Sri Lanka

Zugfahren eine der schönsten Unternehmungen in Sri Lanka. Sri Lanka ist ein super schönes "Zugfahrland", ideal für Zugahrer. Sri Lankan Railway kann sich sehen lassen.

Gemessen habe ich mit unseren typisch deutschen Werten, die Züge waren super pünktlich. Ich war beeindruckt. Zum Thema Service, Mitfahrer, Ausstattung der Züge, kann man ein ganzes separates Kapitel schreiben. Zum Thema Strecken erst Recht. Colombo - Kandy, die Strecke der alten englischen Teezüge, die vorher Kaffeezüge waren, ist eine der schönsten Bahnstrecken der Welt.

Sri Lanka hat ein hervorragendes Streckennetz und man kann von Osten nach Westen, Norden nach Süden etc. fahren.

Meine erste Zugfahrt belief sich auf Negombo - Colombo. Der Hauptbahnhof Fort Colombo in Colombo war sehenswert, absolut sehenswert. Frauen in weißen Saris, Männer in weißen Shorts etc. Das Bahnhofspersonal in grünen Uniformen. Ich war beeindruckt. Alle aßen Eis, ich dachte, dann mache ich das auch und esse auch ein Eis. Für 20 Rupien gab es erst einmal ein Eis von einem Bahnhofseisverkäufer. Das Eis schmolz schneller dahin, als ich es aufschlecken konnte.

In Colombo nahm ich einen Zug nach Kandy und die Strecke war atemberaubend schön. Beim Einsteigen bot mir sofort ein Singalese seinen Platz an. So präsentierte sich mir Sri Lanka von Anfang an, Ladies first, genau wie in England, der Eindruck in einer Art tropischen England gelandet zu sein, formte sich, verstärkte und bestätigte sich immer wieder, während der Reise.

Sri Lanka ist mein tropisches England geworden.

Ich nahm gerne Platz, verstaute meinen Rucksack, und fand mich in einer sehr netten und interessanten Damenrunde wieder. Wir aßen, und tranken den ganzen Weg bis nach Kandy. Meinen ursprünglichen Plan auf den Adams Peak zu kraxeln verwarf ich bei den Wetterbedingungen sofort und stieg erst einmal in Kandy anstatt Hatton aus.

Bei der Ankunft in Kandy, war ich ganz überwältigt. Die Strecke, atemberaubend, und meine Damenrunde war äußerst nett. Ein sehr netter Reiseeinstieg und Damen in Sri Lanka sind genau so feminin wie Frauen in allen anderen Ländern der Welt, und es ging dementsprechend zu.
Nachdem der Inhalt von Handtaschen etc. bewundert, begutachtet etc. wurde, gingen wir zum Speiseplan über. Speis und Trank wird in vielerlei Ausführung von fliegenden Händlern geliefert, direkt an den Sitzplatz. Meine Damenrunde suchte für mich aus. Es gab, Maiskolben, so etwas ähnliches wie Kartoffelpuffer, das mir dick Chili drauf gestrichen wurde, konnte ich grade noch verhindern.

Ich kam etwas müde in Kandy an. Während der Zugfahrt hatte ich mir schon ein Guest House ausgesucht und das war das Pink House. Fataler Fehler. Ich werde an den Reisebuchverlag schreiben, daß dieses Guest House entfernt wird. Ich dachte erstmal, da es schon spät war, nehme ich dieses Guest House und suche mir am nächsten Tag etwas anderes. Ich ging erst einmal etwas missgelaunt zum Essen. Das Essen war entweder schlecht ausgesucht oder schlecht gekocht, bzw. beides. Schlecht ausgesucht und schlecht gekocht. Es hat nicht geschmeckt. Eine Katastrophe. Nach der schönen Zugfahrt ein Katastrophen Guest House und Katatstrophen Abendessen. Ich war dann unglücklich und dachte schon, mit welchem Bus kommst Du hier wieder weg.

Schließlich sprach mich am See ein netter Tuk Tuk Fahrer an, ob ich etwas brauchen würde. Unhappy wie ich war, platzte ich raus, ja ein neues Guest House. Er zeigte mir einen Hotelneubau, ich war sofort dabei, für 2000 Rupien, ca. 12 €, eine Übernachtung. Ich war schier begeistert. Der Tuk Tuk Fahrer rettete meinen ganzen Kandy Aufenthalt.