Kap wer, Cabo wo, Cape wie ? Kapverden - Cabo Verde - Cape Verde !
Anreise
Dieses Mal erspare ich euch den Teil "Bahnhof Flensburg". Nö, ich lasse mich einfach nur hier abladen, steige in den Zug gen Hamburg, harre in selbigem 2 Stunden aus, wechsele am HH-Hauptbahnhof in die S1 Richtung Ohlsdorf/Poppenbüttel/Airport, steige in Ohlsdorf noch kurz um und werde gegen 17.00 Uhr am Flughafen HH-Fuhlsbüttel ausgespuckt. 1 h warten ist nun angesagt, dann soll der Vorabend-check-in von TUI-fly aufmachen. Da möchte ich gleich meine Reisetasche loswerden. Klappt auch, nachdem ich mir zuerst am TUI-Büro-Schalter irgendeinen Wisch abgeholt und 5 EUR abgedrückt habe. Zurück damit zum check-in und schwupps bin ich meine Reisetasche los. Schnell noch in den Flughafen-EDEKA und dann mal wieder der Kampf mit einem Taxifahrer...
Hamburg Airport aus einer Perspektive, die ich jetzt gern gehabt hätte, nämlich vom Eingang des Radisson Blu Hotels direkt gegenüber der Terminals. Findet dieses Mal aber nicht statt, weil dieses mein Lieblingshotel mir nur noch einen Zimmerpreis von 149 EUR für eine Nacht anbieten konnte und ich deswegen dankend verzichtet habe. Was zuviel ist, ist zuviel. Und wenn´s noch so schön gewesen wäre...
Das von mir gebuchte Hotel namens "Kock´s garni" befindet sich nur etwa 1 KM von den Terminals entfernt an der Langenhorner Chaussee. Da kann man problemlos hinlaufen zu Fuß. Allerdings muss man dafür eine etwas dunkle Brücke überqueren und an einigem Gebüsch vorbei, was in der Dunkelheit als Frau allein nicht wirklich schön ist. Und ja: Ich gebe es auch zu, ich bin zu faul zum Laufen. Hamburger Taxifahrer hassen es (zu Recht), extreme Kurzstrecken zu fahren, wie diese, müssen es aber. Ich habe bereits Erfahrung mit den Wutausbrüchen der Taxifahrer, wenn sie realisieren, dass sie nur eine 5-EUR-Fahrt vor sich haben. Aber ich lasse mich darauf ein, warne den Fahrer vor dem Einsteigen aber vor, dass es sich um eine solche ungeliebte Kurzstrecke handeln würde und frage explizit, ob er die Fahrt machen möchte, ansonsten würde ich mir eine Alternative suchen. Er reagiert kaum zunächst, als ich aber im Taxi drinnen sitze, rastet er aus: Ich hätte doch laufen können, Bus-fahren oder mir auf der Abflugebene ein Taxi organisieren können, schlicht - er war angepisst - was ich erwartet hatte und daher habe ich ja vorgewarnt. Was soll man denn noch tun ???
Okay, mit Hamburger Taxifahrern bin ich jetzt auf Ewigkeiten über Kreuz. Ich checke im super netten Hotel "Kock´s garni" ein, das Personal ist mega-freundlich. Wir besprechen an der Rezeption meine Möglichkeiten. Für den hoteleigenen shuttle-Service morgen früh ist meine Abreisezeit zu früh und für den selbigen shuttle-Service bei meiner Rückkehr zu spät. Für morgen brauche ich also wieder ein Taxi, aber das hat sich nicht stundenlang vorher in der Airport-Taxischlange einreihen müssen, insofern wird dieser Fahrer nicht komplett angekotzt sein. Für den Transport nach der Rückreise empfiehlt mir die Hotelangestellte, doch lieber zu Fuß zu gehen oder den Bus zu nehmen. Denn um eine Uhrzeit von 22.30 Uhr während des Nachtflugverbotes seien die Taxifahrer bei Kurzstrecken so richtig auf Krawall gebürstet...
Morgens um 04.00 Uhr breche ich also auf zum Terminal, ziehe mir im Abflugbereich noch ein Croissant + Kaffee rein und entere pünktlich die besondere Boeing 737 der TUIfly, die heute zum Einsatz kommt: Sie ist noch in den Originalfarben der Hapag Lloyd lackiert, heißt Albert Ballin (so benannt nach dem ehemaligen Generaldirektor und Reeder der Hapag Lloyd) und wird heute oft auf luxuriösen Kreuzflügen eingesetzt. Dann ist die Maschine allerdings nur mit ca. 40 Sitzen bestuhlt und die Passagiere zahlen je nach Reise/Kreuzflug so ca. 20.000 EUR (!). Für den heutigen Normalflug nach Boa Vista und Sal ist jedoch die normale Holzklassen-Bestuhlung eingebaut und die Maschine ist auch fast voll. Die fast 7 Stunden Flug sind zwar ruhig, aber die Zeit vergeht nicht gerade wie im Fluge, denn es gibt null Unterhaltungsprogramm, trotz durchaus vorhandener Bordmonitore. Unterirdisch !!! Auf Boa Vista wird zwischengelandet, hier steigen etliche Passagiere aus, die Crew wechselt und es steigen auch wieder neue Gäste zu, die mit auf den Rückflug von Sal nach Hamburg gehen. 10 Minuten beträgt dann nur noch die restliche Flugzeit nach Sal.
Gelandet, raus aus dem Flieger, 1. Begegnung mit dem starken Wind (wie ging noch der Werbespruch für "3-Wetter-Taft" - Sal, die Frisur sitzt). Tatsächlich wird die Frise ziemlich verweht, aber egal. Was ich sofort wahrnehme ist die klare Luft, aber auch der Salzgehalt darin - das riecht guuuut !!! Die Einreise geht fix, aber das mit dem angeblich im Reisepreis enthaltenen Visum klappt nicht. Ich muss mich anstellen an einem Extra-Schalter für die Touristenvisa und umgerechnet knapp 15 EUR dafür bezahlen. Egal, der Stempel ist im Pass, mein Gepäck habe ich schnell und mit einem der einheimischen blau-gelben Taxis entschwinde ich nach Santa Maria in mein Hotel namens Pontao. Dort beziehe ich ein geräumiges Zimmer im 3. Stock, plünne mich um und mache mich auf Geldautomat- und Supermarktsuche. Beides ist schnell gefunden, ich melke 20.000 Escudos aus dem Geldautomaten und kaufe beim supermercado Cazu Wasser, Softdrinks, Obst, Kekse und Cracker. Alles gut. Jetzt Rundblick vom Balkon in die Umgebung: Wo bin ich abgeblieben ?
Tja, die Discoteca "Pirata" werde ich wohl eher weniger brauchen - sollte ich allerdings vor lauter Disco-Lärm nachts nicht schlafen können, werde ich rübergehen und mich dort müde tanzen.
Aber, wer jetzt denkt "was für ein Scheiss´ist das denn ?" sei eines besseren belehrt ! Ich verlasse mein 2-Sterne-Etablissement wieder und bin innerhalb von 5 Minuten am Strand. Und da bieten sich dann folgende Anblicke:
Für heute ist allerdings Ende im Gelände, ich bin todmüde. Für morgen habe ich schon eine activity gebucht, einen 4-stündigen Segeltörn.
Gute Nacht vom Kreisverkehr an der Einfallstraße Santa Maria´s auf Sal. Die Disco ist offensichtlich nicht geöffnet, heute. Alles ruhig.
Aufbruch: | 19.01.2015 |
Dauer: | 10 Tage |
Heimkehr: | 28.01.2015 |