Reise nach Salzburg

Reisezeit: Juli 2010  |  von Mirjam & Nico L.

Die Altstadt

Nachdem wir ein wunderbares Frühstück in der Pension genossen hatten, zog es uns zu allererst zum Salzburger Dom. Als wir ihn gestern kurz von außen gesehen hatten, war ich schon von der Architektur des Doms fasziniert gewesen, und nun einmal eingetreten, steigerte sich das noch mehr. Ich setzte mich auf eine Bank und hätte stundenlang die vielen Verzierungen und Bemalungen auf mich wirken lassen können.

Salzburger Dom

Salzburger Dom

Residenzplatz vor dem Dom

Residenzplatz vor dem Dom

Schon im 9. Jahrhundert gab es hier einen Dom, der gegenwärtige wurde aber in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts gebaut

Schon im 9. Jahrhundert gab es hier einen Dom, der gegenwärtige wurde aber in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts gebaut

Der Residenzplatz mit dem Residenzbrunnen von 1661

Der Residenzplatz mit dem Residenzbrunnen von 1661

Die Fassade des Doms - davor befindet sich die Festspielbühne wo der Jedermann aufgeführt wird

Die Fassade des Doms - davor befindet sich die Festspielbühne wo der Jedermann aufgeführt wird

Die Fassade besteht aus Mamor

Die Fassade besteht aus Mamor

Der Salzburger Dom war der erste barocke Dom nördlich der Alpen, und normalerweise mag ich barocke Kirchen gar nicht so gern, aber da dieser Dom ganz weiß gehalten ist und die Fresken und Bemalungen ganz leichte Farben haben, wirkt er nicht überladen, sondern einfach wunderschön.

Ich konnte mich nur schwer wieder lösen und machte ein Foto nach dem anderen, aber irgendwann machten wir uns doch auf den Weg und besuchten als erstes die direkt nebenan gelegene Residenz. Hier lebten bis zum Jahr 1803 die Salzburger Fürstbischöfe. Von außen sieht das Gebäude eher schlicht aus, aber innen ist alles sehr prachtvoll. Ursprünglich wurde die Residenz im Mittelalter gebaut, ihre jetzige Form erhielt sie aber im 18. Jahrhundert. Mit einem Audioguide ging es durch die vielen interessanten Räume.

Eingang der Residenz

Eingang der Residenz

Der prachtvolle Karabinieri-Saal, benannt nach der Leibgarde der Fürstbischöfe, die wie die italienischen Karabinieri organisiert war

Der prachtvolle Karabinieri-Saal, benannt nach der Leibgarde der Fürstbischöfe, die wie die italienischen Karabinieri organisiert war

Es gibt viele luxuriöse Räume, z.B. auch einen Raum, in dem Mozart als Kind auftrat, und natürlich die privaten Gemächer der Fürstbischöfe

Es gibt viele luxuriöse Räume, z.B. auch einen Raum, in dem Mozart als Kind auftrat, und natürlich die privaten Gemächer der Fürstbischöfe

Man sollte unbedingt auch einen Blick aus den Fenstern werfen - hier z.B. auf den Alten Markt

Man sollte unbedingt auch einen Blick aus den Fenstern werfen - hier z.B. auf den Alten Markt

Wir statteten auch der Residenzgalerie in diesem Gebäude einen Besuch ab. Hier wird die Staatssammlung des Landes Salzburg gezeigt. Mir gefielen vor allem die vielen niederländischen Gemälde.

Wir statteten auch der Residenzgalerie in diesem Gebäude einen Besuch ab. Hier wird die Staatssammlung des Landes Salzburg gezeigt. Mir gefielen vor allem die vielen niederländischen Gemälde.

Wir blieben über zwei Stunden in der Residenz und der Galerie, so dass wir danach dringend eine Stärkung nötig hatten. Wir machten uns daher auf in die Getreidegasse, wo wir am Tag vorher schon ein kleines asiatisches Restaurant ausgesucht hatten, das Yuen. Für diese Lage war das Restaurant wirklich günstig und Reis mit Gemüse und Frühlingsrollen war ganz nach unserem Geschmack. Mit neuem Schwung stürzten wir uns also wieder auf ins Getümmel und gingen zuerst zum Waagplatz, wo eine recht unbekannte Sehenswürdigkeit liegt: Das Geburtshaus des expressionistischen Lyrikers Georg Trakl. Es ist heute ein kleines Museum, das aber nur zu ganz bestimmten Zeiten per Führung besichtigt werden kann, daher machte ich nur ein Foto von außen.

Georg Trakls Geburtshaus, Waagplatz 1a

Georg Trakls Geburtshaus, Waagplatz 1a

Weiter geht es durch die Judengasse, eine kleine Straße westlich der Getreidegasse. Im Mittelalter befand sich hier das jüdische Viertel.

Weiter geht es durch die Judengasse, eine kleine Straße westlich der Getreidegasse. Im Mittelalter befand sich hier das jüdische Viertel.

In der Judengasse gibt es auch viele Souvernirläden, aber insgesamt ist diese Straße viel authentischer als die Getreidegasse, und es gibt einige interessante Details, wie diese Figur an einer Hausecke

In der Judengasse gibt es auch viele Souvernirläden, aber insgesamt ist diese Straße viel authentischer als die Getreidegasse, und es gibt einige interessante Details, wie diese Figur an einer Hausecke

Der Alte Markt ist Salzburgs ältester Platz und wird von eleganten Bürgerhäusern umrahmt. Hier machten wir noch eine kleine Getränkepause, um uns vom Herumlaufen zu erholen.

Der Alte Markt ist Salzburgs ältester Platz und wird von eleganten Bürgerhäusern umrahmt. Hier machten wir noch eine kleine Getränkepause, um uns vom Herumlaufen zu erholen.

Wieder in der Getreidegasse

Wieder in der Getreidegasse

Eine Besonderheit der Getreidegasse, die man leicht übersehen kann, sind die "Durchhäuser", kleine Durchgänge durch Häuser, die zu den Parallelgassen führen. Eines der schönsten ist das Schatz-Durchhaus in der Getreidegasse 39. Dieses Durchhaus ist sehr hübsch, und das Gebäude selbst gehört zu den ältesten Häusern Salzburgs.

Eingang zum Schatz-Durchhaus

Eingang zum Schatz-Durchhaus

Der Innenhof des Schatz-Durchhauses

Der Innenhof des Schatz-Durchhauses

Als nächstes kamen wir an Mozarts Geburtshaus vorbei, das ich auch besuchen wollte. Ich war als Kind schonmal hier gewesen, konnte mich aber nicht wirklich erinnern. Meine Mutter blieb allerdings draußen, weil sie schon mehrmals hier gewesen war und sich lieber ausruhen wollte. Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich mir den Besuch eigentlich auch hätte sparen können - das Geburtshaus ist meiner Meinung nach echt überbewertet und überteuert.
Mozarts Familie lebte hier von 1747 bis 1773 und das Museum befindet sich im dritten Stock. Es gibt einige persönliche Dinge Mozarts zu sehen, z.B. eine Geige, die er als Kind besaß, sein Klavier und von ihm geschriebene Briefe. Allerdings gibt es gar keine Möbel oder irgendetwas anderes, was das Haus ein wenig lebendig macht. Fotografieren ist natürlich auch verboten.

Nun führte unser Weg uns zum Siegmundstor, von wo aus wir Richtung Nordwesten gingen. Hier liegen einige interessante Sehenswürdigkeiten etwas abseits vom Schuss, und wir genossen es, kurz dem Touristenstrom zu entkommen und ein paar urige, ungewöhnlichere Dinge zu sehen. Entlang des Salzachufers gingen wir dann wieder zurück in die Innenstadt.

Das Siegmundstor (auch Neutor genannt) aus dem 18. Jahrhundert ist der Eingang zu einem Tunnel durch den Mönchsberg. Der Tunnel ist immer noch der einzige Weg über den man Salzburg vom Südwesten aus erreichen kann.

Das Siegmundstor (auch Neutor genannt) aus dem 18. Jahrhundert ist der Eingang zu einem Tunnel durch den Mönchsberg. Der Tunnel ist immer noch der einzige Weg über den man Salzburg vom Südwesten aus erreichen kann.

Die Blasiuskirche ist eine der ältesten Kirchen Salzburgs und wurde 1330 von einem medizinischen Orden erbaut, weshalb sie sehr schlicht und einfach ist.

Die Blasiuskirche ist eine der ältesten Kirchen Salzburgs und wurde 1330 von einem medizinischen Orden erbaut, weshalb sie sehr schlicht und einfach ist.

Eine wirkliche Abwechslung vom sonstigen barocken Pomp der Salzburger Kirchen!

Eine wirkliche Abwechslung vom sonstigen barocken Pomp der Salzburger Kirchen!

In der Gstättengasse sind die Häuser direkt an die Abhänge des Mönchsbergs gebaut

In der Gstättengasse sind die Häuser direkt an die Abhänge des Mönchsbergs gebaut

Das Gstättentor liegt an der mittelalterlichen Grenze Salzburgs und beinhaltet noch Reste der alten Stadtmauer

Das Gstättentor liegt an der mittelalterlichen Grenze Salzburgs und beinhaltet noch Reste der alten Stadtmauer

Die Markuskirche wurde um die Jahrhundertwende des 17./18. Jahrhunderts von Johann Fischer von Erlach erbaut. Den schmalen Landsteifen zwischen Salzach und Mönchsberg hierfür zu nutzen war eine wahre Meisterleistung!

Die Markuskirche wurde um die Jahrhundertwende des 17./18. Jahrhunderts von Johann Fischer von Erlach erbaut. Den schmalen Landsteifen zwischen Salzach und Mönchsberg hierfür zu nutzen war eine wahre Meisterleistung!

Das dritte Tor auf diesem Spaziergang zwischen Salzach und Mönchsberg: Das Klausentor von 1612. Dieses Tor wurde gebaut, um den Landstreifen zwischen Fluss und Berg jederzeit schließen und kontrollieren zu können.

Das dritte Tor auf diesem Spaziergang zwischen Salzach und Mönchsberg: Das Klausentor von 1612. Dieses Tor wurde gebaut, um den Landstreifen zwischen Fluss und Berg jederzeit schließen und kontrollieren zu können.

Entlang der Salzach gingen wir dann wieder zurück in die Innenstadt und genossen die schönen Blicke über den Fluss

Entlang der Salzach gingen wir dann wieder zurück in die Innenstadt und genossen die schönen Blicke über den Fluss

Zurück in der Innenstadt landeten wir am Universitätsplatz, wo wir schon öfters vorbei gekommen waren. Da er so zentral liegt, lässt sich das gar nicht vermeiden. Diesmal besuchten wir endlich auch die Kollegienkirche (auch Universitätskirche), die sofort meine Lieblingskirche in Salzburg, nach dem Dom natürlich, wurde. Von außen und auch von innen ist sie weiß, hell und elegant. Wie viele andere Gebäude in Salzburg wurde sie von Johann Fischer von Erlach gebaut und wird als seine beste Arbeit angesehen.

Die Kollegienkirche

Die Kollegienkirche

Wundervolle Stuckarbeiten

Wundervolle Stuckarbeiten

Der Universitätsplatz, wo oft auch ein Markt stattfindet.

Der Universitätsplatz, wo oft auch ein Markt stattfindet.

Von hier aus war es nur ein kurzer Weg durch die Haffnergasse bis zur Franziskanerkirche und dem Rathaus. Wieder war ich erstaunt, wie nah in Salzburg alles zusammenliegt, deshalb waren die Erkundungen auch nur halb so anstrengend wie man vielleicht vermutet, wenn man liest, wie viel wir an einem Tag gemacht und besichtigt haben.
Die Haffnergasse führt direkt auf das Rathaus zu und ist sehr hübsch, das Rathaus liegt dann direkt dort, wo Getreidegasse und Judengasse aufeinander treffen.

Die hübsche Gasse wurde nach Sigmund Haffner benannt, der zur Zeit Mozarts Bürgermeister von Salzburg war

Die hübsche Gasse wurde nach Sigmund Haffner benannt, der zur Zeit Mozarts Bürgermeister von Salzburg war

Der Turm des schönen Rokoko-Rathauses

Der Turm des schönen Rokoko-Rathauses

Das Rathaus

Das Rathaus

Die Franziskanerkirche gehört zu den berühmtesten Kirchen Salzburgs, gefiel mir aber nicht so gut. Sie stammt aus dem 13. Jahrhundert, wurde aber zweihundert Jahre später im gotischen Stil renoviert. Die Kirche wird vor allem durch den Stilmix geprägt, der nun vorherrscht: Der Altar wurde von Fischer von Erlach gebaut und ist demnach vollkommen barock, der Altarraum selbst ist aber romanisch und das Kirchenschiff streng gotisch. Wirklich gewöhnungsbedürftig!

Die Franziskanerkirche

Die Franziskanerkirche

Gotik (Spitzbögen), Romanik (Rundbögen) und Barock (Schnörkel und Gold) vereint...

Gotik (Spitzbögen), Romanik (Rundbögen) und Barock (Schnörkel und Gold) vereint...

Nicht meine Lieblingskirche...

Nicht meine Lieblingskirche...

Wieder in der Haffnergasse

Wieder in der Haffnergasse

In der Haffnergasse 6 befindet sich das schöne Rokoko-Haus von Salome Alt, der Mätresse des Fürstbischofs, der einst den Dom bauen ließ. Sie gebar ihm 15 Kinder und später ließ er das Schloss Mirabell für sie bauen. Das Schloss schauten wir uns später noch an.

In der Haffnergasse 6 befindet sich das schöne Rokoko-Haus von Salome Alt, der Mätresse des Fürstbischofs, der einst den Dom bauen ließ. Sie gebar ihm 15 Kinder und später ließ er das Schloss Mirabell für sie bauen. Das Schloss schauten wir uns später noch an.

Zum Abschluss des Tages gingen wir dann noch in die Buchhandlung Höllrigl, die ebenfalls in der Haffnergasse gelegen ist. Was für ein Paradies! So viele tolle Bücher, viele davon sogar auf Englisch... Sogar Penguin Classics gibt es hier! Die älteste noch existierende Buchhandlung Österreichs ist für Bibliophile ein Muss in Salzburg!
Wir stöberten noch ein wenig und machten uns dann wieder auf den Weg in die Pension, rundum zufrieden mit unserem ersten Tag in Salzburg. Nun wollten wir aber früh schlafen, denn am nächsten Tag stand ein recht anstrengendes Programm bevor: Wir wollten hochsteigen zur Festung!

© Mirjam & Nico L., 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Viereinhalb Tage im wunderbaren Salzburg, natürlich auch mit einem Abstecher ins Salzkammergut - und genug Zeit, um die Stadt ausgiebig zu genießen!
Details:
Aufbruch: 25.07.2010
Dauer: 6 Tage
Heimkehr: 30.07.2010
Reiseziele: Österreich
Der Autor
 
Mirjam & Nico L. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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