Südbretagne - Auf der Suche nach dem "Bretonischen Gold"
Presqu'île de Guérande
Sonntag, 17. August:
Wir packen zusammen und bezahlen (30€ mit Strom) und fahren weiter.
Die Presqu'île de Guérande mit ihren Salzgärten ist unser Ziel.
Auch hier gibt es in La Turballe einen direkt am Meer gelegenen Campingplatz namens La Falaise
Und auch dieser ist „Complet!“. Mist.
Wir schauen uns noch ein paar Plätze an, entweder gefallen sie uns nicht oder sie sind voll.
Mehr zufällig finden wir am Rande der Salinen in Mesquer einen netten Platz, den „Camping Château du Petit Bois“. Der Platz liegt in einem Park mit wunderschönen uralten Bäumen. Von unserem Stellplatz aus blickt man auf die Etangs und Salzgärten – hübsch! Und wir haben viel Platz um uns rum. (Die Bilder auf der Website werden diesem Platz in keinster Weise gerecht - danach hätten wir den niemals ausgesucht).
Am oberen Platzteil gibt es Mobilhomes und ganz viele große Mietzelte, bestimmt für Jugendgruppen (derzeit alle leer). Dieses Feriendorf gehört aber vermutlich nicht zum Campingplatz, denn unser Code funktioniert an der Schranke dort nicht, obwohl alles ein Gelände ist.
Die Rezeption ist in einem schönen alten Landhaus untergebracht. Es gibt auch eine kleine Bar und einen Imbiss, wo man Snacks zum Mitnehmen holen kann, aber auch das morgendliche Baguette. WIFI ist graduit, funktioniert aber nur in der Bar.
Wir bauen bei Sonnenschein auf, aber leider gibt die Sonne heute nur ein kurzes Gastspiel. Bald ist wieder alles „gris“. Aber es bleibt trocken – immerhin. Meine Schwägerin, der wir zum Geburtstag gratulieren, erzählt am Telefon, dass es bei ihnen in Oberschwaben eine Woche am Stück geregnet hat.
Ich probiere eine Runde mit dem Rad über den Campingplatz, das geht schon recht gut.
Trotzdem erkunden wir die nähere Umgebung lieber mit dem Auto, weil man sich bei der verwirrenden Vielzahl der Sträßchen leicht verirrt und meine Rückseite noch nicht so belastbar scheint.
Leider finden wir keine nette Creperie in der Nähe. Heute hätte ich nämlich Lust auf ein „Galette Breton“ (eins der herzhaften Buchweizen-Crêpes der Bretonen). So holen wir unser Abendessen am Imbiss-Stand. Die haben zwar auch Galettes, aber ich möchte schon eins aus einer richtigen Creperie. So entscheiden wir uns für Pizza, die wir in Anbetracht der kühlen Witterung drinnen verspeisen – im geheizten Wohnwagen.
Montag, 18. August:
Ein strahlender Morgen mit ganz klarem Licht, aber kühl. Wir tragen den Frühstückstisch in die Morgensonne.
Später machen wir uns auf in Richtung Guérande. Den ersten Stopp machen wir im hübschen, direkt am Meer gelegenen Piriac-sur-Mer, wo gerade Markt ist. Ein erstaunlich großer sogar. Wir schlendern am Hafen und an den Ständen vorbei, es ist richtig warm hier.
Später fahren wir durch die Salinen weiter in Richtung Guérande. Im „Haus des Salzes“ bzw. „Terre de Sel“, wo wir natürlich anhalten, decken wir uns mit „Fleur de Sel“ und ein paar netten Mitbringseln ein.
In Guérande, das von einem kompletten Mauerring umschlossen ist, parken wir außerhalb und betreten die Stadt durch eins der vier Stadttore. Ein sehr hübsches Städtchen mit seinen granitgrauen Häusern und der mächtigen Kirche im Zentrum. Natürlich ist hier alles auf das Salz ausgerichtet – und auf die Touristen. Aber es gefällt uns trotzdem.
Nach einem Einkauf im Intermarche kehren wir zu unserem Platz zurück.
Abends grillt Wolfgang Steaks, Merquez und Gemüse auf der großen Grillplatte.
Nach dem Essen tragen wir unsere Stühle ganz nach vorne an den Zaun an das Plätzchen, wo die letzten Abendsonnenstrahlen bis kurz vor neun hinkommen, bevor wir schließlich nach drinnen verschwinden.
Dienstag, 19. August:
Wieder ein strahlender Morgen. Wolfgang radelt ins nahegelegene Quimiag und holt Baguette, während ich den Frühstückstisch in der Sonne decke.
Später machen wir einen Spaziergang durch die Salinen bis nach Quimiag.
Heute ist dort Markt, auch ein recht großer. Wir sehen uns die Stände an und Wolfgang kauft ein paar lederne FlipFlops. Zudem entdecken wir eine nette Creperie, wo wir gleich kurzerhand einen Tisch für abends reservieren. Danach setzen wir uns eine Weile ans Meer, bevor wir uns wieder auf den Rückweg durch die Salinen machen. Der Rückweg wird mir bzw. meinem malträtierten Rücken dann doch ziemlich lang und ich bin froh, mich endlich am Campingplatz in meinen Stuhl in der Sonne sinken lassen zu können. Nun ist noch ein wenig Lesen und Faulenzen in der Sonne angesagt.
Abends gehen wir zur Creperie, wo Wolfgang als Vorspeise sechs Austern (die ersten in seinem Leben) bestellt und ich einen Salat mit Ziegenkäse. Dann gibt es für jeden ein Galette, das direkt im Gastraum zubereitet wird – sehr lecker. Dazu natürlich einen Cidre, ganz stilecht aus der Bolée.
Zum Dessert teilen wir uns eine Crepe mit Ananas, Caramel-Eis mit Fleur de Sel und Sahne –mmmhhh.
Und als Abschluss dieses köstlichen bretonischen Menüs fahren wir dann noch ans Meer zum Sonnenuntergang gucken. Wie schön!
(Restlicher Abend dann im geheizten Wohnwagen … brrr…)
Mittwoch 20. August:
Wieder so ein klarer, sonniger Morgen. Nach dem Frühstück trödeln wir ein wenig in der Morgensonne herum. Wolfgang puzzelt am Wohnwagen rum und ich lese.
Am Nachmittag fahren wir nach La Turballe, wo wir schon einmal gecampt haben. Das ist aber über zwanzig Jahre her. Wolfgang erinnert sich nicht mehr, aber ich dafür ganz deutlich. Wir spazieren am Hafen entlang, schlecken ein Eis und suchen dann den damaligen Campingplatz. Vermutlich waren wir auf dem Municipal.
Weiter geht es nach Batz-sur-Mer, auch ein hübscher Ort. Wir spazieren vom Zentrum zum Meer. Hier am kleinen Stadtstrand ist ganz schön was los. Auf der Küstenstraße fahren wir weiter und legen noch einen letzten Stopp ein, bevor wir uns nach dem Einkauf im Intermarche wieder auf den Rückweg machen.
Abends wieder recht kühl.
Donnerstag, 20. August:
Der Morgen startet bedeckt, aber während des Frühstücks kommt die Sonne durch die ersten Wolkenlücken.
Wir machen heute einen Ausflug nach Pouliguen. Wieder fahren wir an der Küste entlang, die hier auch Cote Sauvage genannt wird. Dort kann man kilometerweit auf dem „Sentier des Douaniers“ wandern. Herrlicher Sonnenschein bei frischen 20 Grad – die Buchten sind trotzdem belebt.
Einen ersten Bummel machen wir im hübschen Seebad Le Croisic, wo gerade der Markt abgebaut wird. Schöne alte Bürgerhäuser säumen den Hafen und die Gässchen der Altstadt. Wir kaufen uns ein Crepe und ein Far Breton und verspeisen unseren Mittagsimbiss auf einem Steinmäuerchen am Hafen sitzend.
Anschließend geht es weiter nach La Baule, an das sich Wolfgang nicht mehr erinnert. Ich weiß aber genau, dass wir schon zweimal durchgefahren sind. Mindestens. Mich erinnert die Hafenpromenade mit Hotel an Hotel immer ein bisschen ans spanische Lloret de Mar, wobei der 12 Kilometer lange Strand von La Baule schon sehr schön und gepflegt ist. Aber unsere Welt ist das nicht.
Einen Stopp machen wir noch in Pornichet, wo ein paar Künstler gerade dabei sind, eine phantastische Landschaft mit Meerestieren aus Sand zu modellieren. Wir hatten in der Tageszeitung davon gelesen. Eindrucksvoll! In Le Poliguen ist Markt, obwohl es doch schon recht spät am Nachmittag ist. Parkplätze sind Mangelware, so dass wir schließlich unverrichteter Dinge weiterfahren.
Abends genießen wir noch ein wenig die Sonne auf unserem schönen Platz und beginnen dann nach dem Abendessen, ein wenig aufzuräumen.
Morgen werden wir die Heimreise antreten.
Der Abend ist noch verhältnismäßig mild, bis gegen neun dann die Sonne untergeht. Dann wird es rasch kühl.
Aufbruch: | 10.08.2014 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 24.08.2014 |