Hausbootferien in der Lagune von Venedig
Burano - Fiume Sile - Casier
3. Tag 16.05.2005 (Wolfgang)
Wir haben beschlossen, den Fiume Sile zu befahren. Dort befindet sich die zweite Base von Connoisseur.
Ich stehe wie üblich sehr früh auf, Iris ist auch schon fit und wir gehen gemeinsam nach Burano und wollen einen Bäcker für Brötchen suchen. Bei schönem Sonnenschein erstrahlt der Ort mit seinen liebevoll bunt bemalten Häuschen in seiner ganzen Pracht. Durch den Ort ziehen sich diverse kleine Kanäle.
So früh am Morgen sind nur wenige Menschen unterwegs. Einige eilen zur Vaporetto- Station, andere sind dabei, den Müll der Menschen vom Vortag zu entsorgen.
In der Ortsmitte finden wir eine Bäckerei. Ein freundlicher alter Mann erklärt uns, dass erst ab sieben Uhr geöffnet wird. So schlendern wir noch ein wenig durch den reizvollen Ort. Nach dem Kauf der ortsüblichen Backwaren gibt es Frühstück. Wir können auf dem Sonnendeck eindecken. Anschließend geht jeder seiner Morgentoilette nach und Peter und Rosi schauen sich noch den Ort an.
Gegen zehn Uhr legen wir ab, umrunden den Ort Burano und suchen nach der Einfahrt zum Fiume Sile, was gar nicht so einfach ist. Wir verfahren uns auch prompt und müssen umkehren. Wir finden dann doch den Canale Borgognon der zum Canale Silone führt. Die Fahrstrecke ist hier nur ganz wenig befahren, was bei der schmalen Fahrrinne auch okay ist. Wir haben Ebbe, die Wassertiefe ist nicht sehr groß.
Durch die weiten Salzwiesen schlängelt sich der Kanal zum Festland hin. Auf beiden Seiten sehen wir Muschelsammler, die bis über die Knie im Morast stehen und mit den Händen unter Wasser Muscheln aus dem Schlick sammeln - mühevoll.
Es bietet sich uns eine vielfältige Vogelwelt.
Auf der ganzen Strecke zum Festland begegnen uns lediglich zwei Boote, ein Segelboot und ein größeres Rundfahrtschiff. Nach ca. zwei Stunden Fahrzeit erreichen wir die Schleuse, die den Fiume Sile von der Lagune von Venedig trennt. Wir können hier zunächst Wasser "tanken" und fahren dann in die Schleuse ein.
Danach geht es in voller Fahrt den Fluss hinauf. Der Flusslauf ist zunächst etwas eintönig, wird aber zunehmend gefälliger.
Der Schiffsverkehr ist äußerst gering. Auffallend ist auch, dass es nur ganz wenige Anlegestellen gibt.
Je näher wir Casier kommen, im so hübscher wird der Flusslauf. Kleine Villen oder Häuser mit liebevoll angelegten Gärten säumen das Flussufer.
Wir passieren zwischen 15 und 16 Uhr Casier und wollen die Base Connoisseur finden. Eine Hebebrücke kurz vor dem Ziel versperrt uns den Weg. Ich beschließe, zunächst mit dem Schlauchboot nachzuschauen, ob sich die Weiterfahrt lohnt. Anke traut sich als erste, als Mitfahrerin im kleinen Boot mitzugehen. Nach kurzer Fahrt erreichen wir die Base, die jedoch in keiner schönen Umgebung ist und außerdem voll belegt ist.
Wir beschließen, umzudrehen und in Casier einen Anlegeplatz zu suchen.
Die kurze Strecke wird turbulent. Ich halte mich nicht genau an die Anweisungen von Klaus und wir geraten in seichtes Wasser. Leichte Grundberührungsgeräusche sind zu hören und Klaus ist sauer. Der Motor macht nun nicht mehr die volle Drehzahl. Aber nachdem ich kurz den Rückwärtsgang eingelegt habe, ist alles wieder okay. Das Finden eines geeigneten Anlegeplatzes in Casier ist auch nicht ganz einfach. Aber nach ein paar Manövern gelingt letztlich auch das. Die heile Ankunft wird mit einem Glas Prosecco begossen und die Stimmung beruhigt sich wieder. Wir bereiten das Abendessen. Peter schmeißt den Grill an. Es gibt leckeres Fleisch, Salat und Brot, Lambrusco rossato und Grappa.
Wir sitzen bis zum Dunkelwerden zusammen, Iris spielt Gitarre und wir singen. Rosi trinkt Grappa und entdeckt als erste die ISS am Nachthimmel und darf deshalb bzw. muss am vierten Tag Steuerfrau sein. Sie freut sich riesig.
Aufbruch: | 14.05.2005 |
Dauer: | 7 Tage |
Heimkehr: | 20.05.2005 |