Jakobsweg 2015 - Teil 2 - Via Lusitana
Kurzinfos (Entfernung / Übernachtung / Hotels): 24. März 2015 Lardosa – Castelo Novo 24 km
24. März 2015 Lardosa – Castelo Novo 24 km
24. März 2015 21. Tag
Lardosa – Castelo Novo 24 km
Übernachtung: Pension Tarouca 15,00 Euro (mit Frühstück)
Heute konnte ich mir mit dem Frühstück Zeit lassen. Mit dem Bus fuhr ich um 9 Uhr nach Lardosa. Die neue Strecke war sehr gut zu gehen und ich war bald in Soalheira, wo ich im Cravo Cafe einen Milchkaffee zu mir nahm. Der Him-mel war leicht bedeckt und es war sehr stürmisch. Heute musste ich zum ersten Mal Handschuhe anziehen. Durch den Wind kam es nicht zum Regnen, im Gegenteil, es gab immer größere Wolkenlücken.
Nach Soalheira begann der Aufstieg zum Messpunkt Bandeira. Es sind ca. 500 m Höhenunterschied auf guter Sandstraße zu überwinden.
In Sao Fiel sah ich, was mit dem riesigen Colegio de Sao Fiel passiert, verlassen, dem Verfall preis gegeben. Ein junger Mann bot mir an, das Gebäude von Innen zu besichtigen. Ein Jammer ist das, alles verkommt. Der Convent war eine von Jesuiten geführte Erziehungs- (1863-1910) und später Besserungsanstalt (1920-1962). Es gab eine große Schreinerei, eine Turnhalle, ein Schwimmbad und einen Sportplatz. Die riesige Anlage liegt an den Hängen der Serra da Gardunha. Auch den schönen Kreuzgang und die Kirche konnte ich mir anschauen. Bevor ich weiterzog, habe ich mich dem jungen Mann durch einen kleinen Obulus erkenntlich gezeigt.
Danach begann der eigentliche Aufstieg. Durch das windige Wetter war kaum Dunst in der Luft und ich hatte phantastische Ausblicke in die Landschaft. Ich konnte mich daran kaum satt sehen. Der Rundblick von oben ist sehr beeindruckend – man muss es sehen, erleben – man kann es nicht beschreiben. Viele Bilder habe ich dort gemacht.
Da ich genügend Zeit hatte, legte ich mich zweimal in die Sonne, um die schöne Landschaft zu genießen. So kam ich kurz nach 16.30 Uhr in Castel Novo an.
Ich dachte mir, ich gehe zuerst einmal etwas trinken und warte dann in der Bar, bis der Bus kommt. Als ich nach der Bushaltestelle fragte, wurde mir eröffnet, dass die Haltestelle unten an der Nationalstraße sei. Das waren 3 bis 4 km! Da musste ich mich sputen, um den Bus nicht zu verpassen. Ich war kurz vor 17.30 Ur an der Haltestelle. Die Anwohner dort meinten, heute käme kein Bus mehr. Man glaubt es nicht, da wohnen die Leute jahrelang an der Bushaltestelle und behaupten, es würde kein Bus mehr kommen. Das war ein Erstaunen bei ihnen, als der Bus um 17.45 Uhr um die Ecke bog.
Castelo Novo (neue Burg) ist eine Gemeinde (Freguesia) im portugiesischen Kreis Fundão, auf 700 m Höhe. In ihr leben 404 Einwohner.
Der Ort gehört zu den zwölf historischen Dörfern, den Aldeias Históricas. Seit der Jungsteinzeit besiedelt, sind nur wenige Spuren seiner späteren Bewohner geblieben, darunter steinerne Anlagen zur Wein- und Olivenölpresse aus dem 7. Jahrhundert, die auf römische Anlagen zurückgeht, möglicherweise auch arabischen oder erst westgotischen Ursprungs ist.
Seit 1208 ist der Ort unter seinem heutigen Namen dokumentiert. Die gelegentlich verbreitete These, Gualdim Pais habe hier bestehende Festungsreste verstärkt und den heutigen Ort gegründet, ist nicht belegt. 1290 errichtete König D. Dinis die verfallende Burg neu. Der Christusorden hatte in seiner Frühphase zwischenzeitlich hier seinen Sitz. 1510 erneuerte König Manuel I. die Stadtrechte (Foral) des Ortes, nachdem er die Burganlagen erneuern ließ.
Die Hauptsehenswürdigkeit des ganz aus Granit erbauten Ortes ist der Platz vor dem Rathaus. Sehenswert sind auch der Schandpfahl (Pelourinho) und der Brunnen Chafariz da Bica.
Unter den zahlreichen geschützten Baudenkmälern sind Sakralbauten, Herrenhäuser, Brunnenanlagen und der Bahnhof der Linha da Beira Baixa. Einige Herrenhäuser des Ortes sind nach Gründung der staatlichen Aldeias Históricas-Initiative in Einrichtungen des Turismo rural umgewandelt worden, etwa das denkmalgeschützte Haus Casa de São Mateus (auch Casa de Castelo Novo).
Gegen 18.15 Uhr war ich in Fundao, wo mir ein alter Mann den Weg zur Pension zeigte. Nach dem Duschen ging ich ins Restaurant Rivoli zum Essen. Es war einfach, aber gut und preiswert. Da es sehr kalt war, ging ich anschließend sofort ins Bett, um noch etwas zu lesen.
Fundão ist eine Stadt in Portugal mit 9.268 Einwohnern, im vom Rio Zezere gebildeten fruchtbaren Hochtal Cova da Beira. Funde aus der Bronzezeit belegen eine Besiedlung seit der Castrokultur. Aus der Zeit der römischen Besatzung sind u. a. Villen und Wohnhäuser gefunden worden.
Der heutige Ort entstand vermutlich im Zusammenhang der Wiederbesiedlung des Gebietes im Verlauf der Reconquista und der Gründung des unabhängigen Königreich Portugals 1140. In den Erhebungen unter König D. Dinis im Jahr 1314 wird der Ort als größere Gemeinde geführt.
Erst im Verlauf des 15. und insbesondere des 16. Jahrhunderts nimmt der Ort eine bedeutendere Entwicklung, als sich hier Juden, vor der spani-schen Inquisition flüchtend, auch hier niederließen. In der Folge wuchs die Bevölkerung, und frühe Manufakturen entstanden. Die Einrichtung der Real Fábrica-Escola (königliche Fabrik und Schule) durch den Marquês de Pombal im 17. Jahrhundert markiert einen weiteren Entwicklungsschub des Ortes, insbesondere durch Textilindustrie und Wollverarbeitung.
Das seit 1747 als Vila (Kleinstadt) geführte Fundão wurde im Jahre 1988 zur Cidade (Stadt) erhoben.
Zu den zahlreichen Baudenkmälern des Ortes zählen eine Vielzahl Sakralbauten, Herrenhäuser und Brunnenanlagen, dazu verschiedene historische öffentliche Gebäude. Das heutige Rathaus (Câmara Municipal) ist in der früheren Real Fábrica de Lanifícios do Fundão untergebracht, der vom Marquês de Pombal 1755 gegründeten Textil-Fabrik und -Schule. Auch der historische Ortskern als Ganzes steht unter Denkmalschutz.
Bilder auf der Homepage meines Mannes, www.harley-rolf.de
oder auf meinen Facebook Seiten.
Aufbruch: | 04.03.2015 |
Dauer: | 8 Wochen |
Heimkehr: | 27.04.2015 |