Myanmar

Reisezeit: August 2015  |  von Bernd Feurich

Und wie war's

super, spannend, interessant und anstrengend !
Als erstes ist mir aufgefallen, dass die Menschen wirklich freundlich und aufgeschlossen sind. Dann sprechen sehr viele ein gutes Englisch, so dass man sich auch mit ihnen unterhalten kann. Alles ist sehr billig, außer den Unterkünften, die sind relativ teuer. Es gibt kulturell viel zu entdecken und die Landschaft ist teilweise atemberaubend.
Ich muss aber auch ganz klar Abstriche machen. Ich reise gern mit dem Auto oder dem Motorrad, einfach weil man da unabhängiger ist. Du siehst in der Ferne etwas schönes und du fährst einfach hin. Das ist in Myanmar nur eingeschränkt möglich. Die teuren Unterkünfte zwingen mich in Hostels zu gehen, was nicht so gern mache, weil man da oft nicht so die richtige Ruhe findet.
warum anstrengend?
Naja, mitunter war es so, dass ich morgens einen Sonnenbrand bekommen habe und nachmittags vor Kälte gezittert habe. Was aber in erster Linie an meiner Vorbereitung lag. Und manchmal waren die Nächte in den Hosteln oder im Zug kurz.
Und ich muss in der trocknen Saison nochmal herkommen. Ich würde gern ein paar Tage mit dem Schiff über die Flüsse treiben. Viele Routen waren jetzt vorübergehend geschlossen. Und ich möchte nochmal mit einem Enduro tiefer in die nordöstliche Bergregion hineinfahren.

und sonst so?

.Geld
Das mit den glattgebügelten Dollarscheinen habe ich nicht so gespürt. So richtig alte Lappen sind aber wahrscheinlich auch nicht willkommen. Nur eigentlich braucht man die US Währung gar nicht. ATM sind in jeder Stadt zu finden und funktionieren problemlos. Man muss pro Abhebung 5000 Kyat Gebühr bezahlen und ich habe maximal 150.000 bekommen. Und egal wo, ich konnte immer in der Landeswährung bezahlen.
Essen
Gut! Es ist eigentlich so wie in Thailand, nur etwas zu viel Öl. Ich nenne das Vieltöpferei. Es stehen manchmal bis an die 15 Schüsseln im Schaukasten und man zeigt auf das, was man möchte. Dazu gibt es Reis, lecker. Das billigste Essen hat 800 Kyat gekostet, die teuerste Mahlzeit 4000 Kyat. Ich habe manchmal auch an den Straßenständen gegessen und keinen Durchfall bekommen.
Verkehr
Hurra, ich habe überlebt. Ich habe manchmal einfach nicht verstanden, was da passiert. Leute kommen direkt auf mich zugefahren, weil sie abbiegen wollen und erwarten das ich ausweiche.
Oder an der Ampel wird es grün. Als erstes drücken die Linksabbieger aufs Gas, obwohl sie eigentlich warten müssten. Dann treffen beide Verkehrsströme in der Mitte der Kreuzung aufeinander und blockieren sich gegenseitig. Es wird kräftig gehupt und keiner kommt so richtig voran. Ja und das Hupen. Ich habe fast den Eindruck in Myanmar bekommt man die Fahrerlaubnis entzogen, wenn man nicht wenigsten dreimal pro Minute hupt. Ansonsten gilt das Recht des Stärkeren. Man muss seine Augen immer überall haben und ich hatte einige Vollbremsungen.
Unterkünfte
sind für südostasiatische Verhältnisse richtig teuer. Hotels beginnen in der Nebensaison selten bei 30 USD. Einen Platz im Schlafsaal kann man im Hostel ab 10 USD bekommen, das billigste lag bei 7USD. Das Problem ist, dass es immer wieder Leute gibt, die keine Rücksicht nehmen. Uns so geht der letzte nach Mitternacht ins Bett und der erste steht um 4 Uhr auf.
Außerdem lebt man dort immer wie auf einer Insel. Es gibt keine Einheimischen die reisen. Gut, auf der einen Seite trifft man viele interessante Touristen und kann wichtige Informationen austauschen. Auf der anderen Seite gibt es auch jede menge Leute, die mir den Eindruck vermitteln, dass sie viel zu alternativ, spirituell oder geil sind, um sich mit mir zu unterhalten. Mitunter bekommt man die Nase vom Handy nicht los oder es gibt kein hallo, bis hin, das man sich nicht in deutsch unterhalten will.

Internet
habe ich überall vorgefunden. Nur oft ist es ein Geduldsspiel.
Transport
sehr billig! Eine 600 km Zugfahrt kostet in der 1.Klasse 9000 Kyat , im Schlafwagen 13000. Nur man wird kräftig durchgeschüttelt.
Busse, Taxis und sonstiges sind wirklich sehr preiswert.
insgesamt
habe ich für die zwei Wochen 400 Euro ausgegeben, inklusive allem, ohne Flug. Sollten sich irgendwann mal die Preise für Unterkünfte normalisieren, dann ist Myanmar nicht nur landschaftlich und kulturell attraktiv, sondern es könnte auch finanziell zu einer echten Alternative gegenüber Thailand werden.

Unter dem Strich. Es war gut herzukommen, ich fand es klasse. Wenn mich aber jemand fragt, Myanmar oder Thailand, dann sage ich Thailand!

© Bernd Feurich, 2015
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Worum geht's?:
Ganz ehrlich? Eigentlich habe ich gar keine richtige Lust. Ich habe mal etwas im Netz gestöbert und es scheint mir so, als ob mich wenig Standard für viel Geld erwartet. Außerdem ist momentan der Höhepunkt der Regensaison und laut Nachrichten, soll es in Myanmar richtig heftig sein. Aber gut, am 12.08 läuft nach einem Jahr mein Visum für Thailand aus und ich brauch was neues. In den anderen Ländern bin ich bereits gewesen und deshalb sollte ich wenigstens mal einen Blick riskieren.
Details:
Aufbruch: 11.08.2015
Dauer: 15 Tage
Heimkehr: 25.08.2015
Reiseziele: Myanmar
Der Autor
 
Bernd Feurich berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
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