BALTIKUM - RUSSLAND - UKRAINE - POLEN
St. Petersburg - Moskau
Geographisch war Russland schon immer gigantisch - unter den Zaren ebenso wie unter der Sowjetmacht und auch heute. Russland ist ein Kontinent, mehr als doppelt so gross wie Australien, fast fünfzigmal so gross wie Deutschland. Die Ost-West-Ausdehnung ist so gewaltig, dass sie mehr als 170 Längengrade misst. Das Territorium des Landes erstreckt sich über elf Zeitzonen. Dämmert im Westen der Morgen, neigt sich im Osten bereits der Tag. Uhrenvergleich; Zehn Stunden beträgt der Zeitunterschied zwischen Sankt Petersburg und Anadyr im fernen Nordosten. In Russland gibt es Regionen in denen neun Monate im Jahr bitterkalter Winter herrscht, und dann wieder Gegenden, wo im Januar die Veilchen blühen.
06.-13.08.2013
Am Abend treffen wir uns mit den 18 Wohnmobilisten und machen Bekanntschaft mit unserem Reiseleiter Oleg, welcher uns nun zusammen 40 Tage durch Russland & Ukraine begleiten wird.
Morgens um 07.00 Uhr sind wir abfahrtbereit. Die Möwen singen uns zum Abschied und wir nehmen die 210 km nach Narva zur russischen Grenze unter die Räder. Im Zollhof müssen wir bei praller Sonne über 2 Std. warten. Auch die Uhren müssen 1 Std. vorgestellt werden, was die lange Wartezeit verkürzt. Danach geht es Schritt um Schritt vorwärts mit Pass-Visa und Autokontrolle. Die Zöllner sind alle sehr freundlich, nur uns dauert die etwas ruhige Arbeitsweise etwas lang. Um 16.30 sind alle Fahrzeuge und Personen kontrolliert und wir lassen die Zollgebäude hinter uns. Bei der ersten Tankstelle wird Diesel aufgetankt, da dieser "Saft" in Russland billiger ist. Gegen Abend treffen dann alle Fahrzeuge auf dem Übernachtungsplatz "Camp Tom-Schuwalowka (ein Freilichtmuseum) ein. (GPS N 59,52,107 E 029,58,665). Wir sitzen noch etwas zusammen und geniessen ein Bier nach diesem langen Tag.
Um 10.00 Uhr holt uns ein Bus ab zur Stadtbesichtigung. Die Begleiterin Irina erzählt uns während der Hinfahrt einiges interessantes über die Stadt Sankt Petersburg.
Als Zar Peter der Grosse mit der Gründung der Stadt 1703 Russland ein Fenster zum Westen öffnete, konnte er nicht ahnen, dass dieser Ruf dem späteren Leningrad einmal fast zum Verhängnis hätte werden können. Die einstige Hauptstadt des Russischen Reiches, 700 km nordwestlich von Moskau an der Neva-Mündung gelegen, galt immer schon als offenherzig, intellektuell und widerspenstig. Die schönste Stadt Russlands hat 5 Mill. Einwohner, prächtige Alleen, über 30 Kirchen, Museen und natürlich die wunderschönen Paläste, welche von der jeweiligen Zarenfamilie gebaut wurden, deshalb wurde sie auch ins UNESCO Kultur-Welterbe aufgenommen. Wir werden durch einige Kirchen geführt und erhalten Einsicht in die kirchliche Kunst. Im Russischen Museum erklärt uns Irina einige der hervorragendsten Bilder der russischen Maler. Ganz speziell ist natürlich der Besuch des Winterpalastes mit dem weltbekannten Ermitage-Museum, wo von den prunkliebenden Herrscher einige Tausend Exponate zu besichtigen sind. Ja da kommen wir aus dem Staunen nicht heraus. Ein weiteres Prunkstück ist auch der Peterhof 34 km von Sankt Petersburg entfernt. In 8 Parkanlagen von insgesamt rund 800 ha Fläche. Der grosse Palast liegt etwa 100 m vom Meer entfernt und bildet mit seiner 268 m langen Barockfassade einen eindrucksvollen Rahmen für die 140 Fontänen, Wasserspiele und Kaskaden des Schlossparks.
Nach 3 ganztägigen Besichtigungstouren sind wir schon etwas müde und freuen uns auf den kommenden Fahrtag, wo wir unterwegs nach Nowgorod in Puschkin den Katharinenpalast mit dem weltberühmten Bernsteinzimmer besichtigen. Das Wetter ist regnerisch, aber für die wunderbaren Zimmer im Innern des Palasts hat das Wetter keinen Einfluss. Nur für den Spaziergang im Park ist es nicht gerade einladen. In einem der Pavillons singen uns zum Trost 4 Männer ein schönes russisches Lied.
In Nowgorod übernachten wir beim Intourist - Hotel (GPS N 58, 31, 913 O 31, 16, 903). Abend gibt es auf dem Übernachtungsplatz eine russische Folklore- Darbietung.
Bevor wir weiterfahren Richtung Moskau besichtigen wir den Nowgoroder Kremel, die beherrschende Festungsanlage aus dem 11. Jahrhundert. Die erhalten gebliebenen 9m hohen und 4m breiten Mauern sowie die 9 Türme, stammen aus dem 15. Jh. Sie schützen ein sorgfältig restauriertes Fleckchen altes Russland, dessen Kernstück die Sophien-Kathedrale (1045 bis 1050) darstellt. Das mittelalterliche Nowgorod war neben Konstantinopel die einzige europäische Stadt, in der das einfache Volk lesen und schreiben konnte. Die Briefe wurden auf Birkenrinde geschrieben.
Nach einer kurzen Mittagspause fahren wir weiter auf der M10. Mal ist der Asphalt gut, aber manchmal hat es viele Schlaglöcher oder Bodenwellen. Überall lauern Polizisten mit Radarpistolen, sodass wir uns bemühen die jeweilige Geschwindigkeit von 40 bis 90 km/h genau einzuhalten. Bei Krestcy sehen wir am Strassenrand viele rauchende Samoware. Kaffee und Tee wird hier für die Automobilisten verkauft. Da halten wir natürlich an und trinken einen Kaffee, damit wir die Strassencafes auch fotografieren können. Auf der Weiterfahrt können wir fürs Abendessen Pfifferlinge und Heidelbeeren kaufen.
In Valdai am Ufer des Valdai-Sees übernachten wir auf einer Wiese und geniessen einen wunderschönen Sonnenuntergang. Danach müssen wir schlafengehen, denn morgens um 05.00 Uhr ist Abfahrt nach Moskau. 4 km vor Moskau treffen wir uns auf einem grossen Parkplatz bei einem Einkaufszentrum. Anschliessend führt uns unser Reiseleiter im Konvoi 40 km durch den dichten Moskauerverkehr bis zum Campingplatz. Es ist schon etwas stressig nahe am vorderen Fahrzeug auf 6 bis 8 Fahrbahnen nebeneinander zu fahren, damit nicht links und rechts Fahrzeuge zwischen hinein kommen. Aber wir schaffen das ohne Zwischenfall und alle Fahrzeuge kommen gut an. Der Campingplatz Sokolniki (GPS N 55,47,57.92 E 37,40,15.34) liegt in ruhiger Lage im Osten des Moskauer Zentrums in einem grünen Park.
Aufbruch: | 13.07.2013 |
Dauer: | 11 Wochen |
Heimkehr: | 24.09.2013 |
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