Der Harz - Auf Entdeckertour
Ein harter Brocken
Montag, 22. Juni 2015
Der Wetterbericht verspricht uns zwar viele Wolken, aber dafür keinen Regen.
Na dann fahren wir mal Richtung Schierke, von da aus lässt es sich wohl gut zum Brocken rauf wandern.
Endlich testen wir den "kostenlosen" Bus.
An der Endstation in Schierke am Cafe Winkler steigen wir aus und finden nach kurzer Orientierung den Einstieg zum "Eckerlochsteig" am Ende des Ortes. Dieser anspruchsvolle Wanderweg führt zum Brocken hoch.
Dieser Weg, der "Eckerlochstieg" soll der am meisten begangene zum Brocken hoch sein, aber es ist ziemlich feucht und kalt und so kraxeln kaum Menschen herum. Also fast alleine unterwegs geniessen wir den Weg in vollen Zügen:
Wir wollen uns ja schließlich bewegen und wandern und der Eckerlochsteig ist einfach super für uns. Für den Anfang nicht zu lang und trotzdem schön moderat anstrengend.
Jeden Moment vermuten wir freche Kobolde oder Zwerge hinter den Bäumen und Büschen und Wurzeln.
Der Wald ist herrlich mystisch.
Bis auf gelegentliches Tuten der Dampflok hören wir nur Vogelgezwitscher und den Wind in den Bäumen.
Wanderer sind nur wenig unterwegs.
Wald-Wander-Genuss pur.
Aber als sich der Weg dem Ende nähert, sehen die Bäume nicht mehr so toll aus.
Trotzdem findet sich unter diesen abgestorbenen Bäumen in einer Baumhöhle etwas ganz besonderes: ein Schwarzspechtnest, zumindest sah der Vogel, der von seinen plärrenden Kindern los flog, so aus.
Wir warten noch eine Weile, vielleicht kommt er ja mit Futter zurück, aber nix da. Schließlich geht es weiter.
Die Reste bleiben bewusst liegen und verwandeln sich dank unzähliger Mikroorganismen und Co in neue Materie
Der letzte Kilometer führt auf der Strasse entlang und der Wind fängt an zu pfeifen. Hunger. Der erste Weg führt in das Brockenrestaurant.
Wir genehmigen uns Erbsensuppe mit Bockwurst bzw. Schnitzel mit Jägersoße.
Während dessen fängt es doch draussen an zu schütten.
Na toll, wir wollten doch noch den Rundgang um den Brocken erwandern und dann mit der Bahn zurück nach Schierke bzw. Wernigerode.
Dieses Vorhaben erledigt sich aber ganz schnell:
erstens sind uns 24 Euro für eine Person für die paar Kilometer bis Schierke zu viel und
zweitens fährt der Zug nach Wernigerode erst in 2,5 Stunden.
Wir warten noch etwas und treten dann den Rückweg Richtung Schierke zu Fuß entlang der Brockenchaussee an.
Dabei werden unsere Hosen pitschnass und der Wind bläst uns von vorn ins Gesicht.
Nach fast 2 Kilometern hört es schließlich auf zu regnen und wir trocknen langsam wieder und nehmen nun doch einen Weg durch den Wald.
Die Beschilderung scheint nicht ganz zu stimmen. Nach gefühlten 5 Kilometern sind wir grad mal 2 Km vorwärts gekommen....
Aber der Weg ist schön und immer noch kaum Leute unterwegs.
Ursprünglich wollten wir bei Ankunft in Schierke noch schön in ein Cafe einkehren, aber es ist schon zu spät dafür und so tut es ein Spritzkuchen aus dem Supermarkt auf der Bushaltestellenbank auch.
Lecker, nach so einer Tour. Wir sind schon etwas geschafft.
Unser Bus bringt uns schnell zurück und in unserer gemütlichen Wohnung wartet eine herrlich heiße Dusche auf uns.
Morgen lassen wir es etwas geruhsamer angehen.
Aufbruch: | 20.06.2015 |
Dauer: | 8 Tage |
Heimkehr: | 27.06.2015 |