Istrien und Plitvice

Römer, Venezianer, Habsburger und schließlich Kroaten

Pulas Römer-Amfitheater ist sicherlich eines der besten erhaltenen im untergegangenen römischen Weltreich, Vergleichbar mir dem Colosseum in Rom, den Theatern in Arles, Verona und Aspendos. Istrien war stets unter Fremdherrschaft, die Römer, dann sogar verschiedene Germanenstämme (Goten) im Zuge der Völkerwanderung, dann die Venezianer, später die Habsburger und war Jugoslawien nicht auch eine Form der Fremdherrschaft? Die Spaltung nach der Wende in Europa zeigte doch, dass der Tito-Staat ein künstliches Gebilde war. Gut es gab auch rein kroatische Phasen dazwischen. Bale soll im Übrigen ein Überbleibsel eingewanderter Westgoten sein....
Pula selbst fehlt ausser einer langgezogenen Gasse das historische Gesicht der Schwesternstädte Rovinj und Porec. Interessant aber ist sowohl der gedeckte aber auch der offene Markt in der Stadtmitte. Wir haben uns mit Obst, Gemüse, Fisch und Honig eingedeckt. An die Römer erinnert auch der Augustus-Tempel am Eingang zur genannten langen Gasse.

Das venezianische Erbe ist in Rovinji und in Porec deutlich zu sehen, Rovinji erinnert aber auch stark an ligurische Städte an der Riviera Ponente. Enge Gässchen, hohe, inzwischen meist renovierte, Häuser und immer wieder der Bezug zum Meer. Venezianisches Kennzeichen aber ist der überall vertetene venezianische Löwe.

Die Euphrasius-Basilika von Porec und das alte Schloss sowie die Reste früherer Kirchen sind besonders interessant. Die Basilika lässt gleich wieder Venedig erahnen, herrliche Mosaiken wie in San Marco. Aber es ist nicht nicht nur eine Basilika, es ist fast eine historische Abfolge, was man da auf engstem Raum an älteren Kirchenbauwerken besichtigen kann. Vom Turm aus hat man einen grandiosen Blick über die Dächer der Stadt, das Meer, die umliegenden Berge. Eindrucksvoll der Moment, wenn plötzlich direkt neben dem Besucher die Glocken zu dröhnen beginnen. Bei guter Sicht kann man sicher die italienische Adriaküste und Venedig sehen...