Südbretagne - Auf der Suche nach dem "Bretonischen Gold"
Campingplatz gesucht!
Dienstag, 12. August
Bis Nantes regnet es, aber dann verziehen sich die Wolken. Wir steuern den Golf von Morbihan an, genauer gesagt, den Camping Municipal La Falaise in Locmariaquer an.
„Complet!“ sagt uns das Schild am Eingang, aber wir fragen natürlich trotzdem. Der Notfallplatz, den wir angeboten bekommen, ist winzig, eng und hässlich. Wir fahren weiter. Auch der Nachbarplatz hat das „Complet-Schild“ draußen. Hier bekommen wir eine Karte vom Golf von Morbihan und der freundliche Mensch an der Rezeption markiert alle Campingplätze der Gegend und zeichnet uns sogar noch zusätzlich die Mini-Plätze ein. So klappern wir also fast den kompletten Golf ab – erfolglos. Sogar die winzigen Mini-Campings sind voll. Mist! Damit haben wir ja nun gar nicht gerechnet. Was nun?
Es geht schon auf den Abend zu. Wir beschließen also, etwas ins Hinterland zu fahren. In Auray hätten wir einen Platz bekommen, aber direkt vor dem Campingplatz ist eine Großbaustelle. Also fahren wir noch etwas weiter in Richtung Pluvigner. Zwischen Brech und Pluvigner entdecken wir einen „Aire Naturelle“, der noch Platz für uns hat: Camping La clé des prés
Wir lassen uns auf der netten sonnigen Wiese nieder und beschließen, am nächsten Tag ohne Wohnwagen nach einem Platz in Meeresnähe Ausschau zu halten. Einen Platz mit Meerblick haben wir uns zwischenzeitlich schon abgeschminkt.
Wir fahren nach Pluvigner in den Supermarkt zum Einkaufen und genießen nach dem Abendessen lange die Abendsonne auf unserem Platz.
Mittwoch, 13. August:
Mühsam krabble ich aus meinem Bett, alles schmerzt. Sitzen geht ganz gut, aber bücken und etwas heben sowie auf dem Rücken liegen und liegend umdrehen – das alles tut scheußlich weh.
Nach dem Frühstück fahren wir am Flüsschen Blavet entlang in Richtung Hennebont.
Die wenigen Campingplätze auf dieser Strecke überzeugen uns nicht – zu schattig. Ich will Sonne, die braucht man nämlich hier.
Dafür besichtigen wir ein paar hübsche granitgraue Kapellen am Wegesrand mit den für die Gegend typischen Quellhäusern.
An der Küste schauen wir uns die Plätze in Étel an der Mündung des gleichnamigen Flusses an. Der am hübschesten gelegene ist „complet“, der Nebenplatz dagegen hat kein Schild draußen. Da sowieso gerade niemand an der Rezeption ist (Mittagspause), merken wir uns den mal vor und fahren weiter in Richtung Erdeven. Vielleicht hat ja der Municipal dort inzwischen Stromanschlüsse? Er liegt so schön hinter der Düne. Der Muni in Erdeven hat noch viel Platz, leider immer noch keine Stromanschlüsse. Schade! Dafür gibt es jetzt einen Womo-Stellplatz neben dem Platz, aber das nützt uns ja nichts. Am blauen Himmel über der Düne wölben sich unzählige bunte Kites – ein schönes Bild!
Wir fahren weiter und stoppen als nächstes im nahegelegenen Plouharnel am „Camping Loperhet“
Hier bekommen wir tatsächlich einen Notplatz angeboten, für drei Tage. Und der ist sogar noch recht schön: Eine große Wiese mit Stromanschluss für drei Plätze. Wir reservieren die angebotenen drei Tage.
Abends genießen wir wieder den Sonnenschein auf unserer Wiese auf dem "Aire Naturelle", der von einem kurzen Regenschauer unterbrochen wird. Das Abendessen gibt es dann schon wieder in der Sonne.
Schade, dass die Sanitärs hier etwas muffelig und ungepflegt sind, sonst könnte man diesen netten Platz mit der freundlichen Betreiberin durchaus weiterempfehlen (17,50 € mit Strom).
Donnerstag, 14. August:
Nach dem Frühstück packen wir ein. Das geht rasch, weil wir für die 20 Kilometer das Zeug nicht besonders ordentlich verstauen. Um halb zwölf beziehen wir unsere nette Wiese, die wir mit einem spanischen Elternpaar mit Kleinkind im Zelt sowie drei Bootstrailern teilen. Nun haben wir wenigstens mal drei Tage Ruhe *freu*.
Da ich momentan nicht radeln kann, sucht Wolfgang alleine den Weg mit dem Fahrrad zum Meer, derweil ich etwas im Netz surfe. 1,5 Kilometer auf kleinen Pfaden schätzt Wolfgang die Strecke zum Meer. Auf dem Rückweg sucht er nach einem Weg für das Auto.
Zusammen fahren wir dann hinterher mit dem Auto zum Meer, wo aber einer dieser unvermittelten, kurzen bretonischen Regenschauer den Besuch leider beendet, bevor er richtig begonnen hat.
Also fahren wir weiter nach Plouharnel, wo zwischenzeitlich schon wieder die Sonne scheint. Wir schlendern durch den Ort und kaufen beim „Artisan Boulanger“ „Baguette a la Menhir“.
„Hart wie Stein?“, rätsle ich. „Oder uralt“, vermutet mein Mann.
Tatsächlich schmeckt es aber überaus lecker zum Gemüsetopf, den Wolfgang brutzelt.
Nach Sonnenuntergang wird es empfindlich kühl, so dass wir nicht sehr lange draußen sitzen.
Freitag, 15. August:
Heute ist Feiertag in Frankreich: Mariä Himmelfahrt.
Nach dem Frühstück fahren wir nach Carnac und schlendern ein wenig durch den Ortskern, der eigentlich sehr klein ist. Groß sind in Carnac aber die Strände. Wir setzen uns ein wenig an den Strand und schnuppern würzige Meeresluft, bevor es an der Küste entlang weitergeht.
Wir fahren nach La Trinité-sur-Mer. Die Ortsdurchfahrt ist heute gesperrt, aber wir finden einen nicht zu weit entfernten Parkplatz.
An der Hafenpromenade sind an diesem sonnigen Feiertag unzählige Menschen unterwegs. Und im Jachthafen liegen unzählige Boote. Wir essen ein Eis und hören ein wenig der bretonischen Musik zu, die von einer Militärkapelle gespielt wird. (Am nächsten Tag entdecken wir tatsächlich Wolfgang unter den Zuschauern auf einem Foto in der Tageszeitung.)
Über die Brücke, von der aus man einen tollen Blick hat auf den Ort, fahren wir zum Golf. Wir halten an bei den Austernbecken, bei schönen Kapellen und bei einer Gezeitenmühle.
Abends kaufen wir noch in Plouharnel zum Grillen ein. Es gibt einen sonnigen und verhältnismäßig milden Abend. Kein Regenschauer heute!
(Die Nacht wird aber kühl, 11 Grad, so dass wir für die Stunde im Wohnwagen vor dem Zubettgehen die Heizung anmachen.)
Aufbruch: | 10.08.2014 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 24.08.2014 |