USA - Kanada 2015 - Teil 4
Teil 4-Streckenverlauf Minnesota/N.Dakota/Montana: 19.06.2015 - Hillsboro - Jamestown, North Dakota
19.06.2015 - Hillsboro - Fargo - Valley City - Jamestown, North Dakota
19.06.2015 Roseau – Oslo – North Dakota - Grand Forks – Hillsboro - Traill County Courthouse – Traill County Veterans Memorial – Rest Area Tree Claims - Fargo – Valley City - Jamestown – Home of the world largest buffalo – Dakota Thunder - Frontier Village
7 ½ Std. – 300 Meilen (483 km)
Heute Morgen macht Nate ein sehr gutes Frühstück mit Schinken, Eiern, Käse, Saft, frischen Früchten und natürlich Kaffee.
Es heißt Abschied nehmen, selbst die Viecher kommen dazu. Dann starten wir früh, denn es ist ein Unwetter angesagt. Rolf will vermeiden, dass wir da hinein fahren. Nate begleitet uns im Auto über die Gravel Road bis zur Abzweigung auf den HW 11. Ich fahre mit ihm, so hat es Rolf leichter mit dem Motorrad auf dem tiefen Sand.
Um 8.30 Uhr sind wir auf dem Weg. Es regnet leicht. HW 1 / HW 220. wir kommen nach Oslo, tanken. Weiter HW 54. Der Regen hört auf. Es wird warm. Interstate 29.
Wir überqueren den Red River of the North. Er bildet hier die Grenze zwischen Minnesota und North Dakota. The Red River of the North ist ca. 890 km lang, davon liegen 635 km in den USA und 255 km in Kanada. Nach der Schneeschmelze kommt es häufig zu Hochwasser und Überschwemmungen in den nahen Ufergebieten des Flusses.
Nun kommen wir nach Grand Forks und Hillsboro. Hillsboro ist ein kleiner Ort mit ca. 1.700 Einwohnern.
In Hillsboro sticht uns das Traill County Courthouse, 1905 in Beaux-Art errichtet, ins Auge. Wir halten und wollen es uns anschauen. Das Gebäude gehört zu den National Register of Historic Places.
Beaux-Arts-Architektur bezeichnet die Architektur des Historismus, wie sie im 19. Jh. von der Ecole des Beaux Arts in Paris vertreten wurde. Ihre Architekten errichteten insbesondere zwischen 1850 und 1914 zahlreiche repräsentative Gebäude dieser Stilrichtung vor allem in Frankreich sowie sehr umfangreich auch in den USA, Kanada und Australien. Im deutsch-sprachigen Raum wurde die Beaux-Arts-Architektur besonders in Preußen aufgenommen.
Eine nette Dame lädt uns ein, das Courthouse auch von Innen anzuschauen, was wir natürlich gerne machen. Es finden sich dort herrliche Malereien an der Innenkuppel. Viele Bilder werden gemacht, auch von dem Denkmal – Traill County Veterans Memorial - für gefallene Soldaten.
Und weiter Interstate 29 bis Fargo, dort HW 94 West. Kurzer Halt an der Rest Area Tree Claims. Hier gibt es viele schattige Bäume. Dieser Tree Claim wurde 1893 von Präsident Grover Cleveland unterschrieben und William A. Baldwin überge-ben. Die Bäume wurden 1894 gepflanzt.
Natürlich interessiert mich mal wieder die Geschichte dazu:
Ein Tree Claim wurde Siedlern zuerkannt, wenn sie versprachen, mindestens 10 acres (40.468,6 m²) mit Bäumen zu bepflanzen, um ihre Versorgung mit Brennholz und Zaunpfosten sicher zu stellen. Im Gegenzug erhielten sie 160 acres (647.497 m²) Farmland zugesprochen. Eine Sache also, die sich lohnte.
Ab Fargo Interstate 94.
In Valley City tanken wir. Die Stadt, ca. 6.500 Einwohner, ist bekannt für einige Brücken über den Sheyenne River, incl. der Hi-Line Railroad Bridge. Daher hat der Ort den Beinamen „City of Bridges“.
Der Sheyenne River ist einer der Hauptzuflüsse des Red River of the North, ca. 951 km lang, durchfließt er den Osten von North Dakota.
Gegen 16 Uhr erreichen wir Jamestown, am James River gelegen, 16.000 Einwohner – home of the world largest buffalo.
Die Stadt wurde 1872 von General Thomas Rosser von der Northern Pacific Railway gegründet und nach seiner gleichnamigen Heimatstadt Jamestown im Bundesstaat Virginia benannt. Wegen der günstigen Verkehrslage wuchs die Stadt schnell, etablierte sich als Handelsplatz und gründete ein College.
Sie ist heute auch im Tourismus aktiv, beherbergt ein Bison-Museum (National Buffalo Museum) und zeigt das mit einer Höhe von fast acht Metern größte Standbild eines amerikanischen Bisons (american bison bzw. american buffalo). Dies auch als Sinnbild dafür, dass im 19. Jh. große Herden dieser Tierart die den Ort umgebende Prärie bevölkerten. Noch heute gibt sich die Stadt die Spitznamen „The Buffalo City“ und „Pride of the Prairie“.
Im Econo Lodge beziehen wir Quartier. Abladen, umziehen und dann machen wir uns auf zum Frontier Village.
Hier steht „the world’s largest buffalo monument“. Der riesige Bison/Buffalo ist 7,9 m hoch, 14 m lang und er wurde aus 54 US-Tonnen (54,86 t) Stuck und Zement, um einen Stahlrohrrahmen mit Drahtgitter, errichtet. Man sieht den Büffel schon von weitem von der Interstate 94. Er überblickt den Ort von oberhalb des James River Valley.
Die Skulptur ist detailgetreu und anatomisch korrekt einem männlichen Bison nachgebildet. Viele Jahre lang mussten die Abschlussklassen des Jamestown Gymnasiums, die Genitalien in den Schulfarben Blau und Weiß malen.
1959 wurde die Bison-Skulptur von dem lokalen Geschäftsmann Harald Newman in Auftrag gegeben. Elmer Peterson, Professor und Bildhauer des Jamestown College führte die Arbeiten aus.
Ursprünglich stand die Statue allein auf dem Hügel südlich von Jamestown. Ab Mitte der 1960er Jahre begann die Stadt, Frontier Village zu errichten. Dies ist eine Ansammlung von historischen Gebäuden. Das Dorf zeigt das Aussehen einer kleinen Stadt im Mittleren Westen in den 1800er Jahren. Auch das National Buffalo Museum gehört zu dem Komplex.
Im Jahr 2007 wurde die riesige Buffalo-Statue saniert und neu gestrichen. Diese Arbeiten wurden von Elmar Petersen betreut.
Seit 2010 heißt die Buffalo-Skulptur „Dakota Thunder“. Der Name wurde im Rahmen eines Wettbewerbs ermittelt, an dem sich mehr als 3.500 Personen beteiligten.
Der Eintritt in das Freilichtmuseum Frontier Village ist kostenlos, doch man kann eine Spende geben, was wir auch tun, denn wir sind begeistert von den vielen schönen Gebäuden: Versicherungsbüro, Postoffice, Rechtsanwaltsbüro, Trading Post, Bank, Friseur – das waren damals noch Preise, Haarschnitt 35 Cent, Shampoo 15 Cent -, Schmied, Bar, Sheriff’s Office, Gefängnis, Feuerwehr und vieles mehr.
Besonders schön ist die Pioneer Church, die man für 50 Dollar für eine Hochzeit mieten kann. Tolle Idee.
Betreut und unterhalten wird das Freilichtmuseum von Freiwilligen und Geschäftsleuten. Es ist mittlerweile sehr warm geworden, ca. 30 Grad.
Nach der Besichtigung des Museums fahren wir zum Einkaufen. Unser Diner heute Abend: Ital. Schinken, Hühnerbrust, Brie-Käse, Tomaten, Erdbeeren, Nektarinen, Brot, Bier und White Zinfandel.
Anschließend ist Wäsche waschen, Bericht schreiben und Relaxen angesagt. Ich bin ziemlich fertig. Die vielen Kilometer machen sich langsam bemerkbar.
Bilder auf der Homepage meines Mannes, www.harley-rolf.de oder auf meiner Facebook Seite - www.facebook.com/Uschi.Rolf.USA.Canada
Aufbruch: | 13.05.2015 |
Dauer: | 8 Wochen |
Heimkehr: | 08.07.2015 |