Short Trip to Istanbul
10 Places to see bevor Hollydays are over: Freitags ist immer schlechtes Wetter
Auch heute haben wir wieder einen vollen Terminkalender. Das Morgenprocedere läuft wie gewohnt. Der Wecker klingelt zu früh, wir sind müde, quälen uns aber trotzdem aus den Federn und sind pünktlich beim Frühstück. Nur ist das Frühstück leider nicht pünktlich bei uns.
Das erste Ziel des heutigen Tages ist der Dolmahbace Palast. Wir nehmen wieder die Straßenbahn. Dazu laufen wir unser malerisches Gässchen hoch und steigen am Bahnhof Sultanahmed ein.
Die Bahn bringt uns bis nach Karabatas, was auch gleichzeitig die Endhaltestelle ist. Die letzten 500 m laufen wir überwiegend am Wasser lang. Vorbei am Bootsanleger, von dem auch die Bosporusrundfahrten starten.
Der Dolmabahce Palast liegt am europäischen Ufer des Bosporus und war Mitte des 19. Jahrhunderts die Residenz des Sultans. Der Palast ist in Bauweise und Einrichtung sehr westlich orientiert und entspricht stilistisch am ehesten Renaissance- und Barockelementen. Er könnte so auch überall in Europa stehen. Der Palast birgt die größte Sammlung von Kristallleuchtern. Der Kronleuchter in der zentralen Halle ist der größte der Welt und ein Geschenk der Königin Victoria von Großbritanien. Allein 14 Tonnen Gold wurden verwendet um die Decken des Palastes zu vergolden.
Nach dem Zerfall des osmanischen Reiches und der darauffolgenden Ausrufung der Türkischen Republik im Jahre 1923 stellte man dem Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk den Palast als Regierungssitz zur Verfügung. Am 10. November 1938, genau um 09:05 erlag er hier den Folgen einer schweren Krankheit. Die Uhr in seinem Sterbezimmer zeigt noch immer diese Uhrzeit an.
Nach Atatürks Tod renovierte man den Palast und wandelte ihn ab sofort in ein Museum um. Er wird aber weiterhin für offizielle Anlässe wie Staatsbesuche genutzt.
45 TL gewähren uns Einlass in Glanz und Gloria. Fotografieren ist unter Androhung der Todesstrafe verboten. Der Palast darf nur mit Führung betreten werden. Na dann mal los. Wir reihen uns in die Schlange ein und warten brav. Bevor das Gebäude betreten werden darf, müssen Plastiküberschuhe angezogen werden. Nun sehen wenigstens alle gleich doof aus.
Achtung: total verbotene Fotos, heimlich aufgenommen unter lebensgefährlichen Bedingungen. Kristalltreppe
Nach soviel Prunk treten wir total verblendet wieder ans Tageslicht und bemerken auch erst nach einiger Zeit, dass sich der Himmel bedrohlich verdunkelt hat. Das lässt leider für den Rest des Tages nichts gutes mehr hoffen. Wir laufen trotzdem noch ausgiebig durch die großzügige Parkanlage und kehren auf einen Tee in die Palastkaffeeteria ein. Falls es nass werden sollte, sitzen wir unter dem Schirm und die Toiletten sind in Wurfweite. Bei einem weiteren Tee beratschlagen wir das weitere Vorgehen. Da wir eigentlich kein schlechtes Wetter eingeplant hatten, schwitzten doch die daheingebliebenen bei 30°C und mehr, hatten wir keinen Puffer um eben dieses aussitzen zu können. Also fiel unsere Wahl auf eine Bosporusrundfahrt. Am Anleger waren wir sowieso schon fast und wenn es von untern nass ist, kann ein bisschen Nässe von oben auch nicht so schlimm sein. Auf dem Weg zum Schiff nieselte es bereits. Als wir das Schiff bestiegen war der Nieselregen schon in einen ausgewachsenen Landregen übergegangen. Und nach 10 Minuten auf dem Wasser hatte Allah da oben offensichtlich einen beträchtlichen Rohrbruch zu beklagen. Es schüttete, blitzte und donnerte. Man sah die Hand vor Augen kaum noch. Auf dem Schiff schwappte Knöcheltief das Wasser. Als das Amageddon vorbei war, konnte man das Ufer wieder sehen und beobachten wie all sie schönen Mürcüdüsse bis zum Bauch im Wasser standen. Da ist mal ordentlich was runter gekommen. Fast 2 Stunden waren wir auf dem Wasser unterwegs. Fuhren erst auf der europäischen Seite entlang, unterquerten 2 Bosporusbrücken, die Europa mir Asien verbanden und traten den Rückweg auf der asiatischen Seite an. Wunderschöne Uferprommenaden säumten unseren Weg , denn nicht umsonst wird Istanbul auch als das Venedig des Orients beschrieben. Ordentlich durchgefrohren krabbelten wir schließlich von Schiff und traten die Heimfahrt an. Im Hotel brauchten wir erstmal ne warme Dusche um auf zu tauen. Heute Abend wollten wir mal nicht am Imbiss essen, sondern richtig schön im Restaurant. Zu sagen ist dazu, das Essen war gut aber völlig überteuert. Die restlichen Tage aßen wir wieder am Imbiss. Dort gibt es im Prinzip das Selbe nur für den Bruchteil des Preises.
Aufbruch: | 03.06.2015 |
Dauer: | 5 Tage |
Heimkehr: | 07.06.2015 |