Auf krummen Wegen ins krumme Elsaß
Zu den Naturschönheiten in Luxemburgs Norden
Erich kennt Luxemburg so gut wie seine tschechische Heimat, denn seine Frau arbeitet hier und wenn er sie besucht, dann ist er stets mit dem Rad unterwegs. Die Radwege hier können sich sehen lassen, kündigt er mir an, fangen wir in Wasserbillig an und fahren an der Sauer aufwärts, solange man kann !
Zunächst bildet die Sauer die Grenze zu Deutschland im deutsch-luxemburgischen Naturpark. Zu Fuß und mit Rad kann man über solche überdachten Brücken beide Seiten erkunden.
In Wallendorf mündet die Our in die Sauer, nach Norden bildet die Our weiter die Grenze zu Deutschland. Wir folgen der Sauer nach Westen und kommen nach Diekirch und später nach Ettelbruck.
Von Ettelbruck aus folgen wir der Sauer nach Norden und später nach Westen auf Nebenwegen durch eine immer lieblicher werdende Landschaft - wenn nur auch das Wetter schön bliebe!
Im Tal hat gerade mal der Fluß und die Straße noch Platz, bei Esch wird's zu eng, da kürzt die Straße den Weg ab zur nächsten Schleife des Flusses
Nur noch 6 km bis zur Jugendherberge Lultzhausen - nur gut, es regnet schon wieder in Strömen. Gut, dass wir angemeldet sind, denn das Haus ist voll besetzt. Wir bekommen ein eigenes, trockenes Zimmer und können erst einmal abtropfen, bevor der Koch seinen Gästen ein leckeres Mahl serviert.
Das Trocknen der Klamotten wird schon zur Routine. Wer unten schläft, muß sich nur darauf verlassen können, dass es nicht mehr tropft! Am nächsten Morgen kann er dann zum Aufstehen blasen, wenn sich die Sachen nicht mehr feucht anfühlen. Es klappt, aber nur, weil die Herberge gut geheizt ist.
Der Weg sollte eigentlich am Stausee entlang weiterführen, aber leider wird gebaut, Umleitung/Deviation auch für Radfahrer. Die führt bergauf über die Dörfer, und weil es ständig weiter regnet, weiß ich nicht, ob wir Westkurs oder Südkurs haben. Aber Erich ist sicher, wir müssen wieder eine stillgelegte Eisenbahntrasse erreichen, auf der es sich wunderschön fahren läßt.
Gut, dass er sich hier auskennt, kurz hinter einem Dorf Hostert biegen wir tatsächlich in einen asphaltierten Weg mit leichtem Gefälle ein, dem wir nun weiter folgen.
Den früheren Bahnhof Niederpallen hat man zu einem Museum und Fahrradrastplatz umgestaltet mit vorbildlichen Orientierungstafeln.
Hinter Hovelange führte die Bahn einmal durch einen Tunnel, da zweigt unser Weg wieder rechts in den Wald und führt genau an der Grenze zu Belgien entlang, hinter Eischen noch einmal dasselbe, bis wir in Steinfort landen. Von hier sind es gerade mal noch 25 km bis Luxemburg-Stadt, die wir auch noch auf Radwegen bewältigen. Erst in Luxemburg-Stadt hört der Regen auf, uns reichts auch für heute. Die Stadtrundfahrt verschieben wir auf morgen.
In der Stadt Luxemburg gibt es starke Höhenunterschiede, Erich weiß aber, wo man auch mal mit einem Fahrstuhl wieder raufkommen kann, sogar mit den Rädern!
Wir besuchen auch Kirchberg, den "europäischen" Stadtteil, wo Erichs Frau als Dolmetscherin arbeitet. Wir dürfen den Sitzungssaal und die Kantine besuchen, haben dort einen Blick auf den europäischen Gerichtshof.
Ein riesiges Areal, das mehreren tausend Mitarbeitern den Arbeitsplatz bietet, offenbar auch gut bezahlt. Der Stadt sieht man es an: alle öffentlichen Gebäude sind vom Feinsten restauriert, die Auslagen (und die Preisschilder) in den eleganten Geschäften lassen auf kaufkräftige Kundschaft schließen.
Am Nachmittag verlassen wir die Stadt mit Ziel Nittel an der Mosel.
Wieder finden wir, schon im Stadtgebiet beginnend, einen schönen Radweg an einem Flüsschen abwärts.
Sonntagsausflüge mit dem Paddelboot sind auch möglich. Schade, wir lernen all das ohne Sonnenschein kennen.
Aufbruch: | 14.09.2013 |
Dauer: | 14 Tage |
Heimkehr: | 27.09.2013 |
Luxemburg
Frankreich