Dennis & Anna in Australien Work and Travel 2015/2016

G'day!

Nach langer Zeit melde ich mich mal wieder
Uns geht es gut! Und wir haben Arbeit auf einer Erdbeerfarm. Die Farm heißt Amuri Creek Farm und ist in der Nähe von einem verschlafenen Nest namens Mount Barker. Die Farm selbst befindet sich eigentlich im Nichts und die nächstgrößere Stadt ist Albany und 90 Kilometer entfernt! Dass die Farmen sich hier in Australien im Nichts befinden ist meistens so, verständlich bei diesen unendlichen Weiten. Wir stehen also mit unserem Campervan auf der Farm und leben hier. Mit uns sind noch andere junge Menschen hier: 12 aus Taiwan, 3 aus Japan und 3 aus Korea. Dennis und ich sind die einzigen Europäer und stechen natürlich voll raus
Die Stimmung unter uns ist ziemlich gut und am 7.11 haben wir sogar eine Geburtstagsparty zusammen gefeiert. Bei den Asiaten ist es ziemlich schwierig das Alter einzuschätzen, weil alle so jung aussehen. Aber die meisten sind zwischen 25 und 28 Jahre Das Verhalten gleicht jedoch Kindern!
Unser Tagesablauf sieht wie folgt aus: Um 5 Uhr klingt der Wecker und wir gehen frühstücken. Um halb 7 treffen wir uns alle und es stoßen noch circa 10 Pakistaner dazu. Anschließend fahren wir alle zusammen zum Erdbeerfeld und pflücken circa 3,5 Stunden Erdbeeren. Das ist manchmal sehr anstrengend, weil die Haltung ganz schön in den Rücken geht. Aber es ist auszuhalten
Die Erdbeeren werden in sogenannten "Trays" gesammelt und aufgeschrieben. Nach dem "Picken" gibt es eine kleine Pause und danach geht es in den Shed wo die Erdbeeren gepackt werden. Hier gibt es 250-Gramm- und 500-Gramm-Boxen und besondere Techniken die Erdbeeren in die Boxen zu "stapeln". Als wir nach dem Job gefragt haben, hat der Supervisor (Abteilungsleiter sozusagen) uns gefragt, ob wir Erfahrung in Erdbeeren picken und packen haben. Und ich hab mich gefragt: Wofür braucht man da schon Erfahrung !? Einfach alles was rot ist und gut aussieht rupfen und gut ist! Aaaaber es ist manchmal ganz schön tricky diese Boxen zu packen Gerade weil die kleinen Boxen ein Gewicht von 280-295 Gramm und die großen Boxen 540-560 Gramm haben müssen.

Dabei gibt es wie gesagt besondere Packtechniken die man beachten muss, denn die Erdbeeren werden am Ende von Leuten überprüft, ob sie zum Beispiel an einer Stelle gequetscht sind oder falsch angeordnet sind oder ob eine Erdbeere nicht mehr gut aussieht und eher Marmelade aus ihr gemacht wird! Ha! Aber mit der Zeit kommt man rein und es macht sogar Spaß. Ich bin mittlerweile sozusagen am "Ende der Nahrungskette" beim Überprüfen der Erdbeeren am arbeiten und Dennis packt weiterhin. An sich ist die Arbeit nicht schwierig: Reife Erdbeeren pflücken und nachher schön verpacken
Das "Packing" dauert circa 2,5 Stunden sodass wir meistens um 12:30 Feierabend haben und was essen gehen können. Gearbeitet wird sieben Tage die Woche und in der Hochsaison kann es sein, dass man um drei, vier oder fünf Uhr Feierabend hat. Alle zwei Wochen gibt es den sogenannten "Payslip" und man sieht schwarz auf weiß wie viel man verdient hat. Das Auf manchen Farmen gibt es den Payslip sogar wöchentlich.

So wie lange eigentlich haben wir vor hier zu arbeiten? Geplant war erstmal ein Monat, weil wir am Anfang ein bisschen geschockt von allem hier waren (außerdem stand im Vertrag, dass man mindestens einen Monat bleiben muss).
Also Pobacken zusammenkneifen und durchhalten war angesagt! Denn hier ist wirklich nichts!!! Außer Schafen, Erdbeeren und Wälder. Noch nichtmals vernünftiges Handynetz und somit der Kontakt zur Aussenwelt oder Unterhaltung für langweilige Stunden nach der Arbeit Ab 18 Uhr haben wir Wifi, aber das funktioniert auch nicht so wirklich und wenn alle Mann drin ist es noch langsamer. Das ist für junge Menschen der absolute Horror
Aber egal, ich wollte nicht direkt am ersten Tag aufgeben und jetzt hatten wir Arbeit, also haben wir uns dazu entschlossen einen Monat zu bleiben. 4 Wochen jeden Tag um halb 7 auf's Feld um Erdbeeren zu pflücken! Jiha! Aber unsere Erfahrung und der Blickwinkel auf so manche Dinge wird sich bereichern und verändern! Denn die meisten Asiaten (zum Glück nicht alle) kommen wirklich nur nach Australien um zu arbeiten und nichts anderes. Sie wollen hier Geld verdienen und sparen und dieses dann wieder mit nach Hause zu nehmen. Die meisten hier auf der Farm sind hier um das 2nd-Year-Visa zu bekommen, damit sie nochmal wiederkommen können. Da sehen wir mal wieder wie gut wir es in Deutschland haben: Wir kommen nach Australien um zu reisen und schöne Dinge zu sehen und erleben. Wow!

Inzwischen sind wir 3 Wochen hier und haben uns schon so richtig gut eingelebt! Wir verstehen uns alle super untereinander und das war auch einer der Punkte, warum wir uns dafür entschieden haben noch länger als einen Monat zu bleiben

Nach dem Farmaufenthalt werden wir dann endlich weiterreisen Richtung South Australia (SA). Wo wir Weihnachten und Silvester verbringen wollen wissen wir noch nicht, aber wir wollen auf jeden Fall über diese Zeit wieder Housesitting machen, damit wir nicht in unserem Campervan Weihnachten feiern müssen

Ihr hört von uns und es ist schön so gutes Feedback zu meinem Blog zu bekommen

See ya!