Frankreich - Vogesen 2016 - Teil IV

Reisezeit: September / Oktober 2016  |  von Uschi Agboka

26. Tag - 28. September 2016: Informationen Mont Sainte Odile

Eine Gedenktafel im Hof des Klosters erinnert an den Besuch von Papst Johannes Paul II. vor einigen Jahren.

Eine Gedenktafel im Hof des Klosters erinnert an den Besuch von Papst Johannes Paul II. vor einigen Jahren.

Die Eglise Conventuelle – Klosterkirche – wurde 1687 auf den Grundmauern der abgebrannten Kirche erbaut. Chorvertäfelung und Beichstühle sind aus dem 18. Jh.

Die Eglise Conventuelle – Klosterkirche – wurde 1687 auf den Grundmauern der abgebrannten Kirche erbaut. Chorvertäfelung und Beichstühle sind aus dem 18. Jh.

Chapelle Sainte Attale und Sainte Eugenie

Chapelle Sainte Attale und Sainte Eugenie

Besonders interessant ist die im Park befindliche Sonnenuhr. Diese Sonnenuhr wurde von den Mönchen der Zisterzienserabtei Neuburg im 18. Jh. entworfen. Sie zeigt als weltweit einzigartige Besonderheit nicht nur die örtliche Sonnenzeit, sondern auch die italienische, babylonische, antike sowie die Zeiten verschiedener Regionen der Erde. Der Sockel der 1935 in der Abtei aufgestellten Uhr enthält auf einer Seite das Wappen von Monseigneur Ruch und auf der anderen Seite eine Inschrift in lateinischer Sprache, hier in deutsch: "Du gehst vorwärts, so wie der weichende Schatten unsere Stunden anzeigt. Wir sind nur Staub und Schatten." Darunter das Datum der Verlegung auf den Odilienberg, 1935. Rückseitig die Herkunft der Sonnenuhr: "Aus den Ruinen der Abtei Neuburg".

Besonders interessant ist die im Park befindliche Sonnenuhr. Diese Sonnenuhr wurde von den Mönchen der Zisterzienserabtei Neuburg im 18. Jh. entworfen. Sie zeigt als weltweit einzigartige Besonderheit nicht nur die örtliche Sonnenzeit, sondern auch die italienische, babylonische, antike sowie die Zeiten verschiedener Regionen der Erde. Der Sockel der 1935 in der Abtei aufgestellten Uhr enthält auf einer Seite das Wappen von Monseigneur Ruch und auf der anderen Seite eine Inschrift in lateinischer Sprache, hier in deutsch: "Du gehst vorwärts, so wie der weichende Schatten unsere Stunden anzeigt. Wir sind nur Staub und Schatten." Darunter das Datum der Verlegung auf den Odilienberg, 1935. Rückseitig die Herkunft der Sonnenuhr: "Aus den Ruinen der Abtei Neuburg".

fränkischer Friedhof mit ausgehauenen Felsengräbern

fränkischer Friedhof mit ausgehauenen Felsengräbern

Informationen Mont Sainte Odile

Schon von weitem sieht man den langgestreckten Bergrücken des 763 m hohen Odilienberges mit dem Kloster. Der Odilienberg wird der heilige Berg des Elsass genannt. Der Hauptanziehungspunkt ist das Kloster der heiligen Odile, errichtet auf einem zur Rheinebene hin steil abfallenden Buntsandstein-Felsen. Die heilige Odile ist die Schutzpatronin des Elsass. Sie hat um das Jahr 700 das Kloster gegründet. In der Odilienkapelle ist ihr Grab. Neben den Klostergebäuden befindet sich eine überlebensgroße
Sandsteinstatue der heiligen Odile.

Die Blütezeit des Klosters war im 12. Jh.. Die damalige Äbtissin Herrad von Landsberg (1167-1195) schrieb das Buch "Hortus Deliciarum", welches das Wissen der damaligen Zeit beinhaltete. Dieses Buch, eine Enzyklopädie höfischer Kultur, war mit zahlreichen Miniaturen versehen. Es sollte zur Un-terweisung der Novizen dienen. Das Original verbrannte 1870 bei einer Belagerung Straßburgs. Nur wenige Kopien sind erhalten.

Nach mehreren Plünderungen und Bränden im 13./14. und 16. Jh. wurde das Kloster Ende des 17. Jh. wieder aufgebaut. Zur Zeit der Reformation trat die Äbtisin zum evangelischen Glauben über. Nach ei-nem weiteren Brand wurde das Kloster aufgelöst.

Die Prämonstratenser aus Etival übernahmen eine zeitlang die Versorgung der Pilger.

Die Prämonstratenser sind der größte römisch-katholische Orden regulierter Chorherren. Der Orden ist ein Zusammenschluss selbständiger Klöster und wurde im Jahr 1120 von Norbert von Xanten mit drei-zehn Gefährten in Prémontré bei Laon, auf Fernbesitz der Abtei Prüm, gegründet.

1853 kaufte der Straßburger Bischof das Kloster zurück und übergab es wieder seiner ursprünglichen Bestimmung. Zunächst wurde das Kloster von Franziskanerinnen übernommen. Heute lebt dort ein Konvent der Schwestern vom Heiligen Kreuz.

Von der im 12. Jahrhundert neu errichteten romanischen Klosteranlage haben sich nur wenige Reste erhalten. Dazu gehört die Kreuzkapelle am Kreuzgang mit stämmiger Mittelsäule, die ein Kreuzgratge-wölbe trägt, und die Tränen- und Engelskapelle, die beiden letzten der rings um das Kloster gelegenen Kapellen.

Im nördlichen Kreuzgangflügel steht noch ein Bildpfeiler aus dem 3. Viertel des 12. Jahrhunderts mit Darstellungen der Übergabe der Schenkungsurkunde durch Herzog Eticho an die hl. Odilia (links), der Klosterweihe durch die Äbtissinnen Relindis und Herrad (rechts) und des hl. Bischofs Leodegar auf der Vorderseite.

Die Eglise Conventuelle – Klosterkirche – wurde 1687 auf den Grundmauern der abgebrannten Kirche erbaut. Chorvertäfelung und Beichstühle sind aus dem 18. Jh.

Die Chapelle de la Croix – Kreuzkapelle ist der bedeutendste Überrest des romanischen Klosters aus dem 11. Jh. Die vier Keuzgratgewölbe des fast quadratischen Raumes ruhen auf einer gedrungenen Mit-telsäule, deren Kapitell mit Ranken und Eckmasken verziert sind. Hände halten den unteren Basiswulst. Der Eticho-Sarg enthielt die Gebeine des Vaters der Toten. Eticho war ein fränkischer Herzog.

In der Chapelle Sainte Odile ruhen in einem Steinsarkophag (um 720) hinter einer vergitterten Öffnung sichtbar, die sterblichen Überreste der Heiligen Odile. Die Kapelle wurde im 12. Jh. an der Stelle errich-tet, wo die Heilige starb. Zwei Reliefs aus dem 17. Jh. zeigen die Taufe der Heiligen und ihren Vater Eticho, den die Fürbitte seiner Tochter vom Fegefeuer erlöst hat.

Von den verschiedenen Kapellen auf dem Odilienberg sind nur noch zwei vorhanden:

Die Chapelle des Larmes – Tränenkapelle – und die Chapelle des Anges – Engelskapelle. Beide aus dem 12. Jh.
Die Tränenkapelle steht inmitten des alten fränkischen Friedhofs mit ausgehauenen Felsengräbern. Hier soll Odile täglich für das Seelenheil ihres Vaters gebetet haben.

Die Tränenkapelle ist üppig mit Goldmosaiken aus dem Hortus Deliciarum geschmückt – 1. Hälfte des 20. Jh.

Eine Gedenktafel im Hof des Klosters erinnert an den Besuch von Papst Johannes Paul II. vor einigen Jahren.

Besonders interessant ist die im Park befindliche Sonnenuhr. Diese Sonnenuhr wurde von den Mönchen der Zisterzienserabtei Neuburg im 18. Jh. entworfen. Sie zeigt als weltweit einzigartige Besonderheit nicht nur die örtliche Sonnenzeit, sondern auch die italienische, babylonische, antike sowie die Zeiten verschiedener Regionen der Erde. Der Sockel der 1935 in der Abtei aufgestellten Uhr enthält auf einer Seite das Wappen von Monseigneur Ruch und auf der anderen Seite eine Inschrift in lateinischer Sprache, hier in deutsch: "Du gehst vorwärts, so wie der weichende Schatten unsere Stunden anzeigt. Wir sind nur Staub und Schatten." Darunter das Datum der Verlegung auf den Odilienberg, 1935. Rückseitig die Herkunft der Sonnenuhr: "Aus den Ruinen der Abtei Neuburg".

In der Frankenzeit befand sich auf dem Gipfel die Hohenburg der Etichonen aus Obernai, deren Namen für die folgenden Jahrhunderte bestimmend blieb. Bekannt wurde der Berg jedoch erst durch die Heilige Odile.

Chapelle des Larmes – Tränenkapelle

Chapelle des Larmes – Tränenkapelle

Chapelle des Larmes – Tränenkapelle

Chapelle des Larmes – Tränenkapelle

Chapelle des Larmes – Tränenkapelle

Chapelle des Larmes – Tränenkapelle

Chapelle des Larmes – Tränenkapelle

Chapelle des Larmes – Tränenkapelle

Chapelle des Larmes – Tränenkapelle

Chapelle des Larmes – Tränenkapelle

Chapelle des Larmes – Tränenkapelle

Chapelle des Larmes – Tränenkapelle

Chapelle des Larmes – Tränenkapelle

Chapelle des Larmes – Tränenkapelle

Chapelle des Anges – Engelskapelle

Chapelle des Anges – Engelskapelle

Chapelle des Anges – Engelskapelle

Chapelle des Anges – Engelskapelle

Chapelle des Anges – Engelskapelle

Chapelle des Anges – Engelskapelle

Chapelle des Anges – Engelskapelle

Chapelle des Anges – Engelskapelle

Chapelle des Anges – Engelskapelle

Chapelle des Anges – Engelskapelle

Chapelle des Anges – Engelskapelle

Chapelle des Anges – Engelskapelle

© Uschi Agboka, 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Reisetagebuch Vogesen Teil IV - 25. September bis 1. Oktober 2016 Touren durch Elsaß, Lothringen, Champagne, Burgund, Französischer Jura
Details:
Aufbruch: 25.09.2016
Dauer: 7 Tage
Heimkehr: 01.10.2016
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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