Hausbootferien in der Lagune von Venedig

Reisezeit: Mai 2005  |  von Iris H.

Burano - Porto Levante

7. Tag 20.05.05 (Iris)

Als wir gegen acht Uhr aufstehen, ist der Himmel bedeckt. Wir zögern noch mit dem Tisch decken, entscheiden uns aber dann für ein Frühstück im Freien. Und tatsächlich macht der Himmel auf und wir verspeisen Peters leckere Speckeier in der Morgensonne.
Um viertel vor zehn starten wir Richtung Venedig und nun kommt auch Peter als dritter der Männer in den Genuss (!), das Hausboot an Venedig vorbei steuern zu dürfen.

Wie bisher auch ist das Wasser unheimlich unruhig und es herrscht reger Schiffsverkehr. "Vaporetto von links, Achtung Motorboot von hinten, Vorsicht, ein Ruderboot...!", schallt es von der Rückbank, wo die drei "Sicherheitsoffiziere" Anke, Rosi und Iris alles gut im Blick haben.

Als wir den Lido erreichen, wird es etwas ruhiger. Wir halten Ausschau nach einer Tankstelle, da wir befürchten, dass unser Sprit nicht mehr reicht. Nach dem Lido passieren wir Mestre mit seinen Raffinerien. Kurz hinter Mestre geht plötzlich bei voller Fahrt der Motor aus. Er lässt sich nicht mehr starten und unser Boot treibt in der Fahrrinne, wo auch die großen Tanker fahren. Wir machen das Hecktau an einer Laterne fest und werfen den Anker. Der Motor lässt sich nicht mehr starten und auf der Anzeige sieht man, dass der Öldruck stark abgesunken ist. Mit dem Handy erreichen wir Marco von der Basis. Auf seine Anweisung kontrollieren wir den Ölstand, der in Ordnung ist. Nach einiger Zeit lässt sich der Motor jedoch wieder starten und auch der Öldruck steigt wieder in den normalen Bereich. Auf Marcos Anweisung sollen wir langsam weiterfahren und uns melden, wenn es wieder Probleme gibt.

Mit einem unguten Gefühl fahren wir weiter, denn wir sind noch fünf bis sechs Stunden von der Basis entfernt. Gott sei dank ist uns das nicht in Venedig passiert!!!

Langsam tuckern wir an Pellestrina vorbei, passieren unseren ersten Anlegeplatz und fahren die Strecke, bei der wir auf der Herfahrt wegen des Gewitters so gut wie nichts gesehen haben. Hinter Pellestrina tanken wir noch Sprit und fahren dann weiter Richtung Chioggia.

Dort fahren wir in den Hafen ein, vorbei an der Webcam, die Wolfi schon seit einem Jahr beobachtet. Wolfi ruft Eva an und unsere Tochter kann unsere Fahrt durch den Hafen zu Hause am Bildschirm mitverfolgen.

Die Hafendurchfahrt ist durch ein großes Schiff versperrt, so dass wir wenden müssen.

Nach Chioggia verlassen wir die Lagune und fahren auf dem Fluss weiter.

Zusammen mit zwei anderen Hausbooten schleusen wir dreimal und tuckern Richtung Porto Levante. Wolfi steigt aufs Schlauchboot um und fährt voraus.

Die Fahrt zieht sich, aber endlich sehen wir in der Ferne die Basis. Und prompt setzt der Motor wieder aus und der Öldruck sinkt. Nach kurzer Zeit können wir jedoch weiterfahren und tuckern mit seltsamen Motorgeräuschen in die Basis ein, wo schon mehrere Boote mit Rückkehrern liegen. Es ist sieben Uhr und wir sind seit acht Stunden unterwegs. HUNGER!!!

Wolfi und Klaus fahren in den Supermarkt, Peter schmeißt den Grill an und wir drei Frauen machen Salat und Knoblauchsoße. Um acht Uhr sitzen wir beim Essen. Es ist lau und wir können draußen sitzen bleiben, umschwärmt von Milliarden von Stechmücken.

Morgen geht es weiter zum "Camping Tropical" in der Nähe von Chioggia, von wo aus wir dann Chioggia und Venedig besichtigen wollen.

© Iris H., 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine Woche lang haben wir - 3 Paare - mit dem Hausboot (14 Meter lang) die Lagune von Venedig befahren und erkundet. Das war der bisherige Höhepunkt unserer Hausbootreisen. Man fährt nicht nur in Etappen von A nach B, sondern kann jeden Tag aufs Neue entscheiden, wohin es gehen soll. Auch die Weite der Lagune lässt vergessen, dass man eigentlich nur ein "kleiner Hausbootkapitän"ist.
Details:
Aufbruch: 14.05.2005
Dauer: 7 Tage
Heimkehr: 20.05.2005
Reiseziele: Pellestrina
Der Autor
 
Iris H. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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