Südnorwegen

Um 8:30 einschiffen auf der Trollfjord – ein Riesending!
Für Meinhard ist es die erste Kreuzfahrt und neugierig wie er ist rennt er wieder überall hin, auch unter Deck. Da landen wir bei der Mannschaft und stören sie beim Arbeiten. Aber wir werden höflich auf die öffentlichen Decks zurückgeschickt.
Ich trinke Kaffee an Bord während Meinhard das Auto aufs Schiff bringt (er muss beschäftigt werden).
Um 10:00 ist Abfahrt und gleich darauf gibt es einen Film und Infos im Amphitheater. Unsere Kabine ist wie erwartet. Sie passt bei uns in den Vorraum und das Bad ist wie der Schuhschrank… also werden wir uns hauptsächlich draußen aufhalten. Gott sei Dank passt das Wetter, es ist nur sehr windig, und so genießen wir die vorüberziehende wunderschöne Landschaft an Deck.

Seeluft macht hungrig und so reservieren wir im Restaurant einen Tisch für den Abend.
Essen gibt es in zwei Schichten, um 18:30 und 20:30 und es gibt nur ein Menü und das kostet NOK 395,- p. P. / € 51,-; die volle Abhängigkeit auf so einem Schinakel!
Aber das Menü ist wirklich gut: zuerst Rentier geräuchert, dann Weißfisch (unser erster Heilbutt) auf Krebsen mit Dillsauerkraut und Kartoffeln (seltsame Kombination) und als Dessert gibt´s noch Kräuternockerl mit Beerensoße.

HURTIGRUTEN - BERGEN

Es raunzt, knirscht und schaukelt in der Kabine und so haben wir diesmal nicht gut geschlafen. Aber das Wetter ist wunderbar und so haben wir kein Problem damit, dass wir bereits um 10:00 unsere Koffer vor die Kabinentür stellen müssen. Wir verbringen die restliche Zeit im Liegstuhl an Deck und genießen einfach nur…

Die Postschiffe der Hurtigruten gibt es seit 1893 und es gibt ganzjährig einen fixen Fahrplan für die 11 Schiffe. Sie fahren immer innerhalb von 11 Tagen von Bergen nach Kirkenes und retour.
Unser Schiff fährt durch die Trondheimrinne, legt in Kristiansund, Molde, Alesund und Florö an und gleitet an der breiten Mündung des Sognefjords vorbei, bis wir schließlich noch durch das Insel- und Schärenreich vor Bergen gleiten und schließlich um 14:30 in der Hansestadt anlegen.

Ich hole die Koffer, die bereits in die Ankunftshalle transportiert wurden und Meinhard holt wieder unser Auto. Es ist alles bestens organisiert und so sind wir schon um 15:30 im Clarion Hotel Admiral in Bergen. Aber leider ist unser Zimmer noch nicht fertig und so begeben wir uns mal auf Parkhaussuche.
Hier gibt´s keine Parkplätze, nur Stau, Baustellen, einen riesigen Markt und ein Popkonzert mitten in Bergen. Kurz nach 16:00 haben wir es endlich geschafft – bis morgen nur mehr zu Fuß.
Das Hotel liegt super und ist total witzig: ein historisches Gebäude und besteht aus mehreren zusammengebauten Packhäusern der Jahrhundertwende.

Als erstes gehen wir zum Fischmarkt und essen einen Lachs und Kartoffelsalat auf Pappteller, aber dafür kostet er nur NOK 75,- / € 10,- und schmeckt super.

Frisch gestärkt bummeln wir durch die Tyskebryggen, die seit 1945 nur mehr Bryggen heißt. Diese spitzgiebeligen Handelshäuser der Hanse gehören zum Weltkulturerbe. Es sind nicht nur die bunten Vorderfronten dieser Holzhäuser interessant…
Überhaupt ist Bergen eine der schönsten Städte. Das alte Bergen war hauptsächlich aus Holz gebaut und wurde leider immer wieder durch Brände zerstört – der letzte war 1916. Nach dem 2. WK wurden ausschließlich Steinhäuser erbaut. Nur Bryggen blieb erhalten.

Anschließend wollen wir Bergen noch von oben betrachten und fahren deshalb mit der Floibahn (Nok 140,- für 2 P. / € 18,-) auf den Floyen (320 m). Das ist die einzige Standseilbahn Skandinaviens und man hat eine prachtvolle Aussicht auf die gesamte Stadt und die schöne Fjordlandschaft der Umgebung.

Wieder unten angelangt wollen wir Geld wechseln und müssen beim Infoschalter eine Nummer ziehen und warten! Seltsam…
Um 22:00 bummeln wir noch mal durch Brygge und essen ein Eis bei strahlendem Sonnenschein. Dann sitzen wir auf der Terrasse von einer kleinen Weinbar und besprechen was als nächstes auf unserem Plan steht. Es scheint noch immer die Sonne, aber trotzdem werden wir mal müde…