, eine unserer Hauptbeschäftigungen, macht richtig Spass...). Dummerweise war ich an diesem Abend fürs Kochen zuständig und musste nun ein Menu aus dem Hut zaubern...Ich hatte da doch noch irgendwo eine angefangene Tüte, wie soll ich sagen, eine Art Porridge, die ich beim Einkaufen mit Müesli verwechselt hatte. Dieses "Porridge" kochte ich nun zusammen mit Erbsen auf und verfeinerte die braune Brühe wie immer mit viel Zwiebeln, Knoblauch und Olivenöl zu einem "Festmahl", was Bindi leider nicht gebührend schätzte und als kulinarischen Tiefpunkt" abwertete...
Der Grenzübertritt nach Kasachstan am nächsten Tag verlief, abgesehen von einer vierstündigen Wartezeit (und das bei ca. 20 Fahrzeugen...) überraschend reibungslos. Kaum waren wir über der Grenze, wurden wir schon von einem kasachischen Bauern mit Tomaten und Melonen beschenkt. Er bestand darauf, dass wir seinen "Hof" (eine kleine Bretterbude mit einem Raum, in dem ca. 10 Leute hausen) ansahen. Er wollte uns unbedingt seine kasachische Gastfreundschaft beweisen und liess sich von uns auf keinen Fall etwas schenken. Da beschloss ich, ihm zum Abschied etwas auf meiner Handorgel zu spielen. Ich hatte noch keine zwei Takte gespielt, strömte die ganze Familie inkl. Feldarbeiter aus dem Haus und tanzte fröhlich vor sich hin. Natürlich nutzte ich die Gunst der Stunde aus für eine Zugabe in Form des klassischen Sirtakis, was wie fast immer ein Selbstläufer war...
Nach diesem Senkrechtstart beschlossen wir selbstsicher, die nächsten Tage fernab der "Hauptstrassen" (selbst diese sind zum Teil wie Feldwege in der Schweiz) die Route quer durch die kasachische Steppe Richtung Aralsee zu wählen. Was auf den ersten Blick auf unserer unpräzisen Karte wie eine Abkürzung aussah, entpuppte sich im Nachhinein als krasser Fehlentscheid ("Fehlentscheid" ist übrigens der Titel eines meiner neuen Songs, die ich dann nächstes Jahr zu Hause gerne zum besten geben möchte, am liebsten natürlich mit meinem stimmlichen Pendent Hausi, dem es hoffentlich gefallen wird...vielleicht gibt es ja wieder einmal eine neue H und H CD...).
In der Annahme, dass wir in Kasachstan mit drei Wochen unendlich viel Zeit zur Verfügung hätten, machten wir uns also gemütlich (was eine Durchschittsgeschwindigkeit von ca. 30 km/h hiess) auf den Weg. Euphorisch wie wir waren, wollten wir zuerst sogar noch eine Zusatzschlaufe ans Kaspische Meer drehen. Aber jedes Mal, wenn wir uns nach stundenlangen Irrfahrten auf irgendwelchen Feld- oder Wanderwege auch nur in die Nähe der Küste vorgekämpft hatten, mussten wir entweder auf Grund von Mückeninvasionen oder Sperrgebieten bei den zahlreichen Öl- und Gasförderanlagen resigniert aufgeben. Fazit: zwei Tage im Auto gesessen und ca. 400 Kilometer quasi im Kreis gefahren, ohne das Kaspische Meer auch nur von weitem gesehen zu haben und wir hatten die naive Vorstellung, dort sogar noch kiten zu können. Soweit kommt es halt, wenn man so unvorbereitet in ein Land einreist wie wir zwei "lustigen Abenteurer". Trotz der Frustration wollten wir uns aber nicht unterkriegen lassen und nahmen stur und unbelehrbar (nach dem Motto: "jetzt erst recht") die "Abkürzung" Richtung Aralsee in Angriff. Immerhin kamen wir noch auf die Idee, das erste Mal bisher, den Zusatztank mit 100 Litern Diesel zu füllen, man konnte ja nie wissen.
Was nun folgte, übertraf alle bisherigen Loserstories. Tagelanges Fahren im Steppengebiet, wo man keine Menschenseele antrifft (höchstens ab und zu ein Kamel...und dabei meine ich nicht Bindi...höhö) und nur hoffen kann, dass man keine Panne hat, denn man weiss nicht mehr, wo man wirklich ist...(dies ist so etwa der Refrain eines anderen Songs mit dem Titel: Steppen-Blues, immerhin, Zeit zum Komponieren hatte ich...). Doch genau diese Panne trat dann unnötigerweise auch noch in Form eines platten Hinterreifens ein, was auch kein Wunder war bei der gefahrenen Route, auf der wir zeitweise gar nicht mehr wussten, ob wir uns überhaupt noch auf einem Weg befinden würden. An dieser Stelle muss ich jedoch auch die andere Sichtweise etwas beleuchten. Die menschenleeren Gegenden mit ausgetrockneten Salzseen und faszinierenden Dünenlandschaften, die je nach Lichtverhältnissen geradezu mystisch aussahen, waren landschafltich äusserst reizvoll, nicht zu vergessen die mäuschenstillen und sternenklaren Nächte (habe noch nie in meinem Leben so viele Sterne so klar gesehen und das erst noch mit dem Feldstecher...das ganze komentiert mit Bindis gewaltigem Wissen über die Milchstrassen, weit besser als jedes Kino...). So konnten wir uns vor allem in der Stille der Nacht jeweils wieder etwas aufbauen, und nachdem wir das Rad erfolgreich gewechselt hatten und mit ein klein wenig Stolz unseren Zusatztank verwenden konnten (wenigstens etwas richtig gemacht), fanden wir am nächsten Tag tatsächlich ein Dorf. Umso grösser war die Enttäuschung, also wir zusammen mit den Einheimischen herausfanden, wie wenig Distanz (Luftlinie) wir Richtung Aralsee erst zurückgelegt hatten. Jetzt wurde uns so richtig bewusst, dass, wenn wir in diesem Schneckentempo weitermachen würden, uns die drei Wochen nie und nimmer reichen würden. Der Tiefpunkt war aus meiner Sicht erreicht und während Bindi die Situation noch mit etwas Galgenhumor zu retten versuchte, war meine Geduld endgültig zu Ende. Dazu kam die Tatsache, dass wir uns keinen weiteren Platten mehr leisten konnten, da niemand so richtig in der Lage war, den defekten Reifen zu flicken. (ich würde mich eigentlich als einen sehr geduldigen Menschen beschreiben, aber wer mich wirklich gut kennt, weiss, was es heisst, wenn mir der "Rollladen runtergeht"...) aufhööööören!!!
Meine Stimmung schlug also das erste Mal auf dieser Reise so richtig ins Negative und ich schob eine kleinere Krise, was sich hauptsächlich so äusserte, dass ich mal eine Zeitlang gar nichts mehr sagte, (mein Urinstinkt kam so richtig zum Vorschein, zurück in die Steinzeit...), bis mir der arme Bindi allmählich leid tat mit so einem griesgrämigen und schmollenden Reisepartner. Gerade als ich mich zu erholen begann, kippte am nächsten Tag Bindis Stimmung. Als es nämlich mit den Strassen nicht besser wurde, eher im Gegenteil, Bindi dieses Mal auf dem Beifahrersitz die Schlaglöcher und ständigen Ausweichmanöver aushalten musste und wir erneut vor einem abgesperrten Gasförderungsgebiet umkehren mussten, war auch seine Geduld am Ende und er schob dieses Mal die Krise. Somit beschlossen wir gemeinsam, unser kleines Steppenabenteuer abzubrechen und den Umweg über die Hauptstrasse zu fahren. Im ersten Moment waren wir zwar noch etwas frustriert, aber nachdem uns zurück in der Zivilisation der Reifen geflickt wurde und wir wieder mal so richtig unsere Vorräte auffüllen konnten, sah die Welt schon wieder deutlich besser aus. In der Folge erreichten wir überraschend schnell den Aralsee, zwar auf einem Umweg, aber mit deutlich höherer Durchschnittsgeschwindigkeit und weniger Schlaglöchern (wie genügsam man doch werden kann, ist immer alles eine Sache der Sichtweise...).
Obwohl der grösste Teil des Aralsees ausgetrocknet ist, fanden wir überraschenderweise auf Anhieb eine Stelle mit Wasser und waren bereits vom ersten Anblick überwältigt. Nun ging es wieder bergauf und wir gönnten uns nach zwei Wochen sogar den ersten autofreien Tag.
Weiter ging es Richtung Südosten und in der Stadt Taraz genehmigten wir uns seit langem wieder mal ein Hotel (ab und zu eine richtige Dusche tut halt auch gut...) Während Bindi schlafen ging, landete ich spät abends noch in einer Disco, wo mir einmal die kasachische Gastfreundschaft vor Augen geführt wurde. Der Geschäftsführer des Lokals sprach mich an, von wo ich herkomme. Als ihm bewusst wurde, wie viele Kilometer ich auf dem Landweg zurückgelegt hatte, um nach Kasachstan zu gelangen (wo es sowieso so gut wie keine Touristen gibt), spendierte er mir für den ganzen Abend freie Drinks und ich durfte nicht wiedersprechen (kasachische Gastfreundschaft). Auf einmal wollte jeder meine Geschichte hören und ich war im Nu umringt von Zuhörern (zum Glück hatte ich auch sofort einige Übersetzer zur Stelle und jeder wollte besser englisch sprechen können, was äusserst lustig war). Schliesslich kehrte ich frühmorgens, zwar etwas beschwipst aber zufrieden ins Hotel zurück. (Ab und zu mal unter die Leute zu gehen schadet eben auch nichts, gell Bindi?...)
Nach drei Wochen Berg- und Talfahrt hatten wir aber nun auch nichts dagegen, das nächste Land (Kirgistan) in Angriff zu nehmen. Dieses Mal wollten wir besser vorbereitet sein und wir besorgten uns via Internet die wichtigsten Informationen (das mit der Beulenpest würde ja wohl nicht so schlimm sein...).
Laut unseren Informationen sollte der kirgisische Zoll eigentlich relativ einfach zu absolvieren sein. Dies war dann auch so, man braucht kein Visum und die Zollbeamten waren ausgesprochen freundlich und witzig. Was wir aber dabei vergessen hatten, dass wir vorher noch die Ausreise von Kasachstan zu bewältigen hatten, was allerdings weniger einfach war. Hier die Kurzfassung:
Da ich dummerweise einen Zettel mit dem Einreisestempel nicht mehr fand und wir zudem unsere Ankunft in Kasachstan in den ersten fünf Tagen hätten bestätigen müssen, machten die Zollbehörden einen Riesenaufstand und drohten uns mit einer hohen Strafe oder gar Gefängnis, wenn wir das nicht in Ordnung bringen würden, was ein Ding der Unmöglichkeit war (wie hätten wir in einer Nacht mehr als 3000 Kilometer fahren sollen?). Die Lage schien also ziemlich aussichtslos und die sturen Zöllner machten überhaupt keine Anstalten, ein Auge zuzudrücken. Natürlich war das wieder mal Einschüchterungstaktik, aber trotzdem waren wir ausgeliefert, da sie uns die unsinnigen kleingedruckten Vorschriften vor Augen hielten.
Und wieder einmal, im Moment der grossen Krise, öffnete sich für uns wie aus dem Nichts eine Türe. Oleg, ein Autohändler und "Schlitzohr" aus Bielefeld, der in Russland aufgewachsen war und deshalb Sprache und Mentalität der Kasachen kannte, hatte Mitleid mit uns, obwohl er selber in Schwierigkeiten war und ein deutsches Auto inkl. Wohnwagen über die Grenze bringen musste...Nach langen zum Teil heftigen Verhandlungen, bei denen wir nur "Bahnhof" verstanden, gelang es ihm schliesslich, uns nach der Bezahlung einer verhältnismässig kleinen Busse durchzuboxen. Dies feierten wir anschliessend in Bishkek, der Hauptstadt, zusammen mit seinen kirgisischen Geschäftspartnern bei einem ausgiebigen Nachtessen. Immer wieder wurde auf die kirgisisch-schweizerische Freundschaft angestossen und wir genossen den Abend in vollen Zügen. Natürlich wollten uns alle gute Tipps geben, wohin wir fahren sollten, was in einer Woche Zeit, die wir noch zur Verfügung hatten, gar nicht möglich sein würde. Wir entschlossen uns für den Ysyk-Köl-Lake, wo es auf mehr als 1000 Meter über Meer sogar Sandstrände hat, die wir dann auch genossen. Auf Anhieb waren wir von Kirgistan begeistert. Vielleicht lag es daran, dass uns die Gegend mit der klaren Luft (als Gegensatz zum sandigen Kasachstan), den verschneiten Bergen und sauberen Bergbächen und Seen sehr an unsere Heimat erinnerte...Die nächsten zwei Tage campierten wir bei weiterhin herrlichem Herbstwetter (so ein Wetterglück wie wir kann man gar nicht haben, in zwei Monaten nicht mehr als drei Mal für kurze Zeit ein kleiner Regen, nicht der Rede wert...) in den Bergen Kirgisiens. Bis zum bevorstehenden Grenzübertritt nach China würden wir noch zwei Pässe von je fast 4000 Metern über Meer überqueren müssen.
Den einen überquerten wir heute bereits mühelos, bei der anschliessenden Abfahrt jedoch fuhren wir einen Platten ein, was uns wieder einmal zu einem Radwechsel zwang. Aus diesem Grund machten wir im nächsten Dorf (Naryn)halt und suchten eine Garage, die uns den defekten Pneu innerhalb nützlicher Zeit flicken konnte. Während sich Bindi um die Reparatur kümmerte, suchte ich einen Ort mit Internetzugang auf, um wieder einmal die Mails zu checken. Schliesslich wurde ich im Tourist-Office fündig . Die äusserst freundlichen englisch sprechenden Damen verschafften mir Zugang zum Netz und fragten mehr beiläufig, was ich hier in Kirgistan machen würde. Als ich ihnen von unseren Reiseplänen erzählte, machten sie mich darauf aufmerksam, dass wir eine spezielle Genehmigung der kirgisischen Behörden bräuchten, um den Kontrollposten noch vor der chinesischen Grenze zu passieren. Diese Bewilligung werden uns nun die netten Damen im Expressverfahren bis morgen Mittag beschaffen, damit wir den Termin mit unserem chinesichen Reiseführer, der uns an der Grenze erwartet, einhalten können. Als "Abenteurer" weiss man halt nicht alles zum voraus, vor allem wenn man so unvorbereitet und naiv vorgeht wie wir...und einmal mehr musste unser Schutzengel im richtigen Moment korrigierend eingreifen...hätten wir nämlich den Platten nicht gehabt, wären wir wohl an diesem Dorf vorbeigefahren und...na ja...wir geben es ja zu...wären wieder einmal mit weinerlichem Gesicht vor den Behörden gestanden...zu unserer Entlastung: ein Norweger, der mit seinem Landrover unterwegs ist und die Chinareise mit uns zusammen machen will, wusste auch nichts von dieser Bewilligung...
Und zum Schluss noch dies:
Nach zwei Monaten Reisezeit vertragen wir uns immer noch bestens und bilden ein gutes Team, obwohl wir uns ab und zu etwas naiv und toggelhaft benehmen...und in den entscheidenden Momenten hatten wir bis jetzt immer wieder das Glück, das uns unsere Freunde immer wünschen, ganz herzlichen Dank an all die guten Seelen, die über uns wachen!
Bindi und Hefel
...alles klar?...
...endlich Feierabend...
...ukrainischer Verkehr...
...asowsches Meer...
...welcome to Russia...quo vadis?...
...Vorräte auffüllen...
...Wolgograd...
...eine Kuh macht Muh, viele Kühe machen Mühe...
...Wolga oder Südsee?...
...Wolga-Schifffahrt...
...Bindis berühmtes Lagerfeuer...
...es wird langsam kühler...
Atyrau, Kasachstan
...kasachischer Friedhof...
...der Zusatztank kommt zum Einsatz...
...Training muss sein...
...ausgetrockneter Salzsee in Kasachstan...
...kasachischer Highway...
...selbst ist der Coiffeur...
...wird der Wagenheber wohl halten?...
...es gibt immer etwas zu tun...
...irgendwo im nirgendwo...
...wo ist die Waschstrasse?...
...erstes Dorf nach 3 Tagen Herumirren in der kasachischen Steppe...
kasachisches Dorf
Aral See
...unser neues Hobby: Radwechsel...
Ruhetag im Grenzgebiet Kasachstan-Kirgistan
erster Schnee in Kirgistan (von Kasachstan aus fotografiert)
in der Küche...
...auf dem Gipfel...
Ysyk-köl-See in Kirgistan
Kirgisische Berglandschaft
Aufbruch: | 22.07.2013 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | Juli 2014 |
Kirgisistan
Singapur
Französisch Polynesien
Costa Rica