Inselhopping von Malaysia nach Indonesien

Reisezeit: Februar / März 2016  |  von Thomas H.

Indonesien: Auf den Spuren der Cassava

Nach 3 Tagen des Müßiggangs ging es weiter ins Inselinnere Lomboks mit dem Ziel Tetebatu, ein kleines Dorf im Süden des Rinjani und umgeben von Reisfeldern. Hätten wir geahnt, dass wir "nur" etwas über 3 Stunden benötigen, hätten wir unseren Fahrer die so umschwärmte Südküste mitnehmen lassen. Aber gut, so haben wir zumindest noch ein Ziel für den nächsten Besuch... bei dem wir dann auch ganz bestimmt prall gefüllte Brieftaschen mitbringen, um die unzähligen tollkühnen, sammelwütigen Menschen zu bedenken, die gefühlt aller 100 Meter die Strasse einengen und jeden Vorbeikommenden mit Klingelbeuteln anklingeln für die Unterstützung des Baus der nächstgelegenen Moschee. Man stelle sich das in Deutschland vor...da wird BER ja noch später fertig

Dank zeitiger und arg verregneter Ankunft in Tetebatu sollte eine Reisfeldwanderung den Tag abrunden. Untergekommen im Rumah Daun Homestay, war der Besitzer gleich Feuer und Flamme für die Idee und hat uns ohne großes Zögern seinen Sohn als Guide an die Hand gedrückt. Spätestens beim Verlassen der Strasse haben wir unsere Schuhwahl verdammt. Nach einem Regenguss quer durch Wiese, Wald, Gras und Morast zu wandern, führt mit Flipflops und Sandalen nicht unbedingt zu einer reibungslosen Fortbewegung. Da hilft dann nur noch eines, Flipflops ausziehen und barfuss weitergehen Und die Rutschpartie lohnt sich allemal: es ist grün, wohin man auch schaut, unterschiedlichste Anbaustadien - einige Felder sind abgeerntet, andere gerade erst neu bepflanzt - überall kleine Kanäle zur Bewässerung, in der Luft schwirren Libellen und es zirpt an allen Ecken. Zwischendrin kamen einige hilfreiche Erläuterungen unseres Guides mitsamt "Bezeigung" allerlei floristischer Eigenarten, u.a. auch der Cassava, die jedoch nur Fragezeichen in unsere Augen zaubern konnte. Zu guter Letzt fing es wieder an zu regnen, und durchnässt bis wirklich auf die allerletzte Pore kamen wir am Ausgangspunkt wieder an, argwöhnisch beäugt von allen Dorfbewohnern aus Ihren mehr oder weniger trockenen Unterständen.
Als einzige Gäste in der Unterkunft wurden wir danach aufs Allerfeinste versorgt. Aus der Küche kam auf einmal ein Teller mit seltsamen grünen pommesartigen Stäbchen mit Kokosraspeln, mit dem Verweis auf besagte Cassava. Da wir weiterhin auf dem Schlauch standen, sich die Erfindung des WLANs aber mittlerweile bis in die hintervorletzte Ecke unseres Kontinents durchgesetzt hat, kam die Erleuchtung in Form von Bits & Bytes... es handelt sich um Maniok. Halleluja. Geschmacklich war das dargebotene äußerst lecker, leicht mehl-teigartig, mit einer deftig-süßen Note. Kaum war der Teller leer, ging die lukullische Reise weiter. Kleine Tütchen mit Maniokchips wurden gereicht, auch die wirklich empfehlenswerte Süchtigmacher. Und was braucht's zum Verdauen... genau, beschlossen wurde das ganze mit einem Maniokschnaps... reichlich. Das nenne ich Gastfreundschaft. Selten haben wir uns so umsorgt und wohl gefühlt, höher kann man den Daumen kaum noch halten.

© Thomas H., 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wieder einmal ruft Südostasiens vielfältige Kultur, überwältigende Landschaften, hervorragende Küche und traumhafte Strände. Da kann es nur heissen: Winter ade - Tropenhitze, wir kommen.
Details:
Aufbruch: 18.02.2016
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 15.03.2016
Reiseziele: Malaysia
Indonesien
Der Autor
 
Thomas H. berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
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