Städtetrip Warschau

Reisezeit: August 2015  |  von Herbert S.

Praga

Praga ist ein Stadtviertel jenseits der Weichsel, in dem viele Häuser den II. WK nahezu unbeschadet überstanden haben. Lange Zeit galt es als 'gefährliches' und armes Viertel. Unser drei jahre alter Marco-Polo-Führer weist allerdings bereits darauf hin, dass man sich beeilen muß, um noch das alte Praga zu sehen, da inzwischen die Renovierung und die Umwidmung rasant fortschreitet. So haben wir die - aus Sowietzeiten bekannte - Milchbar an keiner der im Führer angegebenen Stelle mehr gefunden.
Mit der Tram fahren wir vom Schloßplatz über die Weichsel und steigen bereits an der ersten Haltestelle aus, um die neugotische St. Florian-Kathedrale anzuschauen.

neugotische St. Florian-Kathedrale - geweiht 1901 -

neugotische St. Florian-Kathedrale - geweiht 1901 -

die Kirche ist in der Form einer Basilika mit drei Schiffen mit Querschiff gebaut

die Kirche ist in der Form einer Basilika mit drei Schiffen mit Querschiff gebaut

beim Wiederaufbau 1972 wurden auch moderne Elemente eingebaut

beim Wiederaufbau 1972 wurden auch moderne Elemente eingebaut

In der ul. Florainska suchen wiur vergeblich die bereits erwähnte Milchbar, stattdessen steht dieser moderne Wohnblock dort.

moderner Wohnblock

moderner Wohnblock

Das Theater ist allerdings noch in einem unrestaurierten Gebäude untergebracht

Das Theater ist allerdings noch in einem unrestaurierten Gebäude untergebracht

Am belebten Verkehrsknotenpunkt - dem Platz Wilenski - fällt zunächst die Zwiebelturmkirche auf. Es handelt sich um die einzige große, russische-orthodoxe Kirche in Warschau.

am Platz Wilenski - scheint ein Kiosk die 'alten' Zeiten noch überlebt zu haben

am Platz Wilenski - scheint ein Kiosk die 'alten' Zeiten noch überlebt zu haben

Maria-Magdalena-Kirche - Sitz der Metropoliten von Warschau

Maria-Magdalena-Kirche - Sitz der Metropoliten von Warschau

1869 erbaut

1869 erbaut

typisch für orthodoxe Kirchen: mit Teppichen ausgelegt, mit Blattgold verzierter Altar, zahlreiche Ikonen - aber keine Sitzbänke

typisch für orthodoxe Kirchen: mit Teppichen ausgelegt, mit Blattgold verzierter Altar, zahlreiche Ikonen - aber keine Sitzbänke

am gleichen Platz ist ist aber auch die Neuzeit eingezogen - ein großes Einkaufszentrum mit franz. Supermarkt

am gleichen Platz ist ist aber auch die Neuzeit eingezogen - ein großes Einkaufszentrum mit franz. Supermarkt

MarcoPolo preist als besonders sehenswert an:
'In den meisten Hinterhöfen der Marktstraße (ul. Targowa) und auch vieler angrenzender Seitenstraßen finden sich Marienstatuen, die von den Bewohnern mit viel Liebe und Fantasie gepflegt werden. Dabei wird die Grenze zum Kitsch mitunter überschritten. Deutlich wird hier allerdings, dass die Mutter Gottes im täglichen Leben der Polen noch immer eine wichtige Rolle spielt, obwohl die Säkularisierung auch vor dem urkatholischen Land nicht haltmacht.'
Wir gehen auf Suche

auf wirklich den letzten Hinterhöfen mit unrestaurierten Gebäuden sind die Marienstatuen gepflegt (wie auch die häufig dort geparkten Autos)

auf wirklich den letzten Hinterhöfen mit unrestaurierten Gebäuden sind die Marienstatuen gepflegt (wie auch die häufig dort geparkten Autos)

ab und zu wird mal ein Fenster 'verschönert'

ab und zu wird mal ein Fenster 'verschönert'

Die ulica Zabkowska gilt wegen der vielen alten, zum Teil noch gut erhaltenen Häuser als eine Art Wahrzeichen des Stadtteils.

besonders interessant sind die mit einem großen Wohnblock überbauten (?) kleinen  Häuser

besonders interessant sind die mit einem großen Wohnblock überbauten (?) kleinen Häuser

Ziel in der ul. Zabowska ist allerdings der auffällige rote Ziegelsteinbau der Wodkafabrik Koneser. Von 1897 bis 2009 produzierte die gleichnamige Firma dort landesweit bekannten Schnaps.

auch hier wieder eine Marienstatue

auch hier wieder eine Marienstatue

Der gesamte Komplex, der mit seinen neogotischen Fassaden ein Denkmal der Industriearchitektur des späten 19. Jh. ist, soll für eine Investitionssumme von 125 Mio. Euro saniert werden. Pläne hängen aus, manche Gebäöude machen auch einen sanierten Eindruck, aber im Moment sieht es nach Stillstand aus.

in Polen macht man selbst aus Polizeiautos noch Anhänger

in Polen macht man selbst aus Polizeiautos noch Anhänger

Für den Rückweg wählen wir die ul. Brzeska - zwischen ihr und der großen ul. Targowa zieht sich der Bazar RózyckJego, einer der traditionsreichsten Einrichtungen in Warschau, hin.

seit über hundert Jahren aktuell

seit über hundert Jahren aktuell

Haushaltswaren

Haushaltswaren

Kleidung

Kleidung

Schuhe

Schuhe

nicht alle festen Buden sind besetzt/geöffnet

nicht alle festen Buden sind besetzt/geöffnet

und sogar Brautkleider

und sogar Brautkleider


Der Marco-Polo-Führer preist zwar ein weiteres Stadtviertel - Saska Kepa, das Diplomatenviertel - an, doch die Zwischenkriegsvillen, in denen Botschaften untergebracht sein sollen, erscheinen uns nicht sonderlich attraktiv und außerdem scheinen diverse Diplomaten bereits aus diesem Viertel ausgezogen zu sein. Da wir nun einmal die Tram dorthin genommen haben, werfen wir noch einen Blick auf das neue Wahrzeichen Warschaus, das Nationalstadion, das zur Fußball-Europameisterschaft 2012 errichtet wurde.

55000 Plätze Kapazität

55000 Plätze Kapazität

dekoriert in den Nationalfarben

dekoriert in den Nationalfarben

Über die Brücke am Stadion geht es stracks zum Rondo de Gaulle, von wo wir unser im Hotel abgestelltes Gepäck abholen und wieder mit dem Bus 175 zum Flughafen fahren.

Stadttor an der Poniatowskiego-Brücke - auf dem Weg zurück zum Rondo de Gaulle

Stadttor an der Poniatowskiego-Brücke - auf dem Weg zurück zum Rondo de Gaulle

© Herbert S., 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Im Edeka-Prospekt (!!) entdecke ich ein Angebot mit Flug und drei Übernachtungen zu einem wirklich überzeugenden Preis. Nachdem ich mich erkundigt habe, wann denn die Flüge terminiert sind, ist die Entscheidung leicht, denn es stehen volle vier Aufenthaltstage für den Städtetrip zur Verfügung.
Details:
Aufbruch: 14.08.2015
Dauer: 4 Tage
Heimkehr: 17.08.2015
Reiseziele: Polen
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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