Paradies im Indischen Ozean - 24 Tage Sri Lanka
Malerisches Bergdorf - Ella
24.-27.07.2015
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24.07.
Heute haben wir 1. KLasse für den 2,5fachen Preis gebucht - im Observation Train. Dieses Abteil ist spektakulär veraltet und heruntergekommen. Sitze und Lehnen kaputt, es stinkt nach Urin, die große Aussichtsscheibe am Ende des Zuges zerschlagen und verdreckt und angebliches AC ist gar nicht erst vorhanden. Dazu fährt man permanent rückwärts, um einen super Blick aus der tollen Scheibe zu haben... ;o) Egal, so können wir wieder eindrucksvolle Ausblicke und Motive aus dem seitlichen Zugfenster genießen, zudem fahren wir in den Sonnenuntergang. Streckenmäßig ist dies die schönste Fahrt, mit Brücken, Tunneln, dem höchsten Zug-Pass Sri Lankas. In Haputale hat man einen super Ausblick vom Bahnsteig Richtung Meer, da hier das Gebirge steil abbricht. Die ganze Fahrt unterhalten wir uns mit zwei netten Schweizern, die wir schon vor 2 Tagen im Train gesehen hatten. Gemeinsam steigen wir in Ella aus. Es ist inzwischen dunkel, der Zug hält auf dem Durchfahrtsgleis ohne Bahnsteig und so wuchten wir alles 1m tiefer ins Gleisbett und hinüber. Im Zug gibt es hier wie gesagt keinen Schaffner, sondern der Bahnhofsvorsteher sammelt beim Verlassen des Bahnsteigs die Fahrkarten ein - Endkontrolle quasi. Wir laufen Richtung Ella Zentrum, entscheiden uns nach geraumer Zeit schließlich doch für ein TukTuk, da wir unser Hotel Rock Side Inn in der Dunkelheit nicht finden. Selbst die Anfahrt dahin ist noch abenteuerlich, da die Unterkunft etwas außerhalb, abgelegen an einem steilen Hang, liegt. Tolles Zimmer mit großem Balkon und wunderschönem Bergblick.
25.07.
Am nächsten Morgen leckeres Frühstück mit frischem Obst auf der Veranda, sehr schönes Ambiente mit Hängematte und Ausblick. Der freundliche und zurückhaltende Manager erfüllt quasi jeden Wunsch und gibt uns ein paar Tipps für den Tag. Mit dem von ihm organisierten Tuk Tuk geht es kurz vor Mittag zu den Rawana Falls, ein sagenumwobener Hindu-Ort. Hier schnappen sie uns mal wieder Matteo und Nevio weg, dafür beobachten wir die vielen Badenden und knipsen zurück... Später geht es zu einem stillen Höhlentempel unterhalb der Straße nach Bandarawela, idyllisch an einem Bach gelegen. Hier treffen wir auf zwei Jungmönche und kommen etwas ins Gespräch. Übrigens haben wir uns nun endlich daran gewöhnt, dass 'Kopfwackeln' hier nicht 'Nein', sondern 'Ja' bedeutet. Es wird aber nicht wie bei uns zum 'Nein' gewackelt, also links/rechts um die vertikale Achse, sondern um eine horizontale Achse, so als wöllte man mit den Ohrläppchen abwechselnd die linke und rechte Schulter berühren. Das ist nach wie vor sehr lustig, z.B. wenn man Preise verhandelt - der Einheimische schüttelt bei Einigung mit dem Kopf... man ist kurz verwirrt... bis man dann das 'Okay' schnallt. So und nun stelle ich mir genüßlich vor, wie ihr das versucht nachzustellen... ;o) Am Nachmittag lassen wir uns etwas außerhalb von Ella am Wanderweg zum Little Adams Peak absetzen. Durch Teeplantagen geht es an einem Dorf vorbei in 35 Minuten hinauf. Oben sehr schöner Weitblick Richtung Tiefland und Meer sowie hinüber zum Ella Rock. Wir bleiben einfach etwas sitzen und genießen... Gegen Abend laufen wir zurück nach Ella, es gibt wie versprochen Eis und Shakes. Obwohl hier schicke Restaurants sind, haben wir bereits im Quartier das Abendessen zugesagt. Rice & Curry aus hauseigener Küche - wir werden es nicht bereuen! Danach Relaxen und kühle Getränke auf unserem Balkon bei gedämpftem Licht.
26.07.
Der zweite Tag in Ella, wir relaxen, schreiben Karten,... Gegen Mittag starten wir mit dem Hausherren im local bus ins 12km entfernte Bandarawela. Dort ist heute Markt - ganz schön Hektik in der kleinen Stadt. Es zeigt sich mal wieder, dass aus einem planlosen Tag und einer einfachen Idee auch tolle Erlebnisse werden können. Wir begleiten ihn beim Obst- und Gemüseeinkauf, essen selber frisches Obst und sind als die einzigen Europäer natürlich der Hingucker hier... alle sind sehr freundlich. Das Umfeld des Marktes ist sicherlich nicht Jedermanns Sache, aber man muss sich einfach drauf einlassen. Tolle Fotos entstehen. Unser Hausherr ist ganz besorgt und hat immer Angst um uns. Als wir uns verabschieden (er fährt schon zurück, die Einkäufe werden zur Abendessenvorbereitung benötigt), warnt er nochmal, dass wir gut aufpassen sollen und wiederholt mehrmals, wie und wo wir zum richtigen Bus zurückfinden...;o) Wir schlendern noch eine Weile über den Markt und durch die City, essen etwas und fahren später zurück. Auch heute lassen wir die Bars und Restaurants im Ort aus...in unserer Unterkunft soll es Kokos-Curry geben... Der Abend verläuft gewohnt ruhig, Nevio hilft noch in der Küche bei der Essenvorbereitung mit. Es wird wie erwartet wieder sehr lecker...
27.07.
Nachdem wir am Vortag noch einmal per Whats App mit Henry aus Nureliya verhandelt haben, ob er uns heute die 240km nach Unawatuna ans Meer fährt, haben wir dieses Angebot dann doch verworfen (etwas zu schlitzohrig und unzuverlässig) und unser Hotel hat uns für 13.000 LKR einen Privatfahrer aus dem Ort verschafft. Auch die Reise per local bus wäre möglich und vor allem preiswerter, doch mit individuellen Pinkelpausen in den ca. 6-7h Fahrt sieht es schlecht aus... Zumal es noch nicht mal eine Sitzplatz-Garantie gäbe... Um 9:30Uhr wehmütige Verabschiedung, hier in der Idylle und Ruhe haben wir uns sehr sehr wohl gefühlt.
Aufbruch: | 11.07.2015 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 04.08.2015 |