Traumurlaub in Bali

Reisezeit: August / September 2009  |  von family on tour

Affenwald in Ubud und Kecak Tanz in Uluwatu

Gleich nach dem Frühstück fahren wir zum Affenwald in Uud. Kaum dass man ihn betritt, begegnen einem schon die ersten Affen und auf allen Wegen wird man von ihnen begleitet. Die Touristen füttern sie reichlich mit Bananen aber trotzdem gibt es Streit darum. Nico ist ganz angetan von den kleinen Klammeräffchen, die am Bauch ihrer Mütter hängen. Wir sind noch nicht lange im Wald, als eine Schlange neben uns her kriecht. Sie ist mindestens zwei Meter lang und grün mit einem schwarzen Strich. Nico ist total begeistert, dass er endlich mal eine echte Schlange in der freien Natur sieht. Überall sieht man die Affen, wie sie sich lausen, balgen oder faul herum liegen. Sie gelten als die Beschützer des heiligen Tempels. Gigantische Bäume bilden den Wald, durch den sich ein Bach zieht und eine heilige Quelle gibt es hier auch. An der einen Quelle kommt Nico mir mit einem nassen Rupiah-Schein entgegen und ruft: "Ich habe Geld gefunden". Da es sich dabei sicherlich um eine Opfergabe handelt, bitte ich ihn, den Schein wieder zurück zu legen.

Wir wandern eine Weile durch das Gelände, aber es ist nicht besonders groß. Wir fahren durch Ubud auf der Suche nach einem Restaurant aber hier ist es so voll mit Touristen und die Restaurants entsprechend teuer und auf Ausländer ausgerichtet, dass wir beschließen, lieber außerhalb etwas zu suchen. Wir fahren aus der Stadt raus und gehen in ein Warung, das Seafood anbietet. Der Innenraum ist knallgrün gestrichen und mit bunten Bildern dekoriert. Ein Bild, das eigentlich ein Querformat ist, wurde hochkant neben den Kühlschrank gehängt. Nachdem wir unser Essen bestellt haben, fängt es neben dem Eingang an fürchterlich zu qualmen. Der Koch hat im Hof das Feuer angeworfen und wahrscheinlich die unvermeidlichen Kokosschalen drauf geworfen. Der Wind steht aber günstig und von dem Qualm zieht nichts zu uns herein. Hier trinke ich, wie bereits an anderen Orten in Bali, einen herrlichen Fruchtsaft, direkt aus frischen Früchten mit Eiswürfeln gemixt. Man kann meistens wählen zwischen zwei Sorten von Melone, Mango, Ananas, Papaya und manchmal auch Erdbeeren, die hier sogar wachsen. Nico isst frittierten Tintenfisch, ich gegrilltes Huhn mit Wasserspinat und Thomas einen ganzen Fisch, bedeckt mit Knoblauch und mit leckerer Sauce überbackene Muscheln.

Auf dem Weg nach Ubud

Auf dem Weg nach Ubud

Im Affenwald

Im Affenwald

Imn knallgrünen Warung

Imn knallgrünen Warung

Bei der Rückfahrt kommen wir gut durch, so dass wir direkt weiter nach Uluwatu fahren. Dabei handelt es sich um einen der Haupttempel von Bali direkt an der Steilküste und jeden Abend wird hier um sechs Uhr der Kecak- oder Affentanz aufgeführt. Kaum steigen wir auf dem Parkplatz aus unserem Auto aus, heftet sich uns ein greiser Balinese mit furchtbarem Mundgeruch an die Fersen und simuliert eine Tempelführung, obwohl wir das gar nicht nötig haben, denn es findet sich alles von selbst. Am Eingang gibt es wieder Sarongs für Thomas und mich und für Nico nur die Tempelschärpe. Auf dem Weg zu den Klippen sieht man wieder überall Affen hocken. Na ja, irgendwoher muss der Tanz ja seinen Namen haben. Auch als wir einen Schritt zulegen, schlurft der Mundgeruch-Oppa hartnäckig hinterher und erwischt uns dann wieder dort, wo wir für die Vorstellung bezahlen müssen. Wir geben ihm 5000 Rupiah und er zieht endlich ab. Alle sind zufrieden.

Der Blick die Klippen hinunter auf die tosenden Wellen ist recht beeindruckend, vor allem dass es zum Teil kein Geländer gibt, um einen eventuellen Sturz in die Tiefe aufzuhalten. Dann gehen wir in eine Art Amphitheater allerdings mit Holzbänken, wo die Zuschauer gnadenlos zusammengequetscht werden, damit alle, die bezahlt haben, einen Sitzplatz bekommen. Wir finden genau in der Mitte welche mit direktem Blick auf den Sonnenuntergang. Nico mault die ganze Zeit rum. Zuerst darüber, dass er die doofe Schärpe tragen muss. Dann ist die Empörung riesengroß, als man ihm am Eingang zur Vorführung seinen Kampfstock abknöpft und als wir auch noch eine halbe Stunde warten müssen, wird es nicht besser. Die Vorstellung beginnt, als die Sonne anfängt unter zu gehen.

Zunächst erscheinen ca. fünfzig Tänzer, die gleichzeitig für die akustische Untermalung sorgen mit rhythmischen Lauten und Singsang dazu. Die Geschichte, die hier in Szene gesetzt wird, stammt aus dem hinduistischen Sagenepos Ramayana und erzählt davon, wie das Prinzenpaar Rama und seine Frau Sita in Begleitung seines Bruders Lakshmana in den Wald verbannt werden, wo der böse Dämonenkönig Sita in sein Schloss entführt und dort gefangen hält. Mit Hilfe des Affenkriegers Hanuman gelingt es Rama, seine Geliebte zu befreien. Am Anfang ist Nico immer noch am maulen: "langweilig, öde", als aber die ersten Dämonen auftauchen und schließlich auch Hanuman, der gegen sie kämpft und sich aus einem Feuerring befreien muss, da ist er auf einmal ganz begeistert und voll bei der Sache. Die zeitliche Abstimmung passt optimal. Der erste Teil findet vor der malerischen Kulisse des Sonnenuntergangs statt und als es schließlich dunkel ist, folgen die Szenen mit dem Feuerring. Das ist perfekt gemacht, die Atmosphäre großartig und wir sind am Ende alle begeistert.

Die Zuschauer werden zum Schluss sogar noch dazu aufgefordert, sich mit den Darstellern fotografieren zu lassen und nachdem wir den japanischen Horden den Vortritt gelassen haben, flitzt einer sofort zu seinem neuen Helden Hanuman, um mit ihm geknipst zu werden. Auch der rote Dämon und die coolen Tänzer werden mit ihm verewigt. Schon auf dem Weg zum Auto redet Nico noch ganz euphorisch davon, wie toll das war und dass er unbedingt nochmal hin möchte. Auch weil Thomas eine Kamera mitgenommen hatte, die gerade noch für zehn Minuten Strom hatte und das Ganze eigentlich filmen wollte, sind wir uns schnell einig, dass wir ein zweites Mal kommen werden. Im Auto sagt Nico schließlich: "Das war Heute mein schönster Tag in Bali". Während der Rückfahrt unterhalten wir uns alle noch so angeregt über das Stück, dass wir unversehens am falschen Ende der Insel an einer Sackgasse landen und das mit einer Tankanzeige, die fast schon bei Null ist. Wir schaffen es aber noch rechtzeitig bis zu Tankstelle.

Vor dem kleinen Supermarkt in der Nähe des Hotels, hat ein Verkäufer sein Wägelchen aufgestellt, dessen Angebot sehr lecker aussieht und ich kaufe frittierte Bananen- und Tapiokabällchen, die sehr köstlich sind.

Das war Heute ein richtiger Affentag.

Die Tänzer singen sich in Trance

Die Tänzer singen sich in Trance

Hanuman im Feuerring

Hanuman im Feuerring

© family on tour, 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nachdem wir über Bali viel gelesen und gehört hatten, wollten wir herausfinden, was es mit den vielen schwärmerischen Berichten auf sich hat und ob diese Insel auch uns in ihren Bann ziehen würde. Es wurde eine unvergessliche Reise in einen ganz besonderen Teil der Erde, den es so nirgendwo anders nocheinmal gibt.
Details:
Aufbruch: 12.08.2009
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 01.09.2009
Reiseziele: Indonesien
Der Autor
 
family on tour berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.
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