Mexiko 2015...der Sonne hinterher!

Reisezeit: November / Dezember 2015  |  von Miri und Thomas S.

Campeche

Besichtigung der Ruinenstadt Uxmal

Es ist 6 Uhr früh und ich (Miri) liege wach im Bett. Heute wollen wir nach Uxmal und im Anschluss nach Campeche. Ob wir den Weg antreten können? Keine Ahnung, denn ich kann mich keine 20 Meter vom Klo entfernen. Montezuma's Rache hat mich voll erwischt - ich fühle mich furchtbar elend und kassiere somit die Quittung dafür, dass ich mich von Getränken mit Eiswürfeln (aka Mojitos) und Streetfood habe verleiten lassen...aber hey! Es riecht alles sooo gut und schmeckt unfassbar lecker Gegen 10 Uhr und nach dem Verzehr einiger Super-Tabletten aus Holland fühle ich mich ein wenig besser und will es zumindest versuchen...
Der Weg zur Bushaltestelle ist eigtl. nur ca. 15 Gehminuten vom Hotel entfernt, wir brauchen aber gut 30 Minuten, weil ich alle paar Meter eine Pause einlegen muss. Dass man sich nicht immer auf die Abfahrtszeiten der Busse verlassen kann, müssen wir ausgerechnet heute feststellen. Colectivos (Sammeltaxis) gibt es lt. der Touristeninformation leider nicht in der Nähe, so dass wir eine geschlagene Stunde mit Warten verbringen. Die 1,5 stündige Fahrt schlafe ich fast vollständig durch, trotz der ohrenbetäubend lauten Musik (leider irgendeine uralte BRAVO-Hits mit Songs von Modern Talking o.ä.). In Uxmal angekommen, treffen wir auf Sabrina und Nicolas, die schon früher losgefahren sind und sich nun auf den Rückweg machen wollen - sofern der Bus kommt, da auch dieser bereits 20 Minuten Verspätung hat. Wir verabschieden uns, da sich unsere Wege hier trennen: während Sabrina und Nicolas zurück nach Mérida fahren, um dann weiter nach Tulum zu reisen, wollen wir weiter südlich nach Campeche.
Für den Eintritt müssen wir zwei Eintrittskarten pro Person an unterschiedlichen Ticketschaltern kaufen und bezahlen 204 (MXN) pro Nase (was ein Blödsinn: die Ticketschalter befinden sich fast nebeneinander - Nr. 1 und Nr. 3). Schon beim Betreten der Anlage stehen wir am "Templo del Enano" (Pyramide des Wahrsagers). Es ist bereits die dritte Tempelanlage, aber wir sind jedes Mal auf's Neue überwältigt. Die Ruinenstadt ist wunderschön und ich versuche, mich durchkämpfen, denn ich will alles sehen! Am Ende der Besichtigung kommt aber, was kommen musste und ich übergebe mich vor den Augen einiger Touristen, weil es mir leider immernoch nicht so gut geht...wenn ich mich jetzt hätte in Luft auflösen können...

Das ist sie: Die Pyramide des Wahrsagers

Das ist sie: Die Pyramide des Wahrsagers

Ostgebäude

Ostgebäude

Hotelsuche in Campeche

Wir verlassen die Anlage und wollen nach Campeche weiter. Hier in Uxmal fahren die Busse deutlich seltener und wir hoffen, dass die Angabe der Dame am Ticketschalter (in Mérida) stimmt und der letzte Bus um 18:30 Uhr kommt. Weil ich schwächele und wir mit der Besichtigung der Ruinen schon deutlich früher als erwartet, fertig sind (normalerweise wären wir wohl auf jede Pyramide gestiegen, um die Aussicht zu genießen - aber leider nicht heute), stehen wir bereits um kurz nach 17 Uhr an der "Haltestelle" (es gibt eigtl. keine - du wartest einfach da, wo dich der Bus zuvor rausgelassen hat). Die beiden New Yorker, Dan und Kevin, warten ebenfalls dort, weil es auch für sie nach Campeche gehen soll. Die Zeit vergeht trotz eines netten Smalltalks, das die Amis beherrschen wie kein anderes Volk, leider nicht so schnell. Aber dann kommt er endlich und...ist pünktlich!
Es ist schon 21 Uhr, als wir in Campeche ankommen und wir haben noch keinen Schlafplatz. Wir suchen zunächst ein Eckchen auf, an dem es Wlan gibt. Während wir suchen, begegnen wir der Dame, die wir zuvor in Mérida kennengelernt haben. Die Welt ist eben nur ein Dorf. Wir klappern einige Hotels ab, die wir in bekannten Hotelsuch-Apps gefunden haben, sind aber unzufrieden, weil die Bilder meist nichts mit der Realität gemeinsam haben (zumindest ein Fenster im Raum wäre schön...). Erst ca. 2 Std. später finden wir ein Zimmer im Zentrum und freuen uns auf's Bett.

Sightseeing in Campeche

Als wir erwachen, ist der Himmel strahlendblau - kein Wölkchen zu sehen! Aber zunächst suchen wir ein neues Hotel, da das hier zwar ok, aber weder sonderlich schön noch sonderlich sauber ist...und wir wollen einen Pool! Denn die Sonne lädt gerade dazu ein (einen Strand gibt es in Campeche leider nicht). Im Hotel Socaire (nur 2 Straßen von der Plaza entfernt) werden wir fündig - und wie! Ein wunderschönes, kleines Hotel. Super liebe Empfangsdamen, ein toller, kleiner Pool und ein wunderschönes Zimmer (für ca. 50 EUR) sorgen dafür, dass wir uns sehr wohl fühlen. Wir müssen nur noch unsere Rucksäcke aus dem vorherigen Hotel holen.
Diesen einzigen Punkt (die Hotelsuche) können wir heute von der ToDo-Liste streichen und uns nun dem Schönen widmen: Sightseeing in Campeche. Diese wunderschöne, kleine Stadt wurde 1999 sogar von der UNESCO für ihre Bemühungen belohnt, das "historische Bild aufzupolieren" und gehört seither zum Weltkulturerbe (Altstadt und die Festung). Die kleinen Gässchen mit ihren pastellfarbenen Häusern, die kopfsteingepflasterten Wege, die hohen Bordsteine, die über Stufen erklommen werden...hier lassen wir den Reiseführer im Hotelzimmer, denn wir sind von ziemlich allem fasziniert!
Als wir an einem der übriggebliebenen Teile der Stadtmauer ankommen, erfahren wir von dem Piratenansturm in 1663. Diesem hat die Stadt die wohl mit wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu verdanken: die Stadtmauer und zahlreiche Bastionen. Dinge, die von dieser Zeit erzählen, finden sich überall...die Kanonen selbst sind auf der Stadtmauer ausgestellt (die wir für ein bisschen "Propina" - Trinkgeld - besichtigen dürfen)..von hier aus bietet sich eine wunderschöne Aussicht über die Altstadt. Wir sind viele Stunden unterwegs und kehren nach einem köstlichen Mittagessen im Hotel ein. Später am Abend wollen wir noch zum Plaza, da es hier jeden Freitag eine Lichtshow zur "Piratennacht" gibt. Zuvor möchten wir aber noch einige Bilder bei umdiewelt.de hochladen...stellen dabei allerdings fest, dass wir das Netbook im letzten Hotel vergessen haben - aaaah! Die nette Dame an der Rezeption ruft direkt im Hotel an und fragt, ob das Teil dort gefunden wurde. Wir haben Glück! Also geht es erstmal wieder zurück ins letzte Hotel, Netbook holen und dann ab auf die weihnachtlich geschmückte Plaza, um den letzten Abend in Campeche in vollen Zügen zu genießen.

Unsere super schöne Bleibe (in der zweiten Nacht) im Socaire.

Unsere super schöne Bleibe (in der zweiten Nacht) im Socaire.

Den Tag starten wir im "Altagracia", wo es den besten Kaffee der Stadt gibt.

Den Tag starten wir im "Altagracia", wo es den besten Kaffee der Stadt gibt.

Bienvenidos a Campeche

Bienvenidos a Campeche

Who the F**k is Captain Morgan?

Who the F**k is Captain Morgan?

Der Kinderspielplatz ist sicherlich nicht vom TÜV abgenommen...

Der Kinderspielplatz ist sicherlich nicht vom TÜV abgenommen...

Die Kathedrale

Die Kathedrale

Sonntags um halb 9 hat das bunte Treiben noch nicht begonnen...
Rechts im Bild: Die "Travia de la ciudad"

Sonntags um halb 9 hat das bunte Treiben noch nicht begonnen...
Rechts im Bild: Die "Travia de la ciudad"

Die "Innenstadt" - so farbenfroh!

Die "Innenstadt" - so farbenfroh!

Das ist wohl geschmackssache...

Das ist wohl geschmackssache...

Am Plaza weihnachtet es schon heute sehr - bei 30 Grad

Am Plaza weihnachtet es schon heute sehr - bei 30 Grad

Überall finden sich Piraten...

Überall finden sich Piraten...

Auf der Stadtmauer - die Aussicht ist fantastisch!

Auf der Stadtmauer - die Aussicht ist fantastisch!

Der Blick von der Stadtmauer.

Der Blick von der Stadtmauer.

Um wieder herausgelassen zu werden, musste Thomas die Glock läuten.

Um wieder herausgelassen zu werden, musste Thomas die Glock läuten.

Die Bürgersteige entsprechen nicht dem europäischen Standard und sind über Stufen zu "erklimmen".

Die Bürgersteige entsprechen nicht dem europäischen Standard und sind über Stufen zu "erklimmen".

Die Lichtershow am Abend an der Plaza...glücklich ist der, der einen guten Sitzplatz ergattert.

Die Lichtershow am Abend an der Plaza...glücklich ist der, der einen guten Sitzplatz ergattert.

Überall in der Stadt finden sich Kunstwerke wie diese hier.

Überall in der Stadt finden sich Kunstwerke wie diese hier.

HSV - BRE...und im Anschluss Campeche - Mérida

Bisher haben wir den Wecker fast immer ausgelassen, weil das frühe Aufstehen auch so ganz gut klappt...so auch heute. Zur Sicherheit habe ich den Wecker dennoch auf 8 Uhr gestellt, weil ab 8:30 Uhr das Spiel Bremen gegen Hamburg übertragen wird. Während Miri noch in die Stadt geht, weil noch einige Fotos geschossen werden müssen (bisher sind etwa 1.200 "im Kasten"), habe ich mich auf das Spiel konzentriert...und? Gewonnen!! Aber sowas von! Die Befürchtung liegt nahe, dass die Jungs nur dann gewinnen, wenn ich außer Landes bin - wie auch schon in der vergangenen Woche. Wie wär's hiermit: ihr spart ein bißchen was, damit wir jedes Wochenende im Ausland verbringen - und im Gegenzug gewinnt der HSV die Deutsche Meisterschaft?

Nach dem Spiel machen wir uns auf den Weg zum Bahnhof und kaufen Tickets für den Bus 2. Klasse nach Mérida für insgesamt 222 MXN. Warum Mérida, wenn wir gerade von dort kommen? Weil wir für Palenque und San Cristobal zu wenig Zeit haben und weil wir noch einige Tage am Meer verbringen möchten (von Mérida soll es nach einer Nacht auch für uns weiter nach Tulum gehen). Unser "Wunschbus" sollte um 11:15 Uhr abfahren, wurde jedoch gecancelled. Wir haben uns für den nächsten um 12 Uhr entschieden. Ein Fehler, wie wir nun feststellen: aktuell ist es 15:45 Uhr und wir befinden uns noch nicht in Sichtweite unseres Ziels. Der Bus fährt durch Wald und Wiesen und wir vermuten, dass dies noch einige Zeit so weitergeht. Das nächste Mal fahren wir eine so lange Strecke definitiv erster Klasse - hier gibt es nämlich noch nicht einmal die Möglichkeit, auf's Klo zu gehen. Und nun kommen wir auch zum weniger angenehmen Teil der Reise: ein sehr betagter Mann nahm neben Miri Platz und fummelte zunächst ständig an unseren Rucksackgurten (er saß zwischen uns und unseren Rucksäcken) und befestigte an einem der Gurte seinen Jipijapa. Jetzt wird's spannend: offenbar hatte er für die Länge seiner Reise eine viel zu kleine Blase...er öffnete den Verschluss einer leeren Flasche (mit einer größeren Öffnung) und fummelte anschließend an seinem Hosenlatz (leider trug er unter diesem keine Plinte, so dass alles sehr bald zu sehen war). Miri sagte immer wieder nur "no, por favor! no!". Ein anderer Fahrgast sah das Elend und bat die Personen, die mit dem Opa eingestiegen sind, sich um ihn zu kümmern. Sie setzten ihn um (4 Reihen vor uns), er legte seinen Hut über'n Schoß...und nun ist die zuvor noch leere Flasche ein klitzekleines bisschen voller. Na, lecker...wir sind gespannt, wie's ausgeht. Ich glaube, Miri muss jetzt auch mal...

(...)

Gegen 17 Uhr kommen wir endlich - ohne weitere Zwischenfälle - an und suchen das zuvor ausgesuchte Hotel in der Calle 58/59 auf. Wie schlecht es ist, wird uns leider erst auf den zweiten Blick bewusst (und den gibt es erst viel später). Denn zunächst sind wir immer noch ein wenig beeinflusst von der bescheidenen Fahrt hierher (also ist alles, was mehr als über 2 Sitzplätze verfügt und sich holprig bewegt, riesig), außerdem sind wir hungrig, müde und wollen - zuguterletzt - auch noch den Marktplatz aufsuchen, da es heute ein schönes Fest zum Andenken an die Geschichte Méridas entlang der Calle 60 gibt.
Nach einem wunderschönen Abend, geht es zurück im Hotel und wir nur noch ins Bett fallen möchten. Leider sehen wir nun all das, was uns zuvor verborgen blieb. Aber wir wollen nicht zuviel meckern, schließlich sind wir keine Hoteltester. Vielleicht nur so viel: geduscht haben wir hier aus Rücksicht auf unsere Gesundheit nicht.

Um 5 Uhr klingelt der Wecker, damit es nach Tulum weitergehen kann. Die Nacht ist dadurch zwar sehr kurz, aber wir bleiben hier (in diesem Hotel) nicht länger als nötig...

Das "La Bierhaus". Heute haben wir ihm einen Besuch abgestattet - anders als bei unserem ersten Besuch in Mérida. Allerdings blieben wir beim mexikanischen Bier

Das "La Bierhaus". Heute haben wir ihm einen Besuch abgestattet - anders als bei unserem ersten Besuch in Mérida. Allerdings blieben wir beim mexikanischen Bier

Die ganze Stadt ist heute bunt!

Die ganze Stadt ist heute bunt!

Die letzten Vorbereitungen für diese schöne Fiesta werden getroffen...

Die letzten Vorbereitungen für diese schöne Fiesta werden getroffen...

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Seit einem (ewig langen) halben Jahr warten wir nun auf den Abflug Richtung Cancun - die Quittung dafür, dass wir mal wieder sehr früh gebucht haben. Es sind nur noch wenige Tage, bis wir Yucatán, Campeche und Quintana Roo erkunden werden - alles kann, nichts muss. Denn in diesem Urlaub steht der Chillfaktor ganz oben und nichts ist geplant (bis auf die ersten beiden Übernachtungen). Für uns wird es der erste Backpackerurlaub - und euch nehmen wir gerne wieder mit :-)
Details:
Aufbruch: 20.11.2015
Dauer: 16 Tage
Heimkehr: 05.12.2015
Reiseziele: Mexiko
Der Autor
 
Miri und Thomas S. berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.