I R A N mit dem Wohnmobil
Nach einer Rundreise durch die Vereinigten Arabischen Emirate und Oman, kehren wir durch den Iran zurück nach Europa.
Provinz Hormozgan
Von Sharjah (VAR) verschiffen wir nach Bandar Abbas der Hauptstadt der Provinz Hormozgan in den Iran. Die Fahrt dauert rund 11 Stunden, Abfahrt ist um 21.00 Uhr. Während der Überfahrt können wir in unserem Wohnmobil schlafen, was für uns sehr angenehm ist. Abendessen und Frühstück können wir am Buffet abholen und in unserem Wohni essen, beides mundet uns ausgezeichnet.
Pünktlich um 09.00 Uhr iranische Zeit trifft unser Schiff im Hafen von Bandar Abbas ein. Nun müssen wir unsere Fahrzeuge im Zoll Hof abstellen und zur Passkontrolle reingehen. Da etwa 400 Personen mit dem Schiff angekommen sind, stehen wir hinten an einer langen Warteschlange an, Frauen und Männer getrennt.
Nach langem hin und her können wir so gegen 20.00 Uhr endlich das Zollgebiet verlassen und quer durch die Stadt Bandar Abbas beim grossen Abendverkehr fahren, was unsere strapazierten Nerven nochmals ins Zittern bringt. Nach 22 km Fahrt erreichen wir endlich den vorgesehenen Uebernachtungsplatz.
Wir werden um 09.30 Uhr per Bus abgeholt und auf eine Erkundungstour zum Fisch- und Gemüsemarkt gebracht. Hier erleben wir die authentischen Hormozgan-Marktfrauen, welche zum Teil noch Gesichtsmasken tragen. Mit viel Geschick können wir sogar einige fotografieren.
Danach besichtigen wir den ca. 500 Jahre alten Hindutempel, welcher Zeugnis von dem einstigen Kulturaustausch und Handel zwischen dem Iran und Indien ist. Anschliessend fahren wir zum Hafen und steigen in das Schnellbot ein, welches uns auf die einzigartige Insel Hormoz bringt. Auf dieser Fahrt wird mit sehr übel, da sehr hoher Wellengang das Boot hin und her wirft. Zuerst bringt uns ein mini Bus zum portugiesischen Fort, welches aus Roteisenstein im 16. Jh. erbaut wurde.
Danach können wir bei einer iranischen Familie ein Mittagessen einnehmen. Weiter geht es zum Ueberwinterungshaus vom weltanerkannten Künstler Dr. Ahmad Nadalian, der seine Kunststücke und Installationen in mehr als 40 Ländern präsentiert hat. Die Ausstellung ist sehr schön und wird vom Künstler persönlich präsentiert. Hier auf der Insel macht er seine Kunst zu einem Sozialprojekt, in dem er den arbeitslosen Frauen der Insel Kunst unterrichtet und damit sie unterstützt.
Zum Schluss der Inseltour fahren wir noch zu malerisch farbigen Felsformationen und schönen Strände. Leider hat sich das Wetter in der Zwischenzeit verschlechtert und wir müssen bis 18.00 Uhr warten bis das Boot uns wieder zurück aufs Festland bringt. Damit ist ein schöner und inforeicher Tag zu Ende.
Von Bandar Abbas nach Bam (Provinz Kerman)
Während der Nacht lässt ein heftiges Gewitter mit kurzem Hagelschlag eine Menge Wasser über unser Auto laufen und morgens stehen wir in einem kleinen See. Wir verlassen die Stadt Bandar Abbas, was ziemlich mühsam ist, da viele Strassen überschwemmt und nicht passierbar sind. Nach einigen Wendemanövern erreichen wir doch die Strasse, welche uns 400 km über Kahnuj und Mohammadabad über 2‘200 m hinauf und wieder hinunter nach Bam führt. In der Höhe fällt sogar Schnee und die Strasse muss mit Schneeräumungsfahrzeuge geräumt werden. Viele Autos bleiben im Schnee stecken, so dass wir froh sind gegen Abend in Bam unversehrt einzutreffen.
Bam
Morgens geht es zuerst auf Diesel suche! Hier in Bam wird Diesel und Benzin geschmuggelt und auch wegen dem gestrigen Schneefall, stehen an den wenigen Tankstelle die Autos in Kolonnen an um zu tanken. Schliesslich gelingt es uns eine Tankstelle zu finden, bei welcher wir Ausländer tanken können.
Anschliessen fahren wir zur berühmten Zitadelle, welche die grösste der Welt gewesen ist und als UNESCO Weltkulturerbe galt. Die Geschichte der alten Stadt Bam reicht weit bis in die vor-islamische Zeit zurück. Tragisch erweise wurde dieser Befund durch das katastrophale Erdbeben vom 23. Dezember 2003 bestätigt, bei dem sich auch im Bereich der alten Zitadelle von Bam die Erde öffnete und so Schichten aus sassanidischer oder gar früherer Zeit freigelegt wurden. Diese Naturkatastrophe mit über 50‘000 Todesopfern in der Stadt und den umliegenden Ortschaften stellte selbst für die erdbebengeplagten Iraner eine Tragödie von ungeahntem Ausmass dar. Inzwischen sind so viele Teile der Stadt wieder instandgesetzt, dass sich eine Besichtigung lohnt und für die Archäologen, die sich ihrer mühseligen Arbeit ermutigt fühlen, wenn Touristen hierher kommen.
Die wichtige historische Rolle Bams resultierte aus seiner Lage an der Hauptverkehrsader vom iranischen Hochland zum indischen Subkontinent sowie später als Abwehrbollwerk gegen die Einfälle kriegerischer Stämme aus Afghanistan.
Aufbruch: | 09.03.2015 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 31.03.2015 |