Paradies im Indischen Ozean - 24 Tage Sri Lanka
Im Zentralen Bergland - Kandy
19.-22.07.2015
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19.07.
Nach 1:45h Fahrzeit kommen wir in Kandy an und wollen gleich Tickets für den Observation Train für Mittwoch kaufen...leider schon alles voll in der 1.+2. Klasse, also buchen wir Holzklasse und sind gespannt, wie das so wird.. Zumindest hat man uns wider Erwarten Sitzplätze reserviert. So kaufen wir für Freitag - die nächste Weiterfahrt - auch gleich die Tickets, hier ist nur die 2. Klasse voll, also 1. Klasse mit AC für die wohl beste Strecke der Insel - durch die Berge. Doch dazu dann irgendwann später...
Per Taxi geht es zu unserer Unterkunft, der Summerside Villa - schwer zu finden, da kein Schild an der Straße...eher ein Privathaus. Der Besitzer empfängt uns sehr herzlich, geiselt uns gleich und erklärt, erzählt, plant für uns... Es wäre die größte Villa von Kandy, tatsächlich ist das Haus etwas in die Jahre gekommen, hat aber riesige Räume und viel Platz für die Kinder zum Spielen. Der Hausherr scheint eher etwas Leben in die Bude bekommen zu wollen, denn Geld durch Vermietung zu benötigen - auch ein interessanter Ansatz für die nächsten Tage. Zum Abendessen laufen wir nur 500m ins empfohlene Restaurant, davon allerdings 200m durch einen engen Straßentunnel mit Fledermäusen. Essen lecker, schicker Ausblick von der Terrasse, viele Leute zum Essen auswärts, es ist Sonntag.
20.07.
Am nächsten Morgen frühstücken wir in der großen Empfangshalle und lernen auch die Hauschefin kennen, während uns die Hausdame etwas unkoordiniert das Frühstück serviert. Diese ist nicht minder redefreudig (mein zweites Haus, meine Familie, meine Kinder,...). Mit so einigen Tipps und Empfehlungen machen wir uns auf gen Bushaltestelle und fahren alle zusammen für umgerechnet 30 Cent in den 6km entfernten Botanischen Garten in einem Vorort von 'Kandyland'. Ganz schön viel Stau hierher. An der Kasse wird mal wieder gut zugelangt bei den Reichen - Das sind wir!: Touristenpreis 8€ p.P, locals 70Cent p.P. - das steht da auch ganz offiziell! Da kommen mir so Gedanken an die Debatten zu Hause zur Ausländerdiskriminierung bei der PKW-Maut in den Sinn... Aber in Sri Lanka gibt es ja kein EU-Recht, da kann man das einfach so öffentlich ausleben... ;o) Anja gefällt der Garten richtig gut und tatsächlich gibt es bei genauerem Hinsehen Einiges zu entdecken und erfahren. Tropische Gewächse, Bäume und Pflanzen aller Art und aus aller Herren Länder sind hier vertreten und zusammengetragen worden. Zudem viele entspannte Menschen, die hier zum Ausflug hergekommen sind. Wir picknicken, wagen uns auf eine Hängebrücke, essen Eis, machen viele Fotos... Nach 3h fahren wir am Nachmittag zurück nach Kandy direkt in die Stadt. Hier ist ganz schön Action und Verkehr. Wir lassen uns in einer Bakery am Uhrenturm nieder, mampfen Gebäck und schlürfen Fresh Fruit Shakes - 2 Durchgänge, weil so lecker! Danach geht es zum Kandy Lake und Zahntempel. Hier wird wohl irgendein Backenzahn von Budda mehrfach verschlossen aufbewahrt, deshalb ist dies ein ziemlich bedeutender Ort. Trotzdem schauen wir uns Jenen ob erneutem Eintrittsgeld und knapper Zeit nur von außen an und nehmen unweit in der Kandy Dance Hall Platz, um uns 1h an traditioneller Musik und Tänzen zu erfreuen, inklusive Feuershow. Bis auf Matteo für Alle recht kurzweilig. Wir schlendern in der Dämmerung am See entlang und per Tuk Tuk geht es zurück ins bewährte Restaurant und später via Tunnel in die Villa.
21.07.
Am 2. Tag stehen wir zum ersten Mal in diesem Urlaub zeitig auf. 7Uhr Frühstück, 7:45Uhr starten wir im organisierten Auto gen Pinnawela Elephant Orphanage - ein Waisenhaus für Elefanten. 40km westlich von Kandy gelegen benötigen wir 1:15h mit unserem wortlosen Fahrer. Auch hier Eintrittspreise jenseits...18€ pro westlichem Ausländer, Kinder die Hälfte. Mal sehen, was dafür geboten wird. 9:15Uhr startet eine kleine Show, wo Elefanten per Elefanten-Babyflasche Milch verabreicht wird - natürlich benötigt man dafür ein Zusatzticket für 2,50€, es sei denn, man sitzt das Ganze aus und die Betreuer haben selbst gar keine Lust mehr, die restlichen Flaschen zu verfüttern. Danach wird nebenan ein Fütterkorb käuflich erworben und der Inhalt einem Kumpel direkt tief in den Rachen geworfen. Im Freigelände kann man die Tiere etwas beobachten und natürlich Fotos machen, anschließend hält der herbeieilende 'Tierpfleger' schön die Hand auf. Dies gipfelt in unserem Fall mit Ablehnung des Trinkgeldes...es wäre zu wenig. Da denk ich mir doch 'Fassen oder Lassen', zumal im Guidebook genau dies angeprangert wird - vor dem Hintergrund, dass sich die Kollegen dadurch schnell mal an einem Tag soviel dazu verdienen, was Andere in einem Monat an Einkommen haben. Unterschiedlichen Angaben zufolge beträgt das durchschnittliche Tageseinkommen 7-8€ pro Tag. Und tatsächlich beobachten wir später am Fluss dieses Verhalten weiter...da wechseln 1000 Rupien-Scheine (7€) den Besitzer für 1 Minute Elefant in die Kamera lenken - die unbedachten Touristen sind daran sicher nicht ganz unbeteiligt! Dieses ganze Show-Abzocke-Ambiente finden wir höchst fragwürdig und abstoßend, versuchen uns aber dadurch nicht den Tag verderben zu lassen. 10Uhr gehen die Elefanten baden. Dazu wird die Dorfstraße abgesperrt und ein Tross von ca. 30 Elefanten marschiert ca. 300m zum Fluss. Hier wird gebadet und zum anderen Ufer gelaufen, was die meisten Tiere sichtlich genießen können. Einige Wenige müssen für touristische Zwecke herhalten (Fotos, Waschen lassen, Fütterung,...). Wir versuchen uns hier weitgehend rauszuhalten, aber alles abzulehnen und den Kindern zu erklären, ist auch schwierig. Wir bleiben trotzdem geschlagene 2h Stunden und saugen die Momente auf, immer mal ein Schauer zwischendurch, checken die Souvenierläden und Restaurants... Am Ende traben alle Tiere zurück gen Gelände und das war es dann auch weitesgehend. Wir drehen noch eine letzte Runde und fahren gegen 13Uhr zurück gen Kandy. Hier besuchen wir einen Tempel auf einem citynahen Berg mit bereits von Weitem zu sehender Budda-Statue. Unseren wortkargen Fahrer entlassen wir, nachdem er uns in der City abgesetzt hat. Wir begeben uns auf Futtersuche und die Familie shoppt etwas... Wir sind so satt, dass wir vorzeitig gegen 17Uhr zum Relaxen zurück ins Quartier fahren und verbringen den Abend mit Karten schreiben, Fotos aussortieren, Reiseführer lesen, einpacken...
22.07.
Abschiedstag von Kandy, dem Dreh- und Angelpunkt im Inland und am Fuße der hohen Berge gelegen. Keine herausragende Stadt ob seiner königlichen und britischen Historie, trotzdem interessante Menschen und hektischer Verkehr. Nach dem Frühstück auch hier ein wenig Herzschmerz, denn die 'Herbergs-Eltern' inklusive Personal haben sich wirklich sehr rührend um uns gekümmert! Wir sind eben eine 'lovely family', insbesondere Matteo wollen sie Alle immer gleich dabehalten...
Mit 2 Tuk Tuks fahren wir zum Bahnhof. Die ersten Urlaubsgrüße gehen direkt am Postschalter (laut Reiseführer die einzigste Garantie, dass die Karten inklusive Briemarken auch ankommen werden) auf die Reise. Wir besteigen pünktlich um 11:10Uhr einen Wagon der 3. Klasse im Zug in die Berge gen Badulla. OK, es war leider der falsche Wagen... Keiner kann uns sagen, wo unsere reservierten Sitze sind, und so steigen wir samt Gepäck am nächsten Stopp erst mal wieder aus und in den korrekten letzten Wagon ein. Plätze gefunden, wir schaukeln los...
Aufbruch: | 11.07.2015 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 04.08.2015 |