Wüstentour - Namibia mit Muskelkraft auf zwei Rädern
Ankunft in Windhoek
Eigentlich ist ein ganz hässliches Wort, weil es alles was danach kommt ins Gegenteil verkehrt. Eigentlich wollte ich am Montagabend in Hamburg starten und nach ca. 14 Flugstunden in drei ziemlich perfekt getakteten Etappen in Windhoek landen - wäre da nicht diese brennende Fahrzeug in der längsten Baustelle der Republik auf der A7. Irgendwann wird man ganz ruhig, weil ohnehin alles zu spät ist und man keine Chance mehr hat, rechtzeitig am Gate zu erscheinen, und man kann sich im Stau schon man ans Umbuchen auf den kommenden Tag machen. Dann sind die Flüge nicht mehr ganz so gut getaktet und der Zubringer nach Frankfurt kommt von Interrent und nicht von der Lufthansa.
Mit einem Tag Verspätung und ziemlich gerädert komme ich in Windhoek an und miete mich in einem kleine Guesthouse am Rande des Stadtzentrums ein. Noch ein leckeres Filetsteak im Restaurant um die Ecke und sehr früh liege ich im Bett und hole erst einmal viel Schlaf nach.
Das Zentrum der Hauptstadt ist sehr übersichtlich und man kann es sehr gut zu Fuß erkunden. Es gibt sich modern mit gepflegten Shoppingmalls, Banken und Ministerien, gespickt mit vielen Zeugnissen deutscher Kolonialgeschichte.
Nicht nur Straßennamen, sondern auch der Baustil und die Namen der Geschäfte lassen eine fast vergessen, wo man gerade ist
Das Wahrzeichen der Stadt ist die Christuskirche aus dem Jahr 1896 - im Innern habe ich ausschließliche deutsche Texte gefunden...
So allgegenwärtig die Kolonialzeit auch im Stadtbild präsent ist, werden aber auch nicht die Verbrechen dieser Zeit verschwiegen. Teilweise findet sich beides direkt nebeneinander.
Ein Mahnmal zur Befreiung aus den Ketten der Fremdherrschaft mit all ihren Schrecken direkt vor der Alten Feste, die den Angehörigen der Deutschen Schutztruppe Sicherheit bot
Zwischen der Christuskirche und der Alten Feste (rechts im Bild) liegt das Independence Memorial Museum - einschließlich der Statuen und Gemälde im Innern von Nordkoreanern errichtet. Eine gewisse Ähnlichkeit mit einem dortigen Machthaber drängt sich dem Betrachter zuweilen auf
Das Stadtzentrum lässt sich wirklich gut an einem Tag besichtigen und so habe ich meine Packtaschen in hervorragend sortierten Supermärkten aufgefüllt und morgen werden ich mich auf mein Rad schwingen und Richtung Süden fahren und dabei die Hauptstraßen nach Möglichkeit meiden. Mal sehen, wie sich die unbefestigten Nebenstraße so fahren lassen. Auf jeden Fall sind die Entfernungen groß und die Ortschaften spärlich gesät und ziemlich klein. Den Winter hier habe ich unterschätzt. Die Temperaturen sind durchaus vergleichbar mit den zurückliegenden sehr warmen Sommertagen in Norddeutschland - nur mir Regen brauche ich hier wohl nicht zu rechnen.
Aufbruch: | 06.06.2016 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 18.07.2016 |