Julia Down Under

7.12.-10.12.2005
Nach drei Tagen Zugfahrt bin ich nun wieder in der Zivilisation und zwar in Perth, ganz im Westen Australiens.Ich habe mit dem Indian Pacific einmal das ganze Land durchquert auf einer Strecke von 4325 km und war vom Pazifischen Ozean rueber zum Indischen Ozean. ich muss gestehen, dass mir die fahrt bevor es losging etwas unbehaglich war. denn ich konnte mir kaum vorstellen, drei tage und naechte in einem zug auf einem daynight seater zu verbringen (sitze wie im bus oder flugzeug).Aber ich hatte ja schon das Ticket und alles amdere waere verschwendung gewesen. also habe ich mir fuer drei tage verpflegung gekauft und ueberlegt was ich fuer die drei tage im zug an kleidung in meine 2 kleinen rucksaecke packe.

Man hat dadurch ein unglaubliches Gefuehl fuer die Weite des Landes bekommen. Die meiste Zeit ging es nur durchs Outback- die australische Wueste. Die Vegetation wechselte vom Regenwald und ueppigem Gruen in den Blue Mountains (Sydney bis Broken Hill)ueber karge Sandwuesten, rote Erde, Buschlandschaften. Ich kann kaum beschreiben, wie das alles aussah. es waren nichtmal asphaltierte strassen zu sehen, ab und zu lagen links und rechts mal ein paar schrott autos- man will sich gar nicht vorstellen, wie die da gelandet sind bzw. was aus den fahrern geworden ist, denn auch empfang mit dem handy gabe es in the middle of nowhere nirgendwo.Ich habe auf der Fahrt sogar einige Kaengurus und Emus gesehen und einen DIngo und natuerlich Kakadus und Papageien.
natuerlich haben wir auch ein paar stopps gemacht, aber nicht allzu viele. der erste war nach einer nacht in Broken Hill. Eine Bergbaustadt mit 20 ooo Einw. der naechste halt war 6 stunden spaeter in Adelaide, die naechste Metropole mit 1 mil Einw. wir hatten drei stunden aufenthalt, allerdings ist Adelaide nicht unbedingt ein Place to be laut australiern. dann ging es weiter bis zum naechsten tag. wir haben in downtown cook gehalten. in cook leben ungefaehr 40 Mensche und die Stadt wurde eigens fuer den eisenbahnverkehr errichtet. denn bevor es durch die 500 km lange nullarbor plain geht (laengste gerade zugstrecke der welt- nur flaches land)muss nochmal aufgetankt werden.allerdings gab es laut wegweiser in cook eine schule damen und herren toiletten und einen souvenirshop. es waren auch spuren eines cricket clubs zu sehen, der aber wohl gerade auf vereinsfahrt war.der ganze ort erinnerte jedenfalls entweder an einfreilichtmuseum oder geisterstadt.

dann ging es weiter nach Kalgoorlie eine Goldgraeberstadt im Westen australiens. wir haben abends dort angehalten und einige Jungs wollten unbedingt in diesen beruehmten pub wo die kellnerinnen im bikini bedienen.dafuer war `das bier auch drei mal so teuer wie woanders.Eine Nacht spaeter sind wir dann endlich in Perth angekommen und ich habe schon meine zukuenftige au pair familie aus dem fenster gesehen. sie haben mich alle mit einem schild "julia" erwartet.
Ich bin nun froh, dass ich diese Zugfahrt gemacht habe, denn das reisen hat schon Spass gemacht. Ich habe drei Buecher eingepackt, doch gelesen habe ich nicht mal eins. ich haette nie gedacht, dass man so viele Leute kennenlernt und das war dann doch interessanter als Lesen. Geiltteiltes Leid ist halbes leid. Die naechte waren nur ein bisschen anstrengend, weil man halt nicht so gut schlafen konnte. aber das war auch nicht so schlimm.
Jetzt bin ich hier in der netten Familie mit zwei kleinen jungs (5 und 2 J.) sie wohnen direkt am Cottesloe Beach, der wegen des Weissen Hais als der gefaehrlichste Strand Australiens gilt. Es ist aber auch ein total schoener Strand. Weisser Sand und richtig tuerkises Wasser. Vom Balkon hier hat man sogar Meerblick.
Mehr aus dem Leben hier in Perth gibt es dann die naechsten Tage. bis bald