I R A N mit dem Wohnmobil
Provinz Yazd
Yazd
Bei regnerischem Wetter fahren wir heute 320 km nach Yazd, der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Unterwegs machen wir Halt bei der alten Stadt Abarkuh, welche früher eine wichtige Karawanenstadt in einer wüstenhaften Region war. Etliche leider verfallende Karawansereien sind in der Umgebung noch zu sehen. Hauptattraktion des Ortes ist jedoch eine riesige Zypresse mit weit ausladenden Stamm, welche angeblich 4500 Jahre alt sein soll. Auch einen Eiskeller können wir hier besichtigen. In seiner 5 m tiefen Grube im Inneren wurde früher im Winter Eis gelagert und bis weit in den Sommer hinein zum Kühlen im Haushalt verwendet.
Yazd
Anschliessen fahren wir durch eintönige Wüste dem Gebirge zu, über einen 2‘650 m hohen Pass und erreichen unseren Uebernachtungsplatz beim Hotel Caravan in Yazd
Die Provinz Yazd wurde 1969 durch Abtrennung von der Provinz Isfahan gegründet. Bedeutsam ist sie vor allem durch ihren Reichtum an Rohstoffen; Blei- und Zinklagerstätten sowie Kupfervorkommen im südlichen Teil, riesige Eisenerzvorkommen und ausgedehnte Steinkohlegruben. Die Hauptstadt Yazd liegt am westlichen Rand der Kavir-Wüste. Im Gegensatz zu der ansonsten äusserst trockenen Umgebung sind die etwa 1200 m hoch gelegene Stadt und ihre Umgebung begünstigt durch die am nördlichen Abhang des Shir-Kuh-Gebirgsmassivs (4050 m), wo sich im Frühjahr die Schmelzwasser sammeln und durch ein ausgedehntes System von Qanaten (unterirdische Kanäle) zur Bewässerung genutzt werden können. Die Gärten um Yazd sind berühmt für ihre Granatäpfel.
Ein geflügeltes Wort in Iran lautet: „Wenn Du eine Frau suchst, die dich gut bekocht, nimm eine aus Täbris. Suchst Du eine, die dich verzaubern soll, nimm eine aus Shiraz. Suchst du eine, die treu ist, so heirate eine Frau aus Yazd“.
Die historische Altstadt erstreckt sich vom Bazar Viertel aus in nördlicher Richtung. In einem Bereich von mehr als 3 km2 findet man fast ausschliesslich Lehmhäuser in engen Gassen mit teils überdachten Gängen und Kuppeln sowie zahlreiche Windtürme.
Auf unserer Stadtbesichtigung besuchen wir den Zarathustier-Tempel. Über dem Eingang stehen die drei Medaillons mit den religiös-ethischen Hauptprinzipien der Zarathustrier: gute Gedanken, gute Worte – gute Taten. Im schlichten Innenraum brennt das ewige Feuer hinter einer Glasscheibe. Das Feuer soll nach der Überlieferung der Zarathustrier schon 470 n.Chr. nach Yazd gebracht worden sein und seit jener Zeit ununterbrochen brennen.
Anschliessend fahren wir zu den Türmen des Schweigens südlich der Stadt. Bis Mitte der 1960er Jahre wurden hier die Toten ausgesetzt. Die Zarathustrier glauben, dass Leichen die Erde verunreinigen. Deshalb ist es die Aufgabe der Geier, die Knochen abzuweiden. Heute werden die toten in ein gemauertes Grab gelegt, damit die Erde rein bleibt.
Natürlich steigen wir zu 2 Türmen hoch und haben von hier eine wunderbare Rundsicht auf die Stadt und die Umgebung.
Wieder zurück in der Stadt besuchen wir den Baq-e Doulatabad mit dem höchsten Wind Turm der Stadt. Ein Eingang führt zu einem Garten der für einen Gouverneur angelegt wurde. Der kleine achteckige Gartenpalast weist zu allen Seiten offene Hallen auf. Der Bau verfügt über ein ausgeklügeltes Kühlsystem, bestehend aus dem besonders hohen Wind Turm und grossen Wasserbecken im Innern.
Mit dem Besuch der Freitagsmoschee, dem Wassermuseum und dem Grab von Seyyed Rukn ad-Din, sowie dem Basar und den engen Gassen der Stadt verbringen wir den ganzen Tag.
Überall werden wir angefragt, ob sie uns fotografieren dürfen, was wir natürlich gerne erlauben, denn wir fotografieren die Leute ja auch öfters!
Abends gehen wir in die Stadt zum Essen, aber vorher besuchen wir noch ein Training der Ringkämpfer in einem sogenannten Krafthaus. Danach geniessen wir noch die wunderschön beleuchteten Anlagen und zum Schluss überrascht uns unser Begleiter mit einem Feuerwerk, denn heute am 21. März wird im Iran das Neujahrsfest gefeiert
Aufbruch: | 09.03.2015 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 31.03.2015 |