Provence - Reise ins Licht

Reisezeit: September / Oktober 2013  |  von Ralf Beelitz

Lac de Serre-Ponçon

Der Lac de Serre-Ponçon, der größte Stausee Europas, liegt wie ein funkelnder Diamant zwischen dem Col de Pontis und dem Col Lebraut. Die malerische Straße, die den See umfährt, schlängelt sich in endlosen Kurven mehr oder weniger am Seeufer entlang, entfernt sich, um sich scheinbar in den Hügeln zu verlieren und taucht dann bei der nächsten Biegung ganz plötzlich vor einem herrlichen Seepanorama mit traumhafter Bergkulisse wieder auf. Bei Epinasses biegen wir auf die D3 ab, welche sich breit ausgebaut und in wunderbar entspannt zu fahrenden Kehren den Hang über dem See hochzieht. Die Sonne strahlt von einem wolkenlosen Himmel und lässt das türkisfarbene Wasser glitzern. Die letzten Häuser bleiben hinter uns zurück, dann sind wir endgültig auf menschenleerer Straße unterwegs. Im Bergdörfchen St Apollinaire, am südlichsten Zipfel des Écrins-Nationalparks, weist ein unscheinbares Schild auf den gleichnamigen See hin. Wir biegen spontan ab, folgen dem geteerten Feldweg hinauf und treffen auf einen idyllischen Bergsee (1.485m) inmitten fast unberührter Natur. Also Pause und die Stille genießen. Auf der Weiterfahrt passiert es dann - der Angriff der Killerwespe! Ein kleines Tierchen landet im Helm, reflexartiges Kopfschütteln - und Stich! Selber schuld, wenn man mit offenem Visier fährt. Glück im Unglück: nach einigen Kilometern durch die sonst menschenleere Pampa treffen wir einen alten Franzosen, der uns mit einem Hausmittel hilft, einer frisch aufgeschnittenen Zwiebel. Dennoch geht die Lippe auf wie ein Fahrradschlauch. Zum restlichen Verlauf des Tages ist eigentlich nur noch soviel zu sagen: die Eisvorräte unserer Unterkunft waren am Abend ziemlich erschöpft.
Ach ja, ich musste die Geschichte in den nächsten Tagen noch öfters erzählen; ich glaube jetzt mittlerweile auch, dass die Wespe mindestens 50 cm lang war und einen 10 cm langen Stachel hatte

© Ralf Beelitz, 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
In der Haute-Provence, dort wo die Provence schroff und spröde wird und seit Jahrhunderten die Schafe auf die Sommerweide getrieben werden, liegt ein Tourenparadies par Excellence. Künstler wie Cézanne, Picasso, Matisse, Renoir - alle frönten sie der Schönheit der Landschaft und schwärmten vom intensiven und doch weichen Licht der Provence.
Details:
Aufbruch: 21.09.2013
Dauer: 12 Tage
Heimkehr: 02.10.2013
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Ralf Beelitz berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.
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