Mexiko 2015...der Sonne hinterher!
Mérida
Valladolid - Chichén Itzá
Das temporäre Nomadenleben geht weiter und wir packen, frühstücken und machen uns auf die Suche nach einem Taxi, das uns nach Chichén Itzá bringt. Für die 50 Km zahlen wir ca.10 EUR pro Paar (wir sind wieder mit Sabrina und Nicolas unterwegs ). Um halb 10 - leider etwas später als wir eigtl. ankommen wollten - stehen wir am Eingang vom Tempel. Wie vermutet, mit Hunderten anderen. Der Eintrittspreis liegt bei 224 MXN (ca. 13 EUR) - und diesmal müssen wir zwei Tickets bezahlen
Wir verbringen gut 3 Stunden in der Anlage und nehmen uns sogar die Zeit für ein kleines Picknick inmitten einer unwirklichen Kulisse. Die Wegesränder sind gesäumt von unzähligen Ständen, wo Einheimische vermeintliche Maya-Kunst verkaufen (z.B. Masken mit Logos von Football-Teams). Beeindruckend sind allerdings diejenigen, die mit einem riesengroßen Messer Masken oder Figuren schnitzen und sie vor Ort bemalen. Was uns ebenso den ganzen Weg über begleitet, ist das Fauchen von Wildkatzen. Nicht etwa, wir uns im Dschungel befinden und Gefahr laufen, einer zu begegnen, sondern weil es hier Flöten gibt, mit denen dieses Tier imitiert wird (obwohl wir zugeben müssen, dass wir uns beim ersten Mal ganz vielleicht ein wenig erschrocken haben).
Da diese Maya-Stadt zum Pflichtprogramm eines Yucatán-Reisenden gehört, konnten wir sie natürlich nicht auslassen. Dennoch sind wir uns alle einig, dass uns Ek Balám deutlich mehr beeindruckt hat - nicht zuletzt, weil man die Bauwerke besteigen darf und sich die Besuchermassen in Grenzen halten.
Chichén Itzá - Mérida
Eine Busfahrt, die ist lustig...und äußerst lecker!
Wir holen unsere Rücksäcke ab, kaufen Bustickets (diesmal ist es die 2. Klasse, da der 1.-Klasse-Bus erst in 4 Stunden fährt) und wollen los. Die Dame am Ticketschalter erklärt uns, dass keine Plätze gebucht werden können (wie bei unserer Fahrt in der ersten Klasse) und wir jeden Bus nehmen könnten, der alle halbe Stunde abfährt. Wir haben Glück, denn wir können gerade noch einen Bus erwischen. Der Busfahrer winkt uns rein, wir packen noch schnell unsere Rücksäcke in den Gepäckraum und steigen ein. Beim Einsteigen sehen wir, dass es nur noch 2 freie Plätze gibt und da wir nicht möchten, dass zwei von uns die 2,5 stündige Fahrt bis nach Mérida stehen müssen, entscheiden wir uns kurzerhand auszusteigen, um auf den nächsten Bus zu warten. Die Jungs packen die Rücksäcke aus dem Gepäckraum, während ein Mann uns aus dem Bus zuruft, dass er in wenigen Minuten aussteigen wird. Uns war nicht klar, dass die Busse der zweiten Klasse häufiger anhalten - das kommt uns jetzt allerdings zu Gute. Also packen wir die Rücksäcke wieder in den Gepäckraum, steigen ein und nehmen Platz (zumindest Sabrina und ich). Bei einigen der Fahrgäste sorgte unsere Hop on-Hop Off-Einlage für Belustigung...
Schon wenige Minuten später sitzen auch die Jungs. Was dann folgt, ist Mexiko at it's best. Es steigen immer wieder Einheimische ein und aus, die kleine Köstlichkeiten verkaufen. Lautstark verkünden sie, was es Tolles gibt: Churros, Chips, Empanadas - mit oder ohne Soße...alles, was das Fingerfood-Herz begehrt! Wir probieren natürlich auch einige Leckereien und hoffen einfach, dass uns Montezuma's Rache nicht erwischt. Super niedlich war eine Omi, die aber offensichtlich ihre Dritten trug. Offensichtlich, weil das obere Gebiss immer dann, wenn sie gelacht oder gesprochen hat, runtergefallen ist und sie es mit einem schmatzenden Geräusch für einige Sekunden wieder anheften konnte.
Auch wenn die Busfahrt in der ersten Klasse sehr komfortabel war, diese hier war um Längen interessanter und lustiger!
Bienvenidos a Mérida
Willkommen in der Hauptstadt Yucatáns.
Sabrina und Nicolas haben bereits ein Zimmer gebucht und machen sich auf den Weg zum Hotel - wir hingegen sind Abenteurer (haha!) und lieben das Risiko (nee, is klar!). Und deswegen machen wir uns auf den Weg zum "Plaza de la Independencia", um uns in einer der Bars ein Bierchen zu genehmigen (langsam wird es auffällig oft... und nebenbei eine Bleibe zu finden. Wlan gibt es an jeder Ecke - fast immer frei zugänglich (und wenn nicht, trinkt man eben ein Bier). Was wir feststellen: in einer Bar kannst du nicht nur super nach der nächsten Unterkunft oder nach einer Sehenswürdigkeit googeln, du lernst ganz nebenbei viele Leute kennen, weil man als Backpacker (wahrscheinlich aber auch sonst) mit vielen Gästen ins Gespräch kommt. Die älteren Damen, die wir kennenlernen, befinden sich auf einer Gruppenreise durch Kuba und Mexiko und erzählen uns einiges von dem, was sie bereits besichtigt haben. Als diese gehen, setzen sich die Ingolstädter, Iris und Roland, an deren Tisch und merken bald, dass wir auf der Suche nach einem Hotel sind - so dass wir auch mit Ihnen ins Gespräch kommen. Irgendwann geben wir die Suche jedoch auf, weil uns alles entweder zu weit "ab vom Schuss" oder zu teuer ist, so dass wir uns für das "Hotel Reforma" eintscheiden (2 Übernachtungen für insges. ca. 57 EUR pro Zimmer), in welchem unseren beiden Franzosen eingecheckt haben. Wir verabschieden uns von Iris und Roland, erzählen Ihnen aber noch davon, dass wir am Abend zum "Parque Santiago" wollen, da dort jeden Donnerstag Musik der 50er Jahre von einer Big Band gespielt wird.
Dort treffen wir sie später tatsächlich an und verbringen einen wunderschönen gemeinsamen Abend - mit Bier, Nachos und bester Live-Musik!
Sightseeing in Mérida
Nach einem ausgiebigen und reichhaltigen 1 US$-Frühstück im Reforma machen wir uns auf den Weg, um Mérida kennenzulernen. Wir besuchen die beiden größten Märkte für Kleidung und Handwerk und verbringen dort mehrere Stunden. Es gibt unfassbar viele Gerichte, frisches Obst, Gemüse, Kleidung, den ein oder anderen Sänger und Alleinunterhalter - aber vor allem Menschen, die all die Dinge, die sie anbieten, auch verkaufen wollen. Es geht alles sehr laut zu, die Sinne werden angeregt - alles ist so lebendig (alles, bis auf die Tiere in der Fleischhalle). Hach! Herrlich!
Danach laufen wir eine lange Zeit planlos, aber nicht ohne Schönes zu entdecken, durch die Gegend. Jede Ecke bietet Neues und lädt zum Fotografieren und Verweilen ein. Weil uns der Platz am Vortag so gut gefallen hat, machen wir zwischendurch einen Abstecher zur "Plaza de la Independencia", wo es ein großes Aufgebot an Polizisten gibt - sowohl am Boden aber auch per Hubschrauber - die minutenlang den Platz umkreisen. Allesamt verhüllt und schwer bewaffnet. Man hätte meinen können, dass ein neuer US-Streifen gedreht wird. Kurz darauf kommen wir mit José, einem Einheimischen, ins Gespräch, der uns erzählt, dass ganz Mérida derzeit aufgrund der Flüchtlingskrise patroulliert werde. Außerdem erzählte er viel Interessantes über seine Heimat - in bestem englisch (leider nicht selbstverständlich, da hier nur wenige diese Fremdsprache beherrschen). Wir haben u.a. erfahren, dass der Panamahut eigtl. Jipijapa heißt (wird Hipihapa ausgesprochen), was soviel wie "flexibel" in der Sprache der Maya bedeutet und dass Mexikaner in Hamacas (Hängematten) schlafen. Im Anschluss an das tolle und informative Gespräch sind wir in den Shop "Guayaberas TITA" gegangen (wie von José vorgeschlagen), da man hier angeblich die qualitativ besten Andenken (Hamacas, Hemden, Schnitzereien, Teppiche u.v.m.) bekommen könne. Wir sind zwar nicht fündig geworden, können aber bestätigen, dass der Laden auf 2 riesengroßen Etagen unglaublich viel zu bieten hat und sicher viele Touristenherzen glücklich machen kann.
Mit unheimlich vielen, neuen Eindrücken beladen, gehen wir wieder zurück ins Hotel und suchen die Abkühlung im Pool (hier sind es tagsüber gut 30 Grad), wo wir weitere interessante Menschen kennenlernen, u.a. eine Dame aus Mexiko, die uns von ihrer unerfüllten Liebe zu einem Österreicher erzählt...eine sehr bewegende Geschichte. Aber die bleibt unter uns
Den Abend verbringen wir mit unseren Franzosen in der Bar Pipiripau, welche Thomas uns ich bei unserer Sightseeing-Tour durch Zufall Entdeckung haben. Wie vermutet, wird der Abend feuchtfröhlich Weil er uns schon am Nachmittag besonders gut geschmeckt hat, haben wir auch jetzt wieder "Mezcal" getrunken - allerdings hatte niemand einen Wurm im Glas...
Vielleicht sollten wir hinzufügen, dass sämtlich Klischees in Bezug auf die Deutschen und die Franzosen bereits in der kurzen gemeinsamen Zeit erfüllt wurden
A la cama! Morgen ist früh aufstehen angesagt - es geht nach Uxmal!
An vielen Ecken auf dem Markt wird Musik gespielt und gesungen - manchmal gar nicht mal so gut - aber immer schön
Die Vielfalt an Obst, Gemüse und Gewürzen sucht seinesgleichen...unfassbar tolle Gerüche, die dich durch die "Fressmeile" begleiten.
Der Tipp von José: hier findet jeder sein qualitativ hochwertiges Wunsch-Souvenir, aber nicht den "Ramsch" von der Straße.
Das "La Bierhaus" - hier haben wir nur einen Blick hineingeworfen...das original german beer trinken wir aber weiterhin in good old Germany
Den VW Käfer findet man wohl nirgendwo so häufig wie in Mexiko in allen Formen, Farben und Zuständen.
Aufbruch: | 20.11.2015 |
Dauer: | 16 Tage |
Heimkehr: | 05.12.2015 |