der Böhmerwald mit Rad und Auto
Erkundung des Moldaustausees
Direkt am See finden wir in Dolni Vltavice eine Pension Calla, von der aus wir ohne Gepäck Radtouren in alle Richtungen machen können. hier gibt es auch eine Fähre über den See.
Abends erkunden wir die Umgebung noch per Rad. Überall gibt es hier am Nordufer Siedlungen mit Datschen, in deren Wegegewirr sich nur Einheimische zurechtfinden können. Direkt am Wasser entlang können wir aber nichts falsch machen, zumal die Privatgrundstücke nicht direkt ans Ufer heranreichen. Wir finden dann auch einen Radweg parallel zum Ufer, auf dem wir gerade vor einem Regenschauer noch ein Cafe mit Pilsner Urquell finden.
Die Hoffnung auf beständiges trockenes Wetter werden wir aber wohl begraben müssen.
Beim Abendspaziergang am Fähranleger herrscht dort schon Nachtruhe, aber in einem Hotel in der Nähe ist richtig was los. Ein Motorveteranenclub hat zu einer internationalen Oldtimer-Rallye eingeladen. Auf dem Hof gibt es jede Menge ausgefallenster alter Autos zu bewundern - liebevoll gepflegt und wahrscheinlich unbezahlbar teuer. Ich nehme sie mal auf ein paar Fotos mit:
Radtour am Süd-Ost und Nordufer des Moldaustausees
Malerische Buchten müssen in großem Bogen umfahren werden, Autos kommen hier nicht her, denn 100 m weiter südlich verlief früher der Eiserne Vorhang, die abgeriegelte Grenze zu Österreich
Wir nehmen wieder eine Fähre aufs Südufer, um den Berg am Nordufer zu umgehen.
Doch nun sind wir vom Stundentakt des Fährplans der Fähre zum Standplatz unseres Autos abhängig, und da kommt uns ein kräftiger Schauer in die Quere. Das meiste Wasser kriegen wir noch nicht einmal ab, aber wir fahren auf immer nasserem Weg schließlich durch knöcheltiefe Hagelkörner, die so schnell nicht wegtauen wollen. Es wird kalt, dass wir klamme Finger bekommen. Am Auto angekommen, wärmen wir uns wieder auf und machen noch einen kleinen Trip zur Suche einer neuen Unterkunft. Die finden wir dann auch, wenige Kilometer westlich in Cerna v Posumavi. Unser Wirt spricht sogar gut deutsch, er hat lange Zeit in Nürnberg gearbeitet.
Hier ist ein Bahnhof, von dem aus wir morgen per Zug mit den Rädern nach Nove Udoli fahren wollen. Das liegt am Grenzübergang nach Bayern, von dort führt ein Radweg parallel zur Bahntrasse zurück nach Horni Plana, wo wir per Fähre zu unserem Ausgangspunkt zurückkommen müßten.
Wieder ein einsamer Grenzübergang mit Dokumentationen, wie es bis 1989 hier ausgesehen hat. Hier in der Nähe des Dreiländerecks Österreich/Tschechoslowakei/Deutschland waren Truppen stationiert, für Normalbürger weithin total abgesperrt.
Am Grenzstein endet die Bahnlinie, die deutsche Strecke ist seit 1976 stillgelegt. dass der tschechische Teil noch existiert, ist kurioserweise dem Eisernen Vorhang zu verdanken: Zu den Grenztruppen mußten Versorgungsgüter transportiert werden, da war die Schiene der einzige Weg, der erhalten werden mußte. Heute ist die Strecke eine der schönsten Bergstrecken überhaupt, in der Hauptsaison fahren Züge mit Radfahrern im Stundentakt bis Nove Udoli rauf, um von hier aus den Böhmerwald zu erkunden.
Da ist wieder der Schwarzenbergkanal, extra ausgemauert, damit Treibholz nirgends hängen bleiben kann.
Eine Musterschau aller Granitarten, die hier vorkommen, an einer Fläche angeschliffen mit einem Schild, das die Entstehung erklärt
Aufbruch: | 30.08.2014 |
Dauer: | 12 Tage |
Heimkehr: | 10.09.2014 |
Tschechische Republik