Südbretagne - Auf der Suche nach dem "Bretonischen Gold"
Südbretagne im Sommer 2014
Nachdem mein Mann und ich „Bretonisches Gold“ von Jean-Luc Bannalec gelesen hatten, wo Kommissar Dupin in seinem dritten Fall in der Südbretagne ermittelt, bekamen wir beide Lust, mit unserem Wohnwagen mal wieder dorthin zu reisen.
Anreise mit Zwischenstopps
Sonntag, 10. August
Wir lassen es am Sonntag gemütlich angehen und starten erst gegen viertel vor zehn. Über Straßburg geht es durch die Vogesen, vorbei an Schirmeck, Epinal und Nancy. „Keine Maut“ haben wir dem Navi befohlen, aber Wolfgang kennt die Strecke natürlich auch so.
Sonne und Wolken wechseln sich ab und es ist 25 Grad warm. Wir fahren Richtung Orleans. In der Champagne sind die riesigen Weizenfelder bereits abgeerntet. Ich erfreue mich dafür an den endlosen Sonnenblumenfeldern, auch wenn bereits ein Großteil der Blumen müde die Köpfe hängen lässt. Wir steuern Troyes an, um dort eventuell eine Zwischenübernachtung zu machen, aber ein sintflutartiger Regenschauer lässt uns weiterfahren in Richtung Montargis. In Sens scheint wieder die Sonne, so dass wir den dortigen Camping Municipal ansteuern.
Wir stellen den Wohnwagen ab und machen uns rasch auf den Weg ins Städtchen, angesichts der drohenden, dunklen Wolken mit dem Auto.
Bereits als wir aus der Campingplatzausfahrt fahren, gibt es den nächsten Schauer - und es schüttet wie aus Kübeln, so dass wir anhalten und abwarten, bis nach ein paar Minuten der Spuk vorbei ist. Vom Campingplatz bis zum Stadtzentrum sind es knapp zwei Kilometer.
Die Innenstadt ist sehr ansprechend, mit einem eindrucksvollen „Hotel de Ville“ und einer wunderschönen gotischen Kirche, einer Kathedrale sogar, wie ich nachlese. Das mächtige Gewölbe und die wunderschönen Glasfenster beeindrucken uns sehr.
Als wir aus der Kirche kommen, regnet es wieder und dazu weht ein heftiger Wind, so dass der Regenschirm nichts nutzt und ein Bummel keinen Spaß macht. Sehr schade, denn der Ort ist hübsch an der Yonne gelegen und lädt mit malerischen Steinbrücken und schöner alter Bausubstanz zum Besichtigen ein.
Also kehren wir zum CP zurück, wo dann nach dem Abendessen wieder die Sonne scheint. Dabei sind wir doch noch gar nicht in der Bretagne.
Montag, 11. August:
Um 9.30 Uhr verlassen wir Sens bei freundlichen 15 Grad. Den Municipal kann man gut als Zwischenübernachtungsplatz nutzen, sofern einen die altertümlichen und sehr einfachen (aber sauberen) Sanitäranlagen nicht stören (14 € für 2 Personen mit Strom). Eine Bäckerei ist ganz in der Nähe vom Campingplatz.
Es geht weiter auf Frankreichs Nationalstraßen in Richtung Orleans. Einmal verfahren wir uns und benutzen unfreiwillig eine Etappe der Autobahn
für 1,60 €. Hinter Orleans geht es dann gemütlich an der Loire entlang bis nach Angers, wo wir in der Umgebung nach einem Campingplatz Ausschau halten.
In Ingrandes folgen wir einem Schild am Straßenrand und finden den hübschen Municipal "Camping Le Port de Loire", malerisch am Ufer der Loire gelegen.
Man hat einen schönen Blick auf den Fluss, das Städtchen und die Hängebrücke, die man allerdings nur befahren kann, wenn das Gefährt eine Höhe von 3 Metern nicht überschreitet.
Alles ist hübsch angelegt und ganz neu gemacht, das Sanitärgebäude, die Entsorgungsstation für die Womos und die Schranke mit Zahlencode zum Eingeben. Sogar ein Natur-Swimmingpool im Loire-Sand wurde angelegt. Wir sind begeistert.
Am anderen Ende der Brücke ist ein Zeitungs-und Tabakladen, wo auch Brot verkauft wird, was Wolfgang aber erst erfährt, als er nach der Rückkehr vom in der Innenstadt gelegenen „Artisan Boulanger“ dort dann noch eine Tageszeitung kauft.
Abends füllt sich der Platz etwas: Viele Radfahrer mit kleinen Zelten machen hier Station.
Wir verbringen nach einem Spaziergang im Ort und einem Einkauf im Supermarkt einen trockenen Abend am Loire-Ufer, müssen uns allerdings warm anziehen, denn es wird ganz schön frisch.
Dienstag, 12. August
Wir frühstücken und machen uns dann reisefertig. Das sollte ein ganz blöder Tag werden, was wir aber zum Glück noch nicht wissen.
Ich gehe noch rasch duschen in dieses schöne, neue Sanihäuschen – und da passiert es.
Nach dem Duschen rutsche ich beim Verlassen des Raumes in meinen alten Crocs ohne Profil aus und lande so unsanft auf Po und Rücken, dass mir kurz die Luft wegbleibt. Mühsam erreiche ich den Wohnwagen, wo Wolfgang mich erst mal mit Voltaren einreibt. Ich kann mich fast nicht mehr rühren, alles schmerzt. So ein Mist! Ich versuche, in mich reinzuhören, ob ich zum Arzt muss, beschließe dann aber, dass es nicht ganz so schlimm ist. Hoffentlich.
Wir verlassen diesen hübschen Platz, der mit Strom tatsächlich nur 11,50 € kostet und fahren in Richtung Bretagne.
Aufbruch: | 10.08.2014 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 24.08.2014 |